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0823 - Attacke der Ewigen

0823 - Attacke der Ewigen

Titel: 0823 - Attacke der Ewigen
Autoren: Achim Mehnert
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sie sich ihm mit einer geschmeidigen Bewegung und brachte sich mit einem Satz auf der anderen Seite des Schreibtischs in Sicherheit.
    »Komm doch, und beweise mir das Gegenteil.« Neckisch warf Nicole ihm einen Kuss zu.
    Kein Problem. Kannst du haben, wollte Zamorra antworten. Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er einen gellenden Schrei vernahm. Er kam aus dem Innenhof des Châteaus.
    Nicole verharrte in der Bewegung. »Was ist denn da los?«
    »Das wüsste ich auch gern. Hoffentlich hat Fooly nicht wieder eine Katastrophe angerichtet, die die gute Madame Claire auf die Palme bringt.«
    Als Zamorra zum Fenster sprang und einen Blick nach draußen warf, erstarrte er für den Bruchteil einer Sekunde. Fooly hatte nichts mit Madame Claires entsetztem Schrei zu tun. Dafür waren andere verantwortlich. Im Innenhof tummelten sich bekannte Gestalten, die eben erst dort aufgetaucht sein konnten.
    Es waren die hinlänglich bekannten Man In Black.
    Und sie machten alles andere als einen freundlichen Eindruck.
    ***
    Ted Ewigk hatte die Worte niemals vergessen, die er auf einem Bogen Papier gefunden hatte, handgeschrieben, kurz und bündig. Die Endgültigkeit ihrer Bedeutung hatte sich in seinen Verstand gebrannt und dort eine düstere Narbe hinterlassen. Es war ein brutaler Abschiedsbrief gewesen. Auch wenn es ihm vorkam wie erst gestern, waren seitdem doch bereits zwei Jahre vergangen.
    Ted, ich verschwinde aus deinem Leben. Bitte suche nicht nach mir. Ich möchte nicht gefunden werden! Nicht von dir, nicht von anderen. Erfülle mir diese letzte Bitte.
    Es war gut, solange es eben ging. Es war eine wunderschöne Zeit mit dir. Aber jetzt ist es vorbei.
    Leb wohl -
    Carlotta
    Zwei Jahre, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, doch er liebte die schwarzhaarige Römerin noch wie am ersten Tag. Bis heute begriff er nicht, wieso sie ihn verlassen hatte. Ohne Vorankündigung, ohne einen ersichtlichen Grund. Es hatte keinen Streit gegeben, und kein böses Wort war gefallen. Sie hatte nicht mal eine Andeutung gemacht, deren Sinn ihm erst nach ihrem Verschwinden aufgegangen war. Nichts, gar nichts. Auch ihre Liebe zu ihm war bis zum letzten Tag nicht erloschen, daran hegte er keinen Zweifel. Er kannte sie viel zu gut, als dass sie ihm hätte Gefühle vorgaukeln können, die längst erkaltet waren.
    Trotzdem musste es einen dunklen Grund für Carlottas überstürztes Verschwinden geben.
    Und nun sah Ted sich jäh mit seinen Ängsten, Zweifeln und Schmerzen konfrontiert.
    »Wieso sprichst du von ihr?« Beinahe feindselig betrachtete er seinen Besucher. Seine Freude über dessen Auftauchen verwandelte sich in ein Wechselbad der Gefühle. »Du kanntest sie doch nicht einmal.«
    »Dennoch weiß ich genug. Schließlich kenne ich dich.«
    »Das ist keine Erklärung.«
    »Dann lass mich anders fragen. Du vermutest doch immer noch, dass die Ewigen Carlotta entführt haben?« So harmlos die Frage auch klingen sollte, der lauernde Unterton war nicht zu überhören.
    »Weißt du etwas darüber?« Ted vernahm eine warnende Stimme in seinem Inneren, doch er verdrängte sie. Der Alpha hatte keinen Grund, unaufrichtig zu sein. Sie kannten sich zu lange und zu gut.
    »Es gibt einige Hinweise.«
    »Hinweise? Was für Hinweise? Verdammt, Al, geht es nicht etwas deutlicher?«
    »Nein, geht es nicht. Selbst ›Hinweise‹ ist vielleicht noch zu hoch gegriffen. Sagen wir, ich hege eine Vermutung. Sie hat tatsächlich mit den Ewigen zu tun.«
    Ted stieß die Luft aus. Also hatte ersieh nicht geirrt. All die Monate lag er richtig, leider ohne einen Hinweis zu besitzen, wo er mit seiner Suche nach Carlotta beginnen sollte. Diese verdammten Ewigen! Sie hatten ihre elenden Finger in dieser Sache. Manche in ihren Reihen hatten ihm seine frühere Machtposition bis heute wohl nicht verziehen. Und wenn nicht die, dann umso mehr die Tatsache, dass er gegen jegliche ungeschriebene Regel noch am Leben war. Viel lieber hätten sie ihn tot gesehen, wie es für einen abgelösten ERHABENEN Usus war. Doch er lebte, da seine Nachfolgerin Sara Moon seinen Machtkristall auch nicht zerstört hatte. Weil ihnen das bisher nicht gelungen war, hatten sie sich Carlotta als Druckmittel geholt.
    Davon war er von Anfang an ausgegangen.
    Nur ein Umstand wunderte ihn. Wieso hatten sich die Ewigen in den zurückliegenden zwei Jahren nicht gemeldet? Wenn sie so sicher waren, ihn mit Carlottas Entführung treffen zu können, musste ihnen auch klar sein, dass er ihren Forderungen ohne
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