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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs
Autoren: Unbekannt
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schon davon.
    „Ich habe es gehört, Planer", sagte er. „Wir sind darauf vorbereitet. Im Fall eines Angriffs werden soviele Arbeiter wie möglich auf die Transportstraße evakuiert. Wir sind bemüht, die Verluste so gering wie möglich zu halten."
    Saj-Saj wandte sich ab. Er mußte die Warnung vor dem Angriff der Laren sämtlichen Baustellen zukommen lassen.
    Es gab deren insgesamt dreizehn. Zu Fuß schritt, der Oberste Planer einige Dutzend Meter weit in die nördliche Transportstraße hinein, die aus einer mächtigen, torbogenartigen Mündung die Wand der Grube durchbrach.
    Erst als er das Gewühl der Baustelle hinter sich gelassen hatte, baute er den Gedankenpfad, der ihn an sein nächstes Ziel bringen würde.
     
    3.
     
    Die Umsiedlung von Houxel nach Dhoom war unter Zeitdruck durchgeführt worden: Hotrenor-Taak, dem Verkünder der Hetosonen, lag daran, die unersetzbaren Kelosker so rasch wie möglich aus der Gefahrenzone zu bringen, die der sterbende Stern Arcur-Beta rings um sich verbreitete.
    Das Wyotta-System, zu dem Dhoom gehörte, stand rund elf Lichtjahre von der Sonne Paarft entfernt, deren einziger Planet Houxel war. Dhoom war, wenn man ihn mit anderen Sauerstoffwelten verglich, fast ein Riese. Sein Äquatorialdurchmesser betrug über 17 000 Kilometer. Dabei war die Materie von Dhoom von relativ geringer Dichte.
    Das Ergebnis: die Oberflächenschwerkraft betrug nur 0,93 Gravo. Der Planet besaß eine selbst mit dem bloßen Auge wahrnehmbare Polabplattung. Das rührte daher, daß er sich sehr schnell um die eigene Achse drehte: einmal in sechzehn Stunden und sechsunddreißig Minuten. Dhooms Achse stand nahezu senkrecht auf seiner Bahnebene. Dieser Umstand sorgte dafür, daß es keine nennenswerten Jahreszeitenunterschiede gab.
    In einer Hinsicht war Dhoom ein Unikum. Die Strahlungsleistung, die er von der heißen blauen Sonne Wyotta empfing, hätte eigentlich ausreichen sollen, um den Sand, aus dem Dhooms Oberfläche zumeist bestand, zu schmelzen.
    Daß sich Leben auf dieser Welt überhaupt halten konnte, hatte damit zu tun, daß Dhoom von einem Mantel aus Staub umgeben war. Dieser Mantel war dafür verantwortlich, daß auf Dhoom einigermaßen lebensfreundliche Temperaturen herrschten.
    Für Terraner war es zwar fast überall unerträglich heiß. Aber es gab organisches Leben, das unter diesen Bedingungen zu existieren vermochte: einige Pflanzenarten, Wüstentiere und vor allem die Wolklovs. Wie der Mantel seine Wirkung genau ausübte, war vorläufig noch nicht bekannt. Sicherlich reflektierte der Staub einen Teil des einfallenden Sonnenlichts. Andererseits aber war seine Dichte nicht groß genug, als daß man allein aus der Reflexion die verhältnismäßig milden Bedingungen auf der Oberfläche Dhooms hätte erklären können.
    Die Ionisation der Staubpartikel verschlang einen weiteren Teil der Sonnenenergie. Aber auch diese reichte nicht zu einer vernünftigen Erklärung. Es mußte andere Vorgänge geben, die sich im Innern des Staubmantels abspielten und soviel einfallende Energie verschlangen, daß an irgendeinem Punkt der Dhoom-Oberfläche keine ungünstigeren Bedingungen herrschten als an einem Ort zweihundert Kilometer nördlich von Timbuktu, in früheren Zeiten.
    Wer sich Dhoom von außen her näherte, dem erschien der Staubmantel, unter Sonnenlicht betrachtet, wie eine funkelnde Aura, die den Planeten umgab. Aber auch von der Oberfläche der Wüstenwelt her war, am Tage wie in der Nacht, die Anwesenheit des Mantels unübersehbar.
    Aber der Staubmantel war nicht nur romantisch. Er hatte eine Eigenart, die noch schwerer zu erklären war als die Wirkung, die er auf das einfallende Sonnenlicht ausübte: er rotierte entgegengesetzt der Drehung des Planeten.
    Das gab zu Überlegungen Anlaß, daß der Mantel nicht auf natürliche Weise entstanden sein könne.
    Denn hätte er sich im Lauf der Entstehungsgeschichte aus der Materie des Planeten gebildet, so würde er sich mit derselben Winkelgeschwindigkeit wie Dhoom um die gemeinsame Achse drehen.
    Mit derartigen Problemen beschäftigte sich Kershyll Vanne, das Konzept, das zusammen mit den Keloskern von Houxel nach Dhoom überführt worden war. Einen Monat lang hatte er zusammen mit den Geschöpfen der untergegangenen Kleingalaxis Balayndagar und einem Metall-Ei, das einst der Kaiser Anson Argyris von Olymp gewesen war, in Notunterkünften verbracht. Einen Monat hatten die Laren gebraucht, um eine feste Station zu errichten, die der auf Houxel glich:
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