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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum
Autoren: Christian Montillon
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einer scharfen, kleinen Nase. Die harten Gesichtszüge ließen ein langes, an Entbehrungen reiches Leben erahnen; doch zugleich lag etwas Sanftes um seine Mundwinkel.
    Mit dem Bild flossen weitere, nicht sichtbare Informationen in das, was von dem Verstand Ron Feeneys übrig geblieben war. Die Dienerkreatur hätte nun jederzeit die Stimme des abgebildeten Mannes erkannt, das tiefe, wohlklingende Timbre. Feeney kannte seine gemessene Art zu gehen, wusste sogar über seine Fähigkeit zu kämpfen Bescheid, kannte die erdrückende Tiefe seiner aufgewühlten Emotionen.
    »Andrew Millings«, sagte die Weißhaarige hasserfüllt. »Er ließ mich einst sterbend zurück. Doch ich überwand den Tod… und ehe ich mich rächen konnte, fand er sein Ende.« Plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht, bis es eine Abscheu erregende Fratze geworden war. »So ließ er mich glauben. Er hat mich getäuscht! Mich und alle anderen! Doch die Wahrheit ist ans Licht gekommen!«
    Sie bebte vor Zorn. In ihren Augen glomm es unvermittelt rot auf. Ihre weißen Haare gerieten in hektische, zuckende Bewegung. Unter ihren Füßen quoll Rauch hervor und stieg langsam sich kräuselnd zur Decke des Raumes.
    Nur mühsam fand sie zur Ruhe zurück. »Doch jetzt ist die Zeit der Rache gekommen. Andrew Millings wird sterben.«
    ***
    Sie standen vor der Kolonie der Regenbogenblumen in den Kellergewölben von Château Montagne. Diese Blumen waren wohl das ungewöhnlichste Transportmittel, das in der Galaxis und allen parallelen Welten existierte… wer zwischen die riesigen Blumen trat und eine klare Vorstellung seines Zielortes hatte, wurde augenblicklich dorthin versetzt - sofern auch am Zielort Regenbogenblumen wuchsen.
    Wer diese Kolonie in dem Spezialraum unterhalb von Zamorras Château einst pflanzte, war bislang unbekannt. Über den Blumen schwebte frei eine atomare Minisonne, die sie mit Licht und Wärme versorgte. Auch deren »Installateure« waren nicht bekannt.
    Andernorts hatten sich die Unsichtbaren als Gärtner betätigt, und auch Zamorra hatte schon Regenbogenblumen an verschiedenen Orten angepflanzt, um schneller und einfacher dorthin zu gelangen.
    Auch ihre letzte Reise nach Samila hatten sie über die Regenbogenblumen angetreten; Andrew hatte über die Information verfügt, dass dort ebenfalls eine Kolonie existierte. Sein Wissen hatte er, ebenso wie die genaue Vorstellung seines Zielorts, von Merlin erhalten.
    »Ich wiederhole«, sagte Zamorra, »wir gehen nach Samila und suchen nach einer Möglichkeit, an diesem Brennpunkt der Dimensionen einen Weg in die Hölle der Unsterblichen zu finden. Unser Besuch dient lediglich der Informationsbeschaffung - sollten wir tatsächlich eine Möglichkeit finden, werden wir sie nicht nutzen! Wir werden hierher zurückkehren und weitere Vorbereitungen treffen.«
    Wie immer diese auch aussehen mögen, ergänzte er in Gedanken.
    »In Samila ist eigentlich mit keiner Gefahr zu rechnen, denn nach dem Tod der Schlangenschwestern existieren dort lediglich Pflanzen und Tiere. Keine Intelligenzwesen, keine Dämonen.«
    »Ich…«, begann Andrew, doch Zamorra redete unbeirrt weiter.
    »Andrews Vision eines Gegners, der eine tödliche Feuerlohe auf ihn schleudert, spielt in Samila. Wir wissen nicht, ob sie sich erfüllen wird; auch wenn Andrew davon überzeugt ist. Und sollte sie sich tatsächlich erfüllen, heißt das nicht, dass sie sich heute, während dieses Besuchs in Samila, erfüllt. Dennoch werden wir mehr als nur wachsam sein.«
    Obwohl das Amulett, Zamorras stärkste Waffe, bei ihrem letzten Besuch in Samila nicht funktioniert hatte, führte er es mit sich. Man konnte nie wissen… womöglich hatten die magischen Begebenheiten dieser Dimension sich mit dem Tod der Dämonenschwestern geändert. Oder er und seine Begleiter wurden trotz ihrer Absichten in eine andere Welt verschlagen…
    Außerdem führten sie ihre Dhyarras mit sich; Andrew und Diana trugen darüber hinaus E-Blaster der DYNASTIE DER EWIGEN, sehr effektive Laserwaffen, die auch schon manchen Dämon vernichtet hatten, indem sie ihn in Brand setzten.
    Nicole sah in ihrem Kampfoverall, einem eng anliegenden schwarzen Lederdress, verführerisch aus, und Diana hatte es ihr gleichgetan. Sie trug eine inzwischen angefertigte identische Montur. Wenn die beiden so auf die Straße gegangen wären, hätten sie ein Gewitter aus Blitzlichtern auf sich gezogen.
    »Los geht’s!«, rief Diana unternehmungslustig. Hätte sie gewusst, was letzten Endes auf sie
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