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0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer
Autoren: Jason Dark
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Gemäuern aufbauten, um sie endlich auf einen Film bannen zu können, damit der Beweis für ihre Existenz angetreten werden konnte?
    Sie hatte davon gehört und auch einige Berichte gelesen, aber darüber gelacht.
    Das tat sie jetzt nicht mehr. Das Lachen war ihr buchstäblich im Halse stecken geblieben. Hier hatte sie den Beweis für etwas Unheimliches und Unerklärliches, und sie fragte sich, ob ihr das jemand überhaupt glauben würde.
    Mit unsicheren Schritten ging sie zu ihrem Platz zurück und ließ den Film weiterlaufen.
    Sekunden noch blieb das Bild, dann erfolgte der langsame Schwenk mit der Kamera, der durch die Höhle glitt und sich auf den Ausgang einpendelte, dem sie entgegenging.
    Der Rest des Films war für sie uninteressant geworden. Zwar schaute sie noch einmal auf die Gebeine, als sie in der Mulde lagen, dort aber entdeckte sie keinen Schleier über den Knochen. Er war nur einmal zu sehen gewesen, und zwar in der düsteren Höhle.
    Im Wagen befand sich ein Kühlschrank. Swenja holte eine Flasche Bitter Lemon hervor, öffnete sie und trankeinige Schlucke. Die Trockenheit in ihrer Kehle verschwand, sie zog die Nase hoch, wischte über ihre Stirn und verließ den Wagen. Vor der Tür blieb sie stehen.
    Sie brauchte die frische Luft einfach und musste den Wind spüren, der durch ihr Gesicht strich, weil das Realität war.
    Die Geister nicht – oder…?
    »Verdammt« flüsterte sie. »Verdammt noch mal, ich bin hier völlig von der Rolle.«
    Das war ihr noch nie passiert. Sie hatte die Härte und die Konkurrenz in diesem Gewerbe kennen gelernt, aber ein Fall wie dieser war für sie völlig neu.
    Sie atmete schnaufend aus und ging wieder zurück in ihren Wohnwagen. Dort setzte sie sich an den Tisch. Ihre Augen waren ins Leere gerichtet, die Gedanken gingen auf Wanderschaft, sie wollte einfach nicht mehr an die schlimmen Dinge erinnert werden, sondern sich rückbesinnen auf das, was sie in dieser Kneipe erlebt hatte.
    Dort war sie gewarnt worden.
    Gelacht hatte sie darüber zwar nie, nun aber hatte die Warnung des Leuchtturmwärters ein ganz anderes Gewicht erhalten. Sicherlich hatte er nicht so unrecht gehabt. Es gab da Dinge, die unerklärbar und unheimlich waren. Und die Menschen hier in Coverack schienen mehr darüber zu wissen. Vielleicht waren sie daran sogar beteiligt. Jedenfalls hatte sich ihre Neugierde bezahlt gemacht. Sie hatte etwas entdeckt, das das Licht des Tages scheute.
    »Nein«, flüsterte sie plötzlich. »Ichwerde nicht aufgeben. Das ist ein Fall so heiß wie Feuer. Und ich werde herausfinden, wie die Dinge sich zusammensetzen.«
    Aber Swenja war eine Person, die nie etwas ohne eine gewisse Rückendeckung tat. Auch jetzt handelte sie entsprechend. Sie nahm den Rekorder und sprach mit druckreifen Worten einen Bericht, der ihre Erlebnisse beschrieb.
    Sollte ihr je etwas passieren, würde sie der Nachwelt ein Erbe hinterlassen…
    ***
    »Ist das nicht alles zu vage, John?«
    Mein Chef, Sir James, hatte die Frage nicht grundlos gestellt, denn ich hing ähnlichen Gedanken nach. Aber mein Gefühl sagte mir, dass ich auf eine heiße Spur gestoßen war, und das erklärte ich dem Superintendent auch.
    Er hörte mir zu und meinte dann: »Sie sind also davon überzeugt, dass es die Gebeine gibt?«
    »Das denke ich.«
    »Und weiter?«
    »Was meinen Sie?«
    »Glauben Sie tatsächlich, dass es die Gebeine eines Templers sind?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber Sie hatten einen Informanten, der Sie zu diesem Bucca schickte?«
    »Schon.«
    »Fragen Sie ihn.«
    »Er hat sich nicht mehr gemeldet.«
    »Wer war er?«
    »Sir, ich sitze hier vor Ihnen, ohne etwas sehr Konkretes in den Händen zu halten. Mein Informant hat seinen Namen nicht preisgegeben. Er sprach allerdings mit einem ausländischen Akzent, der leicht französisch klang oderauch deutsch. Es ging alles zu schnell, er sprach zu hastig, und wahrscheinlich hat er seine Stimme verstellt, aus Gründen, die mir nicht bekannt sind.«
    »Sie haben den Faden aufgegriffen und sind zu Bucca gegangen.«
    »Das ist richtig.« Ich setzte mich bequemer hin und streckte dabei meine Beine aus. »Bucca war nicht sehr freundlich zu mir, wie ich Ihnen berichtete, er aber gab mir den Tipp mit Coverack.«
    »Dem Kaff in Cornwall.«
    Ich nickte lächelnd.
    »Wie ich Sie kenne, John, wollen Sie dorthin und nach den Templer-Knochen suchen.«
    »Das hatte ich eigentlich vor.«
    Sir James verzog die Mundwinkel und verdrehte die Augen. »Du meine Güte«, sagte er, »das ist
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