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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland
Autoren: Achim Mehnert
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neuen Kapitel auf.
    Eine weitere mit Symbolen versetzte Zeichnung war dort zu sehen. Sie zeigte einen Tunnel oder einen unterirdischen Gang. Er wirkte sehr alt, so als hätte seit Generationen keines Menschen Fuß ihn betreten. Anscheinend war er nur Teil eines verzweigten Systems, denn an drei Stellen waren Öffnungen zu erkennen, wo Quergänge im Nichts verschwanden.
    Zamorra glaubte, eine Lore zu erkennen, wie sie in Bergwerken Verwendung fanden. Etwas Undefinierbares lag darin. Eine Gestalt womöglich?
    »Was soll das? Was zeigst du mir da?«
    Der Professor unterdrückte einen Fluch. Er konnte mit der Darstellung nicht das Geringste anfangen, auch wenn ihm Details seltsam vertraut erschienen. Jedenfalls gaben sie ihm keinen Fingerzeig, wie er zu seiner Gefährtin gelangen konnte.
    Er wurde abgelenkt, als Fooly unerwartet aufschreckte.
    »Gedankenimpulse«, sagte der Jungdrache verständnislos. »Drachentelepathie.«
    Château Montagne erhielt ungebetenen Besuch…
    ***
    »Woher kommen die Impulse?«
    »Aus dem Gewölbe mit den Regenbogenblumen. Es ist Gardir. Nein, Olang. Aber etwas, ein ganz klein wenig von Gardir lebt in ihm weiter, so wie er es angekündigt hat.«
    Der Wiedergänger. Wo er war, konnte Nicole nicht weit sein!
    Doch wieso war er hierher gekommen, statt sich in seinen vertrauten Hügeln zu verstecken?
    Mit einem Satz war Zamorra auf den Beinen und rannte aus dem Zauberzimmer. Er lief die Treppe hinunter und griff nach seinem Amulett. Es erwärmte sich nicht, um ihn vor der Gefahr zu warnen. Allmählich hatte er die Nase voll von den Macken, die Merlins Stern in letzter Zeit vermehrt zeigte.
    »Nicole!«, rief Zamorra, als er das unterirdische Gewölbe erreichte. Sein Ruf hallte von den Wänden wieder.
    Seine Gefährtin war nicht da, der Drache auch nicht. Im selben Moment, in dem ihm der Gedanke durch den Kopf ging, wurde er bereits eines Besseren belehrt, jedenfalls was Olang betraf.
    Mit furchtbarem Gebrüll flatterte Olang hinter den Regenbogenblumen auf und warf sich nach vorn. Von Nicole hingegen war immer noch nichts zu sehen.
    Angreifen!, befahl Zamorra dem Amulett gedanklich.
    Das Aufblenden des silbernen Blitzes überstrahlte das ewige Licht der Miniatursonne. Gedankenschnell zischte er dahin, doch einen Tick langsamer als das Ziel. Olang rammte gegen Zamorras Brust und stieß ihn von den Beinen.
    »Großer Fehler, Bürschchen.« Erneut wollte der Professor das Amulett zur Attacke zwingen, unterdrückte den Impuls aber. Er brauchte das Mistvieh lebend, wenn er Auskunft über Nicoles Verbleib erhalten wollte. Das verschaffte seinem Gegner, der seinerseits natürlich keine Rücksicht nahm, einen Vorteil.
    Doch was wollte er hier?
    Fooly!, durchfuhr es den Parapsychologen Gardirs Nachfahre war immer noch hinter Fooly her. Anscheinend kam er, um das zu vollenden, was ihm vor Gardirs Tod nicht gelungen war.
    Mit heftig schlagenden Flügeln floh der Drache nach oben. Zamorra hörte ihn in der Empfangshalle toben. Er stieß wüste Schreie aus und zertrümmerte das Mobiliar. Sein Benehmen ergab keinen Sinn. Er schien noch verwirrter zu sein als vor seiner Flucht durch das Weltentor.
    Zamorra hetzte ins Erdgeschoss. Dort sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Olang hatte kurzerhand alles umgeworfen, was im Wege stand. Er flatterte über den Stufen, die ins erste Stockwerk führten. Am Treppenabsatz stand Fooly und blickte seinem Gegner entgegen.
    »Noch einmal bekommst du mich nicht!«, rief Fooly. Er machte Anstalten, sich dem Eindringling entgegenzuwerfen.
    Olang schien nur darauf zu lauern.
    Das war die Bestätigung. Olang war noch nicht stark genug, um allein zu überleben. Gardir hatte seinen Plan nicht zu Ende durchführen können, darum war sein Nachfahre hier, um sich zu holen, was er brauchte.
    »Nicht, Fooly!«, schrie Zamorra, als der Jungdrache sich über die Brüstung und auf seinen Feind stürzte. Sein Mut hatte ihn nicht verlassen, doch seine Kräfte waren noch nicht wiederhergestellt. In diesem Kampf hatte er keine Chance. Da er sich für Nicoles Verschwinden verantwortlich fühlte, rannte er blindlings in seinen Untergang.
    Feuer brandete gegen Feuer, und Zamorra sprang, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch, das Amulett in der Hand.
    »Olang, zieh dich zurück, oder ich töte dich!«
    Wütendes Geschrei antwortete ihm. Fooly erhielt einen Hieb, der ihn halb betäubt gegen die Wand trieb. Schnaubend schüttelte er sich, um sich erneut auf seinen Widersacher zu
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