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0829 - Der Alpen-Teufel

0829 - Der Alpen-Teufel

Titel: 0829 - Der Alpen-Teufel
Autoren: Jason Dark
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Tieren.«
    »Welchen Tieren?« fragte Suko.
    »Hinten auf dem Grundstück stehen noch Ställe. Dort sind Ziegen, Hasen und was weiß ich alles. Sie werden in Ställen gehalten, und es gab eine Zeit, da hat sich Paul um die Tiere und auch um die Ställe gekümmert. Er hat sie nämlich sauber gehalten.«
    »Aha. Wie lange ist das her?«
    »Weiß ich nicht mehr, Suko.«
    »Und du, John, was sagst du dazu?«
    »Wir könnten uns die Ställe mal anschauen. Da wir sowieso spazierengehen wollten, wäre das ein erstes Ziel.«
    Unser Besucher wurde von einer zittrigen Aufregung erfaßt. »Meinen Sie denn, daß es etwas bringt?«
    »Wir werden schon sehen.«
    »Tja, ich weiß nicht. Aber…«
    »Wollen Sie mit?«
    »Nicht gern, aber ich kann Ihnen den Weg zeigen, wie Sie an die Ställe herankommen, ohne über das Grundstück der Brandners gehen zu müssen.«
    »Das wäre gut«, sagte ich.
    Wir standen auf und nahmen unsere Jacken. Nahe der Rezeption streiften wir sie über. Unser Besucher hatte das Hotel fluchtartig verlassen. Wahrscheinlich wollte er nicht mit uns zusammen gesehen werden. Von Helene Brandner sahen wir nichts mehr.
    Sukos Gedanken drehten sich um sie. »Wirklich die Brandners?« fragte er.
    »Wir werden sehen.«
    »Du kannst die Dame des Hauses ja mal fragen, ob sie gut pfeifen kann, John.«
    Ich gab keine Antwort, sondern verließ das Hotel.
    ***
    Bert Rogner wartete im Schatten der Mauer. Er saugte an einer Zigarette und schleuderte die Kippe zu Boden, als er uns sah. Es war naßkalt geworden, ein wirklich unangenehmes Wetter, dessen Feuchtigkeit die Kleidung durchwanderte. Ein Wetter, bei dem es keinen Spaß machte, draußen herumzulaufen, und auch Alpbach wirkte wie ausgestorben, denn nur wenige Leute waren unterwegs, um ihre Einkäufe zu erledigen.
    »Alles klar?« fragte er.
    »Bei uns schon.«
    »Dann kommt mit.«
    Wir hatten angenommen, daß er uns um das Hotel herumführen würde, was aber nicht der Fall war, denn wir gingen einen anderen Weg. Er schlug auch einen Bogen, und wir mußten von der normalen Straße ab und über einen schmalen Pfad gehen. Bergauf und vorbei an netten Holzhäusern, an einigen Ställen, und schließlich liefen wir quer über den Hang wieder bergab.
    Vorbei an Bäumen, die aussahen, als gehörten sie gar nicht dorthin, blieb Rogner stehen. Er streckte den Arm aus und deutete schräg nach unten.
    »Sehen Sie die Ställe dort?«
    »Ja.«
    »Genau, Suko, genau. Und in diesen drei ineinander verschachtelten Ställen hat Paul früher gearbeitet. Wahrscheinlich hat er dort sogar geschlafen.«
    Ich hob die Schultern. »Ist durchaus möglich. Meinen Sie denn, daß er sich auch heute dort versteckt hält?«
    »Es wäre eine Möglichkeit. Ich gehe nicht mit Ihnen. Sie aber müssen schauen, daß Sie sie ungesehen erreichen.«
    »Ist schon okay.«
    Wir konnten verstehen, daß er uns nicht begleiten wollte, aber für Suko und mich wurde es ernst.
    Was wir da gehört hatten, konnte durchaus zu einem Erfolg führen. Das war genau der Weg, der uns so etwas wie eine Hoffnung gab.
    Wir liefen den Hang hinab. Er war mit Gras bewachsen, war feucht und wir mußten darauf achtgeben, nicht auszurutschen.
    Dabei behielten wir natürlich das Gelände des Hotels im Auge, wo auch die Ställe standen. Ein Zaun aus Maschendraht grenzte den Besitz der Brandners an der Rückseite ein. Wenn wir in die Ställe wollten, mußten wir ihn überwinden.
    Wir hofften, von keinem Menschen beobachtet worden zu sein, als wir uns im Schatten der Stallrückseite duckten und dort erst einmal warteten.
    Bert Rogner schaute kurz hinter seiner Deckung hervor, winkte uns zu und nickte dabei. Es war also auch von seiner Warte aus alles in Ordnung, und ich sah mich in der Nähe um.
    Es war keiner zu sehen. »Los, du zuerst!«
    Das hätte mir Suko nicht zu sagen brauchen. Der Zaun war nicht hoch und kein Problem für mich.
    Ich landete auf feuchter, weicher Erde.
    Es war bisher wunderbar gelaufen. Suko kam mir nach, und wir wunderten uns beide über die Stille in den Ställen. »Da scheinen keine Tier mehr zu sein. Wir hätten doch etwas gehört. Die Stille ist schon schlimm und unnatürlich.«
    »Meinst du?«
    »Hör auf, John!«
    Er ging vor, ich deckte ihm den Rücken. In der Nähe wuchsen Sträucher, die uns zunächst einen gewissen Schutz gaben. Drei Ställe waren es insgesamt, einer ging in den anderen über, und wir hatten eigentlich damit gerechnet, daß es auch drei Eingänge geben würde.
    Das war nicht der Fall. Um in
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