Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er sich derselben Behandlung unterzog? Er fragte: „Diese Manipulation eines menschlichen Verstandes - läßt sie sich leicht durchführen?"
    „Ich sagte schon: es ist ein langwieriger und komplizierter Prozeß", antwortete Sorgk. „Hier ließe er sich überhaupt nicht durchführen. Es fehlen uns die Geräte, die zusammen mit unserer Galaxis vernichtet worden sind."
    Germaar-Vonk war nur mäßig enttäuscht. Zwar hätte er sich gerne den komplexen Verstand eines Keloskers angeeignet - andererseits unterschätzte er nicht die Gefahr, die darin bestand, daß Sorgk und seine Genossen ihn während des Prozesses hätten in ihrem Interesse hypnotisch beeinflussen können.
    „Wozu braucht ihr den Sieben-D-Mann?" wollte er wissen.
    „Erstens kann er die Ergebnisse unserer Analysen überprüfen und feststellen, ob uns ein Fehler unterlaufen ist. Die hypertrophische Instabilität, in die Arcur-Beta eingebettet ist, wäre ihm zum Beispiel nicht entgangen. Er hätte uns sofort auf unseren Irrtum aufmerksam gemacht. Zweitens brauchen wir seine Hilfe in dem Augenblick, in dem das Schwarze Loch entsteht. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt an Bord eines Raumschiffs in der Nähe des Schwarzen Loches sein und mit einer Reihe von Schaltungen dafür sorgen, daß das Loch sich tatsächlich in der Richtung zur Zgmahkonen-Galaxis öffnet. Diese Schaltungen können nicht vorgeplant und automatisiert werden. Sie müssen jede zu einem gewissen Zeitpunkt ausgeführt werden, der sich aus dem Ablauf des Ereignisses ergibt."
    Sorgk wedelte mit den Hautlappen, die aus den Enden seiner flexiblen Arme wuchsen und ihm als Greif organe dienten.
    „Du weißt, wie unbeholfen wir mit solchen Dingen sind.
    Die Natur hat uns zu Denkern, nicht zu Handelnden erschaffen. Wir hatten daran gedacht, einige von euren Leuten zu trainieren, so daß sie uns im entscheidenden Augenblick zur Seite stehen könnten. Das Problem wäre gewesen, daß sie nicht gewußt hätten, was sie tun. Leute, die den Grund und das Ziel ihres Handelns nicht kennen, sind dazu geneigt, Fehler zu machen.
    Es genügt aber ein einziger Fehler, um das gesamte Vorhaben zum Scheitern zu bringen. In dieser Lage kommt uns Vannes Hilfe zustatten. Er weiß, welche Schaltungen vorgenommen werden müssen und welche Wirkung sie erzielen. Er wird keine Fehler machen - und wenn ihm doch einer unterläuft, dann erkennt er ihn so rechtzeitig, daß er ihn neutralisieren kann, bevor irreparabler Schaden entsteht."
    Sorgk schwieg. Alle vier Augen waren aufmerksam auf den Laren gerichtet. Schließlich sagte Germaar-Vonk: „Du hast mich halbwegs überzeugt. Der Sieben-D-Mann soll kommen. Allerdings werde ich ihn einer eingehenden Prüfung unterziehen, bevor ich ihn euch überlasse."
    „Das sollst du auch", antwortete Sorgk würdevoll. „Es muß alles seine Richtigkeit haben. In dieser schwierigsten Phase des Vorhabens können wir uns Mißtrauen nicht leisten."
     
    2.
     
    Kershyll Vanne hatte sich zurückgezogen. Er mußte nachdenken und mit sich ins reine kommen. Er hatte keine Möglichkeit, von den Kelos-kern zu erfahren, wie sie sich seine Ankunft auf Houxel vorstellten. Zwar besaß der Vario-500 die Möglichkeit, Hyperfunksprüche an die PLEYST abzusetzen.
    Davon durfte jedoch nur in allergeringstem Umfang Gebrauch gemacht werden. Man mußte davon ausgehen, daß die Laren die Umgebung des Roboters scharf überwachten und jede von dem Vario-500 ausgehende Funkbotschaft abfingen. Der Roboter hatte sich, seitdem er auf Houxel gelandet war, erst zweimal gemeldet.
    An Bord der PLEYST war man darüber informiert, daß er seine Maske hatte verdampfen müssen und eine Rolle als Bestandteil der alten Sternfahrerstation spielte. Ob die Laren seinen Trick endgültig geschluckt hatten, darüber wußte man nichts.
    Ich muß davon ausgehen, plädierte Kershyll Vanne vor den sechs anderen Bewußtseinen in seinem Innern, daß der Vario-500 mich den Kelos-kern geschildert hat. Die Kelosker werden sich wohl nur in etwa ausmalen können, was für eine Art von Wesen ich bin. Aber da ihnen der Vario meine Hilfe anbietet, müssen sie zu der Überzeugung kommen, daß ich Fähigkeiten besitze, mit denen sich die ihrigen ergänzen lassen.
    Es wird den Keloskern nicht schwerfallen, einen Fall zu konstruieren, der meine Existenz erklärt, argumentierte er weiter. Dieser Fall wird so aussehen, daß sich aus ihm automatisch und folgerichtig ergibt, warum ich mich plötzlich in der Nähe von Houxel befinde und auf dem Weg zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher