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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten
Autoren: Jason Dark
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den Mann auf, hob ihn an und legte ihn auf die Couch. Wayne Turney war bewusstlos geworden, und er würde so schnell sicherlich nicht aus diesem Zustand erwachen, das stand für Suko fest.
    Er legte noch ein Kissen unter den Kopf des Mannes, drehte sich wieder um, sah die Hand und das verbrannte Stück Arm und merkte, wie sich seine Kehle allmählich zuzog. Hätte er jetzt etwas sagen sollen, er hätte es nicht geschafft.
    Langsam drehte er sich. Den Geisterhund und die Geisterfrau hatte er ebenso erledigt wie die Geisterkatze. Aber wer, zum Teufel, hielt sich noch im Ort auf? Wie viele Geschöpfe hatten den alten Friedhof verlassen, um von dem Laternenspuk dorthin dirigiert zu werden, wo sich die Menschen aufhielten?
    Sie würden ihnen die Botschaft bringen, und sie würden ihnen eine neue Gestalt geben…
    ***
    Suko verließ das Haus. Die kalte Nebelluft umwehte ihn, und es kam ihm vor, als wollte ihn mit jedem Schwaden ein neuer Geist aus dem Totenreich begrüßen.
    Es kam niemand auf ihn zu. Der Nebel saugte sämtliche Geräusche auf. Er war wie ein Trichter, der alles in sich hineinsog, was es zu schlucken gab.
    Suko stellte sich die berechtigte Frage, wo er mit der Suche beginnen sollte. Er kannte Hillgate nicht. Mochte der Ort auch noch so klein sein, es gab sicherlich zahlreiche Winkel und Ecken, wo sich jemand verstecken konnte.
    Zudem gab es für Wesen, die ihre Zustandsform gewechselt hatten, keine Hindernisse. Da stand Suko immer auf verlorenem Posten, wenn er sie jagte.
    Wer hatte den Friedhof noch verlassen?
    Dann hörte er einen Schrei.
    Er klang dünn durch den Nebel, und Suko wusste auch nicht, aus welcher Richtung er zu ihm gedrungen war, aber er hörte wenig später das Geräusch eines fahrenden Wagens.
    Mit raschen Schritten lief der Inspektor so weit vor, bis er den Rand der Straße erreichte.
    Er schaute nach links.
    Zwei kaum erkennbare Lichter bewegten sich durch den Nebel.
    Jemand lenkte ein Fahrzeug, aber der Fahrer hatte es offenbar verdammt schwer, denn er schaffte es kaum, das Auto auf der Straße zu halten. Immer wieder schwenkte der Wagen von einer Seite auf die andere, und Suko sah auch, wie er sich aus dem Dunst hervorschälte.
    Für einen Moment glaubte Suko, dass ihn das Fahrzeug passieren würde, aber der Fahrer riss das Lenkrad herum. Zu stark, denn der Wagen schleuderte auf den Platz vor dem Försterhaus und hielt auch vor dem Range Rover nicht mehr an.
    Mit dem Heck krachte er in die Flanke des anderen Fahrzeugs!
    Dann stieß der Fahrer die Tür auf und rannte wie von allen Teufeln gehetzt auf den offenen Eingang des Försterhauses zu.
    Genau dort stand ihm Suko im Weg. Mit einer blitzschnellen Bewegung des linken Arms fing er ihn ab. Der junge Mann federte hinein. Für einen Moment lag er starr in Sukos Arm, was er kaum bemerkte, denn in seinem Gesicht zeichnete sich keine Reaktion ab.
    Es war zu einer Maske der blanken Angst gefroren.
    Mit lauter Stimme fuhr Suko den jungen Mann an. »Was ist geschehen? Wer sind Sie?«
    Der andere schüttelte den Kopf.
    »Wer?«
    »Vater… mein Vater … wieder da …«
    »Wo?«
    »Am Auto!«
    Suko fuhr herum.
    Gerade noch rechtzeitig, denn er entdeckte die Bewegung im Nebel, die nicht zum Dunst gehörte, denn aus dem Schatten des Wagens löste sich eine große männliche Gestalt und kam wie ein innerlich zitterndes Gespenst auf die beiden zu.
    Suko hatte auf einmal den Eindruck, dass dieses Wesen das Letzte in der Reihe der Gegner war…
    ***
    Alles oder nichts! Tod oder ein Leben in anderer Form und Existenz! So und nicht anders stellten sich die Dinge in dieser entscheidenden Sekunde für mich dar.
    Es hing an einer Kugel und daran, dass ich die verdammte Laterne auch traf und die Kugel das Glas zerschmetterte.
    So einfach war es nicht, denn Elgath hatte genau in dem Augenblick, als ich abdrückte, die Laterne geschwenkt und sie zu einem relativ schwer zu treffenden Ziel gemacht.
    Ich erwischte sie trotzdem.
    Leider nur am Rahmen. Die Scheibe blieb ganz, und die geweihte Silberkugel zwitscherte als Querschläger durch den Nebel.
    Mein Fluch galt mir selbst, Elgath und der Laterne. Ich hörte sein widerliches Lachen. Die Kälte nahm zu, und ich stellte fest, dass sich der Lichtschein in diesem Augenblick wieder verstärkte oder erneuerte, als Elgath mich erreicht hatte.
    Er griff nach meiner ausgestreckten rechten Hand. Ich befürchtete, dass sie verschwinden würde, war innerlich versteift und verkrampft.
    Trotzdem schoss
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