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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath
Autoren: Volker Krämer
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Industries hatte sich auch auf medizinischem Gebiet in den vergangenen Jahren einen guten Namen gemacht. Logischerweise bekam man hier rund um die Uhr die Hilfe, die man benötigte. Und so war es für den Physiker kein Problem gewesen, den entsprechenden Mediziner schnell ausfindig zu machen. Allein der Weg aus der gesicherten unterirdischen Abteilung in die oberen Etagen war umständlich… und mit heftig pochenden Zahnschmerzen nicht eben locker zu ertragen.
    Den Namen des Zahnklempners hatte Artimus sich in dieser Nacht nicht merken können, denn die Schmerzen pumpten sich durch seinen Kopf - links, rechts, links… er konnte nicht mehr klar denken. Irgendetwas hatte der Arzt ihn gefragt, hatte dem Physiker einen kleinen Vortrag über den abgebrochenen Zahn halten wollen. Doch der hatte keine Reserven übrig gehabt, um dem Mann zu folgen. Artimus war nur der Begriff Prämolar in Erinnerung geblieben. Hatte etwas mit vorderen Backenzähnen zu tun, was van Zant unendlich gleichgültig war und blieb.
    Für ihn zählte nur der eine wunderbare Moment, in dem die Spritze endlich Wirkung zeigte. Der Schmerz ließ nach, verschwand schließlich vollends. Als der Arzt Artimus ansprach, kehrte der nur langsam in die Wirklichkeit zurück.
    »So, retten konnte ich da nichts mehr. Ich habe die Reste inklusive Wurzel entfernt. Kann sein, dass Sie Wundschmerzen bekommen. Möglich, dass es auch ein wenig blutet.«
    Ein wenig…
    Van Zant nahm sich vor, den Zahnarzt kräftig zu schütteln, wenn er ihn traf. Die angedrohten Wundschmerzen waren nahezu vollständig ausgeblieben - ein kleines Zwicken, mehr kam da nicht nach. Aber das Blut! So makaber es auch war, aber Artimus sah sich als Festbraten für einen ganzen Vampirclan.
    Mit einem Kopfschütteln beendete er diese Vorstellung. Nach Späßen jeglicher Art war ihm nun wirklich nicht zumute. Er hatte ganz andere Probleme, denn das, was in der Nacht geschehen war, würde sich wiederholen. Ganz sicher sogar. Und vielleicht gab es dann kein Aufwachen mehr für ihn. Diese Augen hatten eine magische Wirkung ausgeübt; wie zwei Magneten hat- ten sie an van Zants Bewusstsein gezogen.
    Wann kommst du zu mir?
    Diese Frage würde sich vielleicht schon in der kommenden Nacht beantworten, denn das wann mochte dann überflüssig werden. Der Physiker wusste, dass er sich gegen diese Augen nicht wehren konnte.
    Nicht wehren wollte?
    Die Versuchung, wieder ganz bei ihnen zu sein, bei den Augen des einst so geliebten Wesens, sie war groß.
    Van Zant gab sich einen Ruck. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es kurz vor acht war. Früher Nachmittag in Europa also. Er würde also niemanden aus dem Bett scheuchen.
    Artimus van Zant wählte eine ganz bestimmte Rufnummer an.
    Eine, die nun wahrlich nicht für jeden erreichbar war.
    ***
    Professor Zamorras Blick blieb voller Unmut an dem klingelnden Ding haften, das er ganz an den äußersten Rand seines Schreibtischs verbannt hatte. Die Beziehung, die der Parapsychologe zu dem Handy pflegte, dass Robert Tendyke ihm förmlich aufgeschwatzt hatte, konnte man als überaus kühl bezeichnen.
    Das Gerät war ein Alleskönner. Entwickelt und gebaut hatte es die Tendyke Industries- Tochterfirma SATRONICS. Das Teil lief unter der Bezeichnung Alpha und besaß Funktionen, von denen Zamorra bisher nur einen geringen Teil ausprobiert hatte. Außerdem war ihm klar geworden, dass sein Alpha noch weit über das Standardgerät hinausging, dass mittlerweile seinen Siegeszug in aller Welt begonnen hatte.
    Artimus van Zant hatte ein wenig daran gedreht, wie er es ausdrückte. Irgendwann musste der Professor sich einmal gründlich damit beschäftigen. Irgendwann… ganz sicher jedoch nicht heute.
    Schlimm genug, dass sein Alpha ihn jetzt mit einem durchdringenden Klingelton nervte. Klingeltöne waren für den Professor ein Heizthema. Verrückte Fröschejohlende Küken… wahrscheinlich würde irgendwann jemand die Blähungen einer Knusperhornschrexe digital bearbeiten und der zahlungskräftigen Handygemeinde andrehen. Es war kaum zu fassen, mit welchem Schwachsinn man von dieser ständig wachsenden Branche bombardiert wurde.
    Zamorra machte sich nicht die Mühe, den Anruf möglichst schnell anzunehmen. Er ließ es klingeln. Einmal -zweimal - seine Gedanken konnten sich einfach nicht von den Themen trennen, mit denen er sich in den vergangenen Stunden beschäftigt hatte.
    Es gab wieder einmal viel aufzuarbeiten, Verbindungen zu erforschen. Er hatte sich ganz einfach
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