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0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation
Autoren: Unbekannt
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Informationen bekommen können."
    Dr. Praytor bekam einen roten Kopf.
    „Informationen!" stieß er hervor. „Ist das alles, wofür Sie sich interessieren. Ich bin Arzt und sehe meine Aufgabe darin, das Leben des Unglücklichen zu erhalten."
    Bjo sah, daß es in Rhodan arbeitete. Äußerlich jedoch blieb der Mann, der die SOL durch mehrere Galaxien geführt hatte, völlig ruhig.
    „Niemand hindert Sie an der Erfüllung Ihrer Pflicht, Doc! Für mich stellt sich das Problem jedoch auch anders dar. Es gibt eine unbekannte Anzahl von Planeten, deren Bewohner versklavt sind und tyrannisiert werden. Es gibt riesige Flotten von Hulkoo-Schiffen, die Eroberungsfeldzüge durchführen, um die Mächtigkeitsballung BARDIOCs zu vergrößern. Diese Superintelligenz hat auch nach der Erde gegriffen. Sie ist unser Feind. Wenn wir ihn besiegen wollen, müssen wir uns genau überlegen, wann Zeit für Sentimentalitäten ist."
    Bjo registrierte die unversöhnlichen Blicke, die die beiden Menschen wechselten. Er versuchte zu ergründen, wo seine eigene Position war. Er empfand Sympathie für den Arzt, aber er konnte auch Rhodans Haltung verstehen.
    Bjo biß sich auf die Unterlippe. Bei all diesen Überlegungen durfte er den Fremden nicht vergessen, um den es eigentlich ging. Vielleicht würde dieses Wesen, wenn es vor die Entscheidung gestellt war, sich für das Risiko eines anstrengenden Gesprächs entscheiden. Wenn sein Volk von BARDIOC bedroht wurde, konnte man sich vorstellen, daß es fieberhaft nach Verbündeten suchte.
    „Wir brauchen einen Translator", erklärte Rhodan.
    Es war ein Befehl.
    Das Gerät wurde herangeschafft und an die übrigen Anlagen des Behandlungstischs angeschlossen.
    Bjo wußte aus Erfahrung, daß einige Zeit vergehen würde, bis man die Grundbegriffe der unbekannten Sprache erarbeitet hatte. Dabei war man auf die Mitarbeit des Raumfahrers angewiesen.
    Bjo spürte, daß ihn jemand am Arm berührte.
    Er sah Alaska hinter sich stehen.
    Der Mann, der sein von einem Cappinfragment verunstaltetes Gesicht hinter einer Plastikmaske verbarg, machte eine unmißverständliche Geste, mit der er Bjo aufforderte, ihm in einen Nebenraum zu folgen.
    Mit der ihm angeborenen Gewandtheit verließ Bjo lautlos den Behandlungsraum.
    Saedelaere drückte die Tür hinter sich zu.
    „Ich kenne Sie mittlerweile so gut, daß ich sehe, wenn Sie beunruhigt sind, Bjo", sagte der Transmittergeschädigte. „In diesem Fall teile ich Ihr Unbehagen. Die Frage ist nur: Was stimmt hier nicht?"
    Bjo atmete erleichtert auf.
    „Ich bin froh, daß ich mit jemand darüber reden kann", gestand er. Dann lächelte er schüchtern. „Obwohl ich eigentlich nicht weiß, was ich zu der ganzen Sache sagen soll."
    „Sie und ich", sagte der hagere Terraner, „müssen aufmerksam bleiben und uns ständig miteinander absprechen. Ich spüre förmlich die Gefahr, die dieser Fremde für uns bedeutet."
    Bjo sah den anderen erschrocken an. Soweit wäre er bei der Artikulierung seiner Gefühle nicht gegangen.
    „Wir wissen, daß Perry Rhodan sich verändert hat", fuhr Alaska fort. „Er ist darauf fixiert, Kleine Majestäten zu jagen. Es sei dahingestellt, ob er das aus eigenem Antrieb tut oder dazu beeinflußt wird.
    Auf jeden Fall kann das Erscheinen dieses Fremden eine Signalwirkung für Rhodan haben."
    Bjo dachte ein paar Sekunden nach und sagte dann verblüfft: „Sie glauben, daß uns jemand diesen Schiffbrüchigen geschickt hat?"
    „Nicht direkt geschickt. Aber irgend jemand, vielleicht die Kaiserin von Therm, könnte aufgrund intellektueller Fähigkeiten diese Begegnung vorgesehen haben. Rhodan könnte so präpariert sein, daß ein Dialog mit dem Fremden bestimmte Aktivitäten bei ihm auslöst."
    Bjo war so betroffen, daß er nicht wußte, was er sagen sollte.
    Alaska umfaßte ihn an der Schulter.
    „Sie sind ein junger Mann mit außerordentlichen Fähigkeiten, aber auch von großer Sensibilität. Es wird viel davon abhängen, daß Sie einen klaren Kopf behalten. Lassen Sie Ihre Urteilskraft nicht von Gefühlen trüben."
    Die Eindringlichkeit dieses Appells beeindruckte Bjo.
    Je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, daß Alaskas Verdacht berechtigt sein könnte.
    So kam es, daß die beiden einzigen Wesen an Bord der SOL, die die Falle hätten erkennen können, ihr Mißtrauen in eine falsche Richtung lenkten.
    Eine Chance wurde vertan. Es war die letzte.
     
    *
     
    Seit jeher hatte die Anwesenheit Alaska Saedelaeres auf
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