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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten
Autoren: Jason Dark
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nicht atomisiert worden, um wieder zusammengesetzt zu werden, denn das hatten John und er mit den Teleportern erlebt. Dies hier deutete auf etwas anderes hin, und es musste mit dem Friedhof in einem Zusammenhang stehen.
    Das plötzliche Abbremsen riss Suko aus seinen Gedanken. Er wurde nach vorn gedrückt, genau in den Gurt hinein, der ihn aufhielt. Der Rover rollte nur mehr langsam und holpernd weiter, denn vor ihnen markierte ein breites Schlagloch die gesamte Wegbreite. Sehr langsam mussten sie hindurchfahren. Zu beiden Seiten spritzte der Schlamm in die Höhe, aber sie hatten sehr schnell wieder trockenen Boden unter den Reifen, und dort stoppte Wayne Turney den Wagen.
    Er ließ die Scheinwerfer brennen, lehnte sich zurück, seufzte und strich mit dem Handrücken über seine Stirn. »Ich kann es nicht packen«, flüsterte er, »es raubt mir den Schlaf. Es nimmt mir den letzten Nerv. Ich komme mit dieser Logik nicht zurecht.«
    »Wenn es Sie dann beruhigt, Wayne, mir ergeht es ebenso. Und meinen Kollegen sicherlich auch.«
    »Aber das kann man doch nicht hinnehmen!« entfuhr es ihm.
    »Das werden wir auch nicht!«
    »Und was wollen Sie tun?«
    Suko lachte leise. »Wenn ich Ihnen jetzt sage, dass die Nacht noch lang ist, wird Sie das kaum trösten, denke ich.«
    »Wie Recht Sie haben.«
    »Aber es stimmt. Wir haben bisher nur die eine Seite kennen gelernt. Die andere wird sicherlich folgen, denke ich. Wenn es stimmt, was Sie gesagt haben, werden wir noch mit einem bestimmten Besuch rechnen können. Oder nicht?«
    »Doch, ja…«
    »Sie kehren also immer wieder zurück?«
    Der Förster hob die Schultern. Über das Lenkrad hinweg schaute er nach draußen, wo die Ausläufer des Lichts gegen eine normale Straße fielen, in dieder Weg mündete. »Ob alle zurückkehren, weiß ich nicht. Aber einige schon.«
    »Und dann?«
    Wayne Turney hob die Schultern. »Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, was passiert. Sie gehen jedenfalls durch den Ort, als wollten sie die Stätten besuchen, die in ihrem ersten Leben für sie überaus wichtig gewesen sind.«
    »Betreten sie die Häuser?«
    »Es kann sein, es kann nicht sein. Die Einwohner haben nie darüber gesprochen. Man redet nicht über die nächtlichen Besuche. Vielleicht kommen sie auch nur, um zu erklären, wen sie als nächstes Opfer in ihr Reich zerren wollen. Alles ist möglich, Inspektor, aber niemand weiß etwas Genaues, nur diejenigen, die es getroffen hat, können Ihnen eine Antwort geben. Doch ob die etwas sagen, ist durchaus fraglich.«
    »Das finde ich auch. Sollen wir nicht fahren? Wir wollten doch mit Stephen Donner reden.«
    »Natürlich, entschuldigen Sie. Ich musste nur eine Pause einlegen. Mir wäre sonst der Schädel geplatzt.«
    »Das ist verständlich.«
    »Es wird eine lange Nacht werden, denke ich.« Wieder seufzte der Förster auf, bevor er startete.
    Der schmale, unebene Feldweg lag hinter ihnen. Sie mussten nach links abbiegen und konnten auf der normalen Straße dem kleinen Ort Hillgate zurollen.
    Obwohl er für viele Menschen am Ende der Welt lag, hatte Suko den Eindruck, aus einer geheimnisvollen Welt zurück in die Zivilisation zu gelangen.
    Möglicherweise lag es auch an den Lichtern, die durch die Nacht schimmerten, zeigten sie doch an, dass in der Nähe Menschen lebten und die Dunkelheit vertrieben hatten.
    Das Haus des Försters befand sich nicht direkt im Ort. Kurz vor der Einfahrt führte ein schmaler Weg nach links und endete praktisch vor dem Haus.
    Aber auch die Tankstelle von Stephen Donner lag nicht zu weit entfernt. Ihre Säulen standen am Ortseingang, aber beleuchtet war sie nicht mehr. Am Abend kam so gut wie kein Kunde mehr, und Donner schloss immer sehr pünktlich.
    Sie rollten auf den Hof. Das Licht der Scheinwerfer fiel über einen schmutzigen, mit schimmernden Ölflecken verunreinigten Boden, als sie an den Zapfsäulen vorbeirollten und den hinteren Teil des Grundstücks anvisierten, wo ein schmales Haus stand, das schon mehr einer Baracke glich.
    Dort wohnte der Tankwart. Er war Junggeselle und legte keinen Wert auf irgendwelchen Wohnkomfort, deshalb teilte er die Baracke auch mit seiner Werkstatt.
    In ihr brannte Licht.
    Es war nur ein mattes Glühen, das sich hinter der Scheibe verteilte und kaum genügend Kraft hatte, um nach draußen zu fallen.
    Der Tankwart musste den Besuch bereits gesehen haben, denn hinter der Scheibe bewegte sich sein Schatten.
    Beide Männer stiegen aus. Sie hatten den schmutzigen Boden kaum
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