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0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer
Autoren: Jason Dark
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alles sehr diffus, John. Ich für meinen Teil glaube nicht, dass Sie etwas erreichen werden. Es ist außerdem kein Vergnügen, um diese Jahreszeit nach Cornwall zu reisen. Nicht, dass ich Sie unbedingt davon abhalten möchte, aber was wird es bringen, wenn sie tatsächlich ein paar alte Gebeine finden, die längst ausgebleicht sind?«
    »Im Prinzip gebe ich Ihnen Recht, Sir.«
    »Aber trotzdem wollen Sie fahren?«
    »Ja.«
    Mein Chef lächelte. »Ich kenne Ihren Dickkopf. Ich kenne auch Ihre Gefühle und weiß ebenfalls, dass sie selten daneben gegriffen haben.«
    »Dann geben Sie Ihr Okay?«
    »Meinetwegen fahren Sie, aber lassen Sie Suko hier.«
    »Warum?«
    »Aus praktischen Gründen. Eskönnte ja sein, dass sich der Informant noch einmal meldet.«
    »Das stimmt.«
    »Haben Sie Suko eingeweiht?«
    »Sicher.«
    »Dann ist alles klar.«
    Ich atmete auf, denn ich hatte stark mit einer Ablehnung meines Vorschlags gerechnet, aber Sir James kannte mich inzwischen, und er lächelte, als er mir die Hand drückte. »Geben Sie Acht, wenn Sie die Knochen finden.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht. Sagen wir mal so, auch ich habe manchmal gewisse Eingebungen.«
    »Danke, Sir.«
    Mit einer besseren Laune verließ ich das Büro und fand Glenda im Vorzimmer, wo sie in alten Akten wühlte. Sie murmelte etwas vor sich hin, das sie wohl selbst nicht verstand, und erschrak, als ich mich räusperte.
    »Himmel«, sagte sie, aus ihrer gebückten Haltung hochfahrend.
    »Musst du mich so erschrecken?«
    »Habe ich das?«
    »Ja.«
    »Das wollte ich nicht.«
    Sie pustete eine Haarsträhne hoch und zupfte den schwarzen Pulli glatt. »Und? Wie ist es gelaufen?«
    »Ich fahre.«
    »Ach. Nach Cornwall?«
    »So ist es.«
    »Was ist mit Suko?«
    »Der soll hier die Stellung halten, falls der Informant noch einmal anruft.«
    »Immer ich«, beschwerte sich mein Freund und Kollege, der aus unserem Büro trat und die letzten Worte gehört hatte. »Was habe ich euch nur getan?«
    »Nichts.«
    »Das merke ich.«
    »Im Ernst, Suko. Es ist wichtig, falls dieser Mann noch einmal hier anruft.«
    Suko schaute zu Boden und hatte die Stirn in Falten gelegt. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du nicht einmal seinen Namen kennst?«
    »Ja.«
    »Ich will mich nicht in deine Dinge einmischen, aber fühlst du dich nicht ein bisschen veralbert?«
    »Das wäre so gewesen, wenn ich nicht die Reaktion eines gewissen Phil Bucca erlebt hätte.«
    »Stimmt. Was hältst du denn davon, wenn ich ihn mal besuche? Der Informant hat dir doch den Tipp mit Bucca gegeben.«
    »Nicht schlecht.«
    »Wobei ich mich weder als dein Kollege noch als dein Freund zu erkennen gebe.«
    »Das versteht sich.«
    Er hob die Schultern. »Okay, dann möchte ich noch wissen, wann du fahren willst.«
    »Noch heute.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Ist das nicht zu spät. Das schaffst du doch nie.«
    »Will ich auch nicht in einem Tag. Ich werde irgendwo übernachten, dann bin ich morgen Mittag in Coverack.«
    »Zieh dich nur warm an. Herbststürme in Cornwall sind nicht zu verachten.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Suko war nicht begeistert, ich sah es ihm an. Er protestierte zwar nicht, aber die Sorgenfalten auf seiner Stirnverstärkten sich. »Knochen«, murmelte er.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie sind eigentlich harmlos.«
    »Das meine ich auch.«
    Er tippte mich an. »Glaubst du denn, dass hinter diesen alten Gebeinen etwas steckt, das mit den Templern zu tun hat?«
    Ich lächelte kantig. »Du kannst mich für verrückt halten, aber das glaube ich tatsächlich. Und deshalb werde ich der Sache nachgehen. Seit ich den Knochensessel erlebt habe, bin ich vorsichtig geworden, was diese Dinge angeht.«
    »Dann wünsche ich dir viel Glück.«
    Ich hob einen Daumen. »Wir hören wieder voneinander.«
    ***
    Die Zeit war wie im Flug vergangen, und Swenja Hart hatte kaum bemerkt, dass sich die Dämmerung angeschlichen hatte wie ein Tier.
    Sie war in ihre Arbeit vertieft gewesen, denn dieser Bericht war doch länger geworden, als sie vermutet hatte. Sie würde ihn später abtippen lassen und dann kürzen müssen, aber nicht hier, sondern in der Redaktion des Senders. Das war kein Problem.
    Sie verspürte einen gewissen Hunger. Die Luft war nicht gut im Wagen. Deshalb verließ sie ihn und schloss die Tür nicht hinter sich.
    Durch die Öffnung konnte die frische Luft wehen und für einen Austausch sorgen.
    Sie schaute über das flache Land und zum Himmel, der wesentlich dunkler geworden war und ein
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