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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath
Autoren: Volker Krämer
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wäre ich jetzt wohl Hackfleisch. Ich danke euch. Aber was macht ihr hier, so nahe bei dieser… Stadt?«
    Saarg zeigte sein kräftiges Gebiss, als er die Kleine anlächelte. Mit diesen Zähnen konnte er spielend Knochen durchbeißen. »Die Stadt zieht scheinbar magisch die seltsamsten Kreaturen an. Alle wollen sie dort hinein - doch sie alle werden drastisch abgewiesen. Lika und mir kann das nur recht sein, denn es sichert unser Überleben.« Als er Mirjads zweifelnden Gesichtsausdruck sah, fügte er nicht ohne Stolz hinzu: »Wir sind nun Jäger und müssen nicht mehr auf Aas hoffen, wenn wir unsere Mägen füllen wollen.«
    »Dann sollten wir ein gemeinsames Mahl einnehmen.« Mirjad deutete auf das Schweinewesen, dessen Stacheln nun wieder verschwunden waren. Wie so etwas funktionierten konnte, war der Korsin ein Rätsel. Doch mit leerem Bauch war sie nicht gut im Raten. »Wisst ihr vielleicht auch, wie man hier an Wasser kommt? Ich stehe kurz vor dem Verdursten.«
    Lika lächelte viel sagend. »Komm mit uns. Dein Durst wird bald Vergangenheit sein. Und unser Hunger auch.« Seite an Seite gingen die Skolotin und das Menschenkind in die Hügellandschaft hinein, die an die goldene Ebene anschloss. Saarg hatte das Stachelwesen geschultert. Seine Kräfte schienen unbegrenzt zu sein.
    »Und wenn wir gegessen und getrunken haben, dann müssen wir dir etwas zeigen.« Der Nomade hatte einen überaus ernsten Unterton in seiner Stimme. »Du wirst staunen…«
    Mirjad verdrängte seine ankündigenden Worte. Jetzt war Zeit, sich um das Wohl des Leibes zu kümmern. Alles weitere musste erst einmal warten…
    ***
    Die Apartments, die Tendyke Industries seinen leitenden Angestellten hier in dem unterirdischen Bereich der Konzernzentrale zur Verfügung stellte, waren technisch vom Feinsten ausgestattet, und auch das Ambiente stimmte.
    Es gab nur einen Haken an der ganzen Sache: Viel Raum konnte man dem Einzelnen logischerweise nicht zugestehen. Die Anlage platzte aus allen Nähten. Wie Artimus van Zant stets betonte, reichte der Platz höchstens für normale Menschen. Er hingegen war ein Kingsize-Mensch, der ganz einfach viel Raum um sich herum benötigte. Doch alle Beschwerden in dieser Richtung hatten ihm nichts gebracht. Robert Tendyke kochte kein Extrasüppchen für den Physiker.
    Van Zant hatte es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht, sofern das in dieser speziellen Situation überhaupt möglich war. Er starrte in den abgedunkelten Raum, der nur durch die Notbeleuchtung kärglich erhellt war.
    »Du glaubst nicht wirklich, dass ich schlafen kann, wenn ich Herrenbesuch habe.« Artimus versuchte, die eigenartige Szenerie mit mageren Witzchen aufzulockern.
    Aus dem Halbdunkel kam die Antwort Zamorras. »Soll ich dir ein Schlaflied singen? Hast du einen besonderen Wunsch? Mal sehen, also ich kenne…«
    Van Zant lachte verhalten. Die beiden Männer waren alleine in dem Apartment. Dennoch schien jeder von ihnen bemüht, die Stimme zu dämpfen. Das ergab natürlich keinen Sinn, doch die Situation schien geflüsterte Konversation zu fordern.
    Der Südstaatler atmete tief ein. »Tendyke hätte dieses Experiment am liebsten im Hauptlabor durchgeführt, mit einen fünfzigköpfigen Team, das um mich herumtanzt, während ich einzuschlafen versuche. Aber ich fürchte, ich werde dennoch kein Auge zutun.« Mit der rechten Hand strich van Zant vorsichtig über seine Lippen. Nach dem Telefonat mit Zamorra war er erneut zum Zahnarzt gegangen. Es waren keine freundlichen Worte gewesen, mit denen er dem Doktor den jungen Tag verdarb. Doch auch nach erneuter Behandlung stoppte der Blutfluss nicht völlig.
    Als Zamorra ankam, drückte er dem Physiker ein kleines Kügelchen in die Hand. Aussehen und Konsistenz erinnerten Artimus verdächtig an Karnickelkot, doch Zamorra hatte nur gegrinst. »Falsch, das stammt ganz sicher nicht aus dem Hinterteil von irgendwem. Trau einem alten Hexenmeister und leg es auf die Wunde.«
    Keine Minute später war der Wundschmerz verschwunden, die Blutung stoppte im gleichen Augenblick. Van Zant war begeistert. »Was hast du mir da gegeben?«
    Doch der Parapsychologe hatte eisern geschwiegen. Ein paar Geheimnisse musste man gegenüber der Wissenschaft schließlich bewahren.
    »Ich glaube, es ist absolut nicht nötig, das du einschläfst.« Zamorras Stimme riss van Zant aus seinen Überlegungen, was das Zahnwunder betraf. »Du wirst gerufen. Ich denke, der oder die Rufer erreichen dich auch im Wachzustand. Ich habe da
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