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0824 - Liebestanz der Totenbräute

0824 - Liebestanz der Totenbräute

Titel: 0824 - Liebestanz der Totenbräute
Autoren: Jason Dark
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lachte.
    Es war ein Gelächter, das Lady Sarah durch und durch ging. In der Stille musste das dumpfe Echo über den gesamten Friedhof hallen.
    Sarah sah Hettys Gesicht wie in einer Großaufnahme hinter dem dünnen Flammenschleier des Feuerzeugs tanzen.
    Die Untote zerrte Sarah noch näher an sich heran. Sie wollte die Zähne in den Hals der Freundin schlagen, um ihr Blut zu trinken.
    Für einen winzigen Moment dachte die Horror-Oma daran, dass sie und Hetty einmal Blutsfreundinnen gewesen waren.
    Blut zu Blut.
    Und jetzt wieder.
    Aber auf eine andere Art und Weise.
    In ihre Gedanken hinein hörte Sarah das Knistern. Es war ein sehr fremdes Geräusch, gleichzeitig sah sie den Rauch, und ein ekliger Gestank drang in ihre Nase.
    Sie wich zurück, die Hand rutschte von ihrer Schulter. Hettys Gelächter war verstummt. Die Blutsaugerin stand auf der Stelle, als könnte sie nicht begreifen, was geschehen war.
    Sarah Goldwyn aber sah es genau.
    Hetty Morlands Haar brannte!
    Es hatte sich in ein regelrechtes Flammenbündel verwandelt. Zuvor hatte es schmutzverklebt das Gesicht eingerahmt. Jetzt war aus dem Haar ein sprühendes Feuerwerk geworden, denn die Flammen kannten kein Pardon. Nichts ließen sie aus. Sie fraßen sich weiter.
    Sie hatten schon die Kopfmitte erreicht und loderten in die Höhe. Innerhalb des Feuers knackte und knisterte es, sodass die Haare sprühten. Die Flammen ließen sich nicht aufhalten. Sie wühlten sich weiter, sie zuckten hoch und schlugen über dem Kopf zusammen.
    Weit, so weit wie möglich hielt Hetty ihr Maul aufgerissen. Sie schrie nicht, sie verspürte wohl auch keine Schmerzen, aber sie fing an, mit grotesken Bewegungen zu tanzen, trampelte mit dem rechten Fuß auf, dann mit dem linken, drehte sich dabei, als wollte sie Sarah zeigen, wie beweglich sie noch war.
    Aber sie war ausgetrocknet, und das Feuer gab sich mit dem Haar der Blutsaugerin nicht zufrieden.
    Es wollte mehr, viel mehr.
    Und es loderte weiter.
    Es fand seinen Weg, es leckte nach unten und erfasste einen Teil der Kleidung. Zuckend huschte es darüber hinweg, heiß und zerstörend.
    Zuerst die Kleidung, dann die Haut. Der Gestank war widerlich.
    Sarah taumelte zurück. Der Qualm wehte ihr entgegen. Da verbrannte nicht nur die alte Kleidung der Freundin, da schmolz auch ihre Haut zusammen, das Horn der Nägel ringelte sich auf. Hetty Morland schlug mit beiden Händen gegen ihren Körper, um die Flammen zu ersticken.
    Sie schaffte es nicht. Das Feuer war stärker. Es hatte sich schon zu weit ausgebreitet. Die Kleidung war zu einem Feuermantel geworden, nichts konnte die Hitze mehr aufhalten.
    Jetzt schrie Hetty.
    Klagende Laute drangen aus dem Rauch, der den Kopf umwehte.
    Sie sah aus, als würde sie allmählich dahinschmelzen, und auch ihre Bewegungen wurden schlaffer.
    Dann sank sie zu Boden, um dort zu verbrennen.
    Und Sarah schaute zu. Tränen rannen aus ihren Augen. Sie trauerte und weinte um Hetty Morland, die einmal ihre beste Freundin gewesen war und sich so schrecklich verwandelt hatte. Ihr Hilferuf hatte Sarah zu spät erreicht, nun aber hatte es keine andere Möglichkeit für sie gegeben. Sie hatte es tun müssen, denn nur das Feuer hatte Hetty Morland von einem schrecklichen Schicksal erlösen können.
    Wäre jetzt der Baron aufgetaucht, Sarah hätte ihn nicht einmal wahrgenommen.… … …
    Sie hatte nur Augen für Hetty, die nicht mehr auf den eigenen Füßen stand. Ihre Freundin war zusammengesunken und kniete oder hockte als glühendes Bündel am Boden.
    Nie mehr würde sie wieder ein Mensch sein. Nie würde sie sich zurückverwandeln können.
    Was blieb, war Asche.
    Noch einmal zuckte das Bündel. Winzige Glutteilchen wurden in die Höhe geschleudert, ein Arm erschien, eine Hand ebenfalls, schwarz und zur Klaue gekrümmt. Wie ein Fanal schaute sie aus dem Gluthaufen hervor, die Finger zuckten noch, mehr geschah nicht. Die Hand sank wieder zusammen und verschwand in der Glut.
    Es war vorbei.
    Sarah hörte sich selbst schluchzen. Sie hatte das Gefühl, keine Beine mehr zu haben, sondern über allem zu schweben. Der stinkende Qualm trieb träge auf sie zu und glitt an ihr vorbei. Sie nahm ihn nicht einmal zur Kenntnis.
    Aber sie schrie auf, als ihr plötzlich jemand von hinten eine Hand auf die Schulter legte…
    ***
    Dieser Jemand war ich!
    Das Feuer war für Jane Collins und mich ein guter Wegweiser gewesen. Lange hatten wir nicht zu laufen und zu suchen brauchen, um Lady Sarah zu finden.
    Als sie nach der
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