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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann
Autoren: Unbekannt
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burschikos.
    „Die Vernichtung der Heimatgalaxis rechtfertigt Rachsucht selbst bei dem Friedlichsten."
    Kershyll Vanne lauschte amüsiert. Indira Vecculi und Pale Donkvent waren die beiden Extreme des Konzepts. Indira Vecculi hatte das Leben einer bis zum Exzeß korrekten und bis- zur Häßlichkeit unweiblichen Wissenschaftlerin gelebt.
    Sie war noch immer äußerst korrekt und verstand es, Emotionen bis an die äußerste Grenze ihres Bewußtseins zu verdrängen.
    Pale Donkvent war das gerade Gegenteil. Von Korrektheit und Verantwortlichkeit war bei ihm wenig zu bemerken. Er hatte gern getrunken - und trank noch heute gern, wenn er einmal die Funktion des leitenden Bewußtseins im Konzept übernahm.
    Er hatte zu seinen körperlichen Lebzeiten manches nicht ganz gerade Ding gedreht und hatte entsprechende Neigungen in sein Dasein als Konzeptbestandteil herübergerettet.
    Normalerweise reagierte Indira Vecculi pikiert, wenn ihr in einem „Gespräch" von Pale Donkvent Unterstützung zuteil wurde. Sie hielt den Umgang mit Pale für unter ihrer Würde und hatte des öfteren betont, sie verstehe ES nicht, das ausgerechnet sie mit einem „solchen Mann, der von Verantwortung nur eine vage Vorstellung hat", zusammen in ein Konzept sperrte.
    Diesmal jedoch sträubte sie sich nicht. Das war ein Beweis dafür, daß das Konzept funktionierte.
    Es,ging um wichtige Dinge.
    Da hatten persönliche Abneigungen zu schweigen.
    Kershyll Vanne resümierte: „Ich bin ein Geschöpf der Kelosker - entstanden aus einem Mitglied der SOL-Besatzung, von den Keloskern verwandelt in ein irgendwie höhergeartetes Gebilde und mit der Aufgabe versehen, mich an der SOL für die Zerstörung der Kleingalaxis Balayndagar zu rächen. Soweit ist alles klar. Das scheint die einzig akzeptable Lösung. Aber wie geht es weiter? Wie kam ich in diese Milchstraße? Warum habe ich die SOL nicht vernichtet?"
    „Weil man dich durchschaute!" rief Jost Seidel. „Mensch - an Bord der SOL, da haben die doch Geräte und Instrumente und Mutanten, die alles durchschauen. Sie sind dir einfach auf die Schliche gekommen!"
    „Du wurdest unschädlich gemacht und eingesperrt", fügte Albun Kmunah hinzu. „Man hätte dich getötet, als man hinter deine Pläne kam. Aber man wollte dich untersuchen und herausfinden, was die Kelosker aus dir gemacht hatten."
    „Und dann?" forschte Kershyll Vanne.
    „Du benutztest die erste Gelegenheit, um von der SOL zu fliehen. Mit deinen Fähigkeiten war das nicht schwer. Du wolltest nur nicht in irgendeiner unbekannten Galaxis oder gar im Leerraum von Bord gehen.
    Du wartetest darauf, bis die SOL in die heimatliche Milchstraße zurückkehrte. Dann schlugst du zu. Du nahmst dir eine Space-Jet und verschwandest."
    „Aha", meinte Kershyll: „Weil es an Bord der PLEYST auch Space-Jets gibt."
    „Natürlich", antwortete Kmunah leicht ungnädig. „Aber selbst so ist die Sache noch schwierig genug.
    Das Fahrzeug muß richtig aussehen."
    „Detail!" beschwerte sich Ankamera. „Wie kommt Kershyll dazu, die Kelosker ausgerechnet auf Houxel zu suchen?"
    „Das ist einfach", sagte Hito Guduka, früher Totalenergie-Ingenieur. „Kershyll hat den sterbenden Neutronenstern entdeckt.
    Er reagiert auf so ungewöhnliche Weise, daß man die Handschrift der Kelosker deutlich erkennen kann."
    „Das ist richtig und die einzige plausible Erklärung", pflichtete Pale Donkvent bei. Er war Ultraphysiker und verstand von solchen Dingen etwas. „Die charakteristischen Strahlungen von Arcur-Beta sind hyperschnell über mehrere Tausende von Lichtjahren hinweg einwandrei zu empfangen und zu identifizieren. Kershyll wird keine Schwierigkeiten haben, zu erklären, warum er ausgerechnet in der Nähe von Arcur nach seinen Freunden sucht."
    „Überdies", ergänzte Ankamera. „wird er sich durch Paramental-Sendung bei den Keloskern angemeldet haben. Das ist die Weise, wie sie miteinander über große Entfernungen kommunizieren.
    Daher wissen die Kelosker von seiner Ankunft, und daher weiß Kershyll, daß sie sich auf Houxel befinden. Denn sie haben ihm selbstverständlich geantwortet."
    „Sonst noch was?" fragte Kershyll.
    Er bekam keine Antwort.
    Die Lösung war gefunden, die weitere Vorgehensweise lag fest.
    Das, was Ankamera als „Detail" zunächst beiseite geworfen hatte, erwies sich letztlich als die größte Schwierigkeit im Rahmen des Gesamtvorhabens. Die Space-Jets, die die PLEYST an Bord hatte, waren keineswegs identisch mit den Fahrzeugen gleichen Typs,
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