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0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation
Autoren: Unbekannt
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erwecken?" wollte Fellmer Lloyd wissen.
    „Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es hängt von der Art der Verletzungen ab, über die ich nichts weiß. Außerdem scheint dieses Wesen eine Art Schock erlebt zu haben."
    „Kein Wunder!" bemerkte Rhodan. „Schließlich hat es mitansehen müssen, wie sein Schiff vernichtet wurde."
    Praytor sah den großen Terraner an.
    „Sie irren sich! Nach allem, was man mir berichtet hat, war das Wesen noch bei Bewußtsein, als man es aus dem Raum fischte und an Bord der Space-Jet holte. Der Schock trat in dem Augenblick ein, als der Fremde in den Bereich der künstlichen Schwerkraft an Bord des Beiboots kam."
    „Sind Sie dessen sicher oder ist es eine Theorie?"
    „Ich bin mir dessen sicher."
    Rhodan starrte auf den Behandlungstisch und sagte nachdenklich: „Dann können wir nur hoffen, daß der Bursche aufwacht und uns ein bißchen von seinen Problemen erzählt. Wie? sollen wir ihm sonst helfen können?"
    „Indem wir herausfinden, wie hoch die Schwerkraft auf seiner Welt ist", schlug Praytor vor. „Dann schaffen wir ein künstliches Gravo-Feld mit diesen Bedingungen."
    Bjo Breiskoll wußte, daß sie keine Chance hatten, etwas Genaues über die Gravitationsverhältnisse einer fremden Welt zu erfahren, ohne zeitraubende Untersuchungen mit diesem Wesen und seiner Ausrüstung anzustellen. Ein Grobwert ließ sich wahrscheinlich sofort ermitteln, die Frage war nur, ob das ausreichte, um Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
    So konnten sie eigentlich nur hoffen, daß der Unbekannte zumindest vorübergehend aus der Ohnmacht erwachte und ihnen die erwünschten Auskünfte erteilte.
    Der junge Mann mit den Katzenaugen besaß ein feines Gespür für rätselhafte Zusammenhänge, und er ahnte, daß dieser Schiffbrüchige von tiefen Geheimnissen umgeben war.
    Bjo war beinahe überzeugt davon, daß diese Begegnung schicksalhaft sein würde - für ihn und alle anderen Besatzungsmitglieder der SOL.
    Hatte es einen Sinn, diese Überzeugung auszusprechen?
    Er verneinte diese Frage in Gedanken.
    Es gab keine konkreten Hinweise, mit denen er seine Vermutungen untermauern konnte. Mit Spekulationen war den Wissenschaftlern nicht gedient, sie würden bestenfalls zu ihrer Verwirrung beitragen. Bjo war jedoch entschlossen, sich in der Nähe des Unbekannten aufzuhalten, wann immer die Möglichkeit dazu bestand. Vielleicht fand er auf diese Weise irgend etwas heraus. Im Augenblick wußte er nicht einmal genau, wonach er suchte.
    Die Aura des Geheimnisvollen konnte durchaus auch von Gegebenheiten ausgelöst werden, die keinerlei Konsequenzen für die Solaner nach sich zogen.
    „Ich glaube, er erwacht!" rief einer der Mitarbeiter Praytors.
    Bjo unterbrach seine Überlegungen und konzentrierte die Aufmerksamkeit wieder auf den Geretteten.
    Dabei verließ er sich nicht auf seine normalmenschlichen Sinne, sondern esperte erneut nach mentalen Strömungen des fremden Wesens.
    Aber der Schiffbrüchige blieb auf der mentalen Ebene stumm.
    Breiskoll beobachtete, daß der Raumfahrer behutsam Arme und Beine bewegte. Auf den ersten Blick sah das aus, als wollte er die Funktionsfähigkeit seiner Extremitäten testen, aber Bjo war ein viel zu scharfer Beobachter, um einen derart oberflächlichen Schluß zu ziehen. Die Wahrheit war, daß das Wesen sich unter Schmerzen bewegte, unter qualvollen Schmerzen.
    Das Anziehen der Beine und das Anwinkeln der Arme waren ein sichtbarer Ausdruck dafür.
    Bjo wurde von einer Welle des Mitgefühls durchströmt. Am liebsten wäre er auf den Behandlungstisch zugegangen, um irgend etwas für dieses leidende Geschöpf zu tun.
    Doch dazu war er nicht in der Lage.
    Einzig und allein Dr. Praytor konnte helfen, sofern er die Ursache für die Schmerzen des Fremden erkannte.
    Allmählich erlahmten die Bewegungen des Überlebenden. Aus seiner Schnauze kam ein Geräusch, das Bjo an einen Seufzer erinnerte.
    „Warum steht kein Translator bereit?" wollte Rhodan ungeduldig wissen.
    Dr. Praytors Unmut zeigte sich an einer steilen Falte auf der Stirn.
    „Dies ist ein Behandlungsraum", gab er schroff zurück. „Sie haben doch nicht vor, dieses Wesen, das um sein Leben kämpft, einem Verhör zu unterziehen?"
    „Von einem Verhör kann keine Rede sein", sagte Rhodan. „Aber Sie vergessen, daß wir uns im Krieg mit den Kleinen Majestäten BARDIOCs befinden. Das trifft offenbar auch für das Volk zu, dem dieser Schiffbrüchige angehört. Es besteht also die Aussicht, daß wir von ihm wertvolle
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