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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel
Autoren: Jason Dark
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erwachen. Mit der vierten Person musste er noch reden.
    Genau eine Minute vor der von ihm gesetzten Zeit verließ er den Raum.
    Falco trug Turnschuhe, in ihnen konnte er sich beinahe lautlos bewegen, und er suchte zuerst das Zimmer seines Bruders auf.
    In diesem Raum entdeckte er einen Teil seiner Möbel.
    Das machte ihn noch wütender. Wie eine Furie handelte er und war Sekunden später zufrieden.
    Das Zimmer seiner Schwester lag nur wenige Schritte entfernt auf der gegenüberliegenden Seite. Sehr behutsam öffnete er die Tür. Die ruhigen Atemzüge wiesen darauf hin, dass Lori tief und fest schlief. Mondlicht sickerte durch ihr Fenster und verteilte sich auf der oberen Hälfte des Bettes.
    Sie sah hübsch aus, die Kleine, aber darum durfte er sich nicht kümmern.
    Vorsichtig nahm er auf der Bettkante Platz und streichelte behutsam die Wange der Zweiundzwanzigjährigen. Dann ließ er seine Hand blitzschnell zum Hals gleiten.
    Er umfasste ihn.
    Lori erwachte.
    Sie riss die Augen weit auf, schaute in ein fremdes Gesicht, denn Falco trug noch immer die Verkleidung. Ohne den Griff zu lockern, sprach er Lori an. »Hallo, Schwester…«
    »Du… du…« Sie konnte nicht reden, doch er las die Worte in ihren Augen und nickte. Ein wenig lockerte er den Griff, ließ Lori Luft holen und erklärte ihr, dass er nur einige Fragen stellen wollte, die Kate Duvall betrafen.
    »Sie ist nicht mehr hier!« Lori konnte nur flüstern.
    »Wo steckt sie denn?«
    »Sie ging weg.«
    »Wohin?«
    »Polizei!«
    »Was?«
    »Ja, sie ging in die Stadt. Kate konnte es hier nicht mehr aushalten, nach allem, was du ihr angetan hast.«
    »Du weißt es?«
    »Ja, die Eltern auch.«
    »Wie schön.« Leeland grinste seifig. »Und sie kommt auch nicht mehr zurück?«
    »Nein, das will sie nicht.«
    »Gut«, sagte er und tat, was er tun musste.
    Seine Schwester starb ebenso lautlos wie ihr Bruder.
    Dann verließ er den Raum und ging nach unten. Er schaute auf die Klinge in seiner Rechten, die von einem Handschuh bedeckt war. Auf der Brust spürte er den Druck seines Talismans. Er hatte das Gefühl, als würde der Totenschädel in der Mitte glühen.
    Es war sein Markenzeichen. In einer sehr finsteren Nacht hatte er das Amulett gefunden, und er wusste sofort, dass es ihm der schwarze Engel hatte zukommen. Er war sehr wichtig für beide, denn der Talisman stellte den Knöchernen dar und war gleichzeitig eine Warnung an Falco, sich immer vorzusehen. Aber auch die kalte Kraft befand sich in ihm, und auf sie allein konnte er sich verlassen.
    Vor der Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern blieb er stehen. Er musste jetzt noch vorsichtiger sein, besonders die Mutter hatte einen sehr leichten Schlaf.
    Mutter?
    Bei diesem Wort empfand er nichts mehr.
    Er betrat den Raum. Niemand wurde wach.
    Nicht einmal eine Minute später kehrte er zurück und säuberte die Klinge an seinem Taschentuch.
    Auf dem Gesicht war das Lächeln zu einer diabolischen Fratze geworden. Luzifer hätte sich keinen treueren Diener für sich und seine Pläne wünschen können.
    Ungesehen verließ er das Haus. Jahrelang hatte er auf diesen Zeitpunkt gewartet, und er empfand nicht einmal die Spur von Reue.
    Der Killer kehrte Summerfield den Rücken. Er wusste, dass er nicht mehr zurückkehren würde, aber eine Blutspur würde er weiterhin hinter sich herziehen.
    Und an deren Ende stand noch eine besondere Rache. Die an Kate Duvall. Schon jetzt dachte er über ihren Tod nach, und ihm war klar, dass sie sich nirgendwo vor ihm verstecken konnte, denn sein Partner war das Böse persönlich…
    ***
    Die Bestie erwachte. Sie hatte sehr gut geschlafen, fühlte sich wohl, und noch auf dem Bett liegend streckte der Killer seine Glieder aus.
    Dann erhob er sich.
    Ihm fiel ein, dass noch jemand unter seinem Bett lag. Als er sich bückte, da entdeckte er die Blutlache, die unter dem Bett hervorrann. Er wischte sie nicht weg, darum sollten sich andere kümmern.
    Draußen graute der Morgen. Es war ein schmutziges, fahles Grau, das sich über die Stadt gelegt hatte.
    Der Tag passte nicht zu seiner Stimmung, denn die war gut. Falco hatte sich fest vorgenommen, an diesem Tag zuzuschlagen. Er wusste, dass Kate in London steckte, er hatte Spuren gelegt, die sie einfach nicht hatte übersehen können.
    Sie konnte tun, was sie wollte, er würde sie riechen, er würde sie schmecken, und er würde sie töten.
    Nur etwas bereitete ihm Sorgen. Es gab da eine Person, die sich in ihrer Nähe aufhielt. Er hatte sie dank seiner
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