Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
zahlenmäßige Übermacht der Nachtwesen. Mirjad spürte nach kurzer Zeit bereits, wie die Kraft ihrer Arme nachließ. Der verbissene Ausdruck auf Gryfs Gesicht sprach ebenfalls eine deutliche Sprache.
    Nicole versuchte Zamorra mit der Energie ihres Dhyarras so gut wie möglich zu schützen. Viel mehr konnte sie nicht tun, denn der Kampf zwischen dem Parapsychologen und dem uralten Dämon wogte hin und her.
    In den ersten Augenblicken schien es so zu sein, dass die Vehemenz von Zamorras Angriffen den Vampirdämon überraschte. Zamorra gelang es wirklich, ihn zurückzudrängen. Hatte Sarkana denn nicht mit der Gegenwehr der Menschen gerechnet? Oder war noch immer nicht seine ganze Kraft in ihn zurückgekehrt?
    Doch schon bald hatte er sich das preisgegebene Territorium wieder zurück erobert. Und nun war es der Dämon, der Zamorra nach hinten in den Saal drängte. Merlins Stern tobte mit all seiner Macht, doch selbst das Amulett hatte es schwer, sich der Kraft der uralten dunklen Magie zu erwehren.
    Es schien, als wäre die Niederlage vorprogrammiert.
    Nur äußerst knapp entging Zamorra einem Schlag von Sarkanas Schwingen, in denen unbändige Kraft hauste. Der Franzose ließ sich fallen, rollte zwei Meter zur Seite und kam wieder auf die Beine. Entsetzt sah er direkt in das aufgerissene Maul des Fledermausmonsters. Sarkana hatte Zamorras Bewegung erahnt und hatte den Parapsychologen praktisch schutzlos vor sich.
    Merlins Sterns Abwehrschirm flackerte hell auf, als sich schwarze Flammen über Zamorra ergossen.
    Doch die Feuersbrunst ebbte urplötzlich ab. Verblüfft sah Zamorra, wie Sarkana hilflos nach hinten taumelte, sich kaum auf den Beinen halten konnte. Erst da wurde dem Franzosen bewusst, dass jemand neben ihm aus dem Nichts erschienen war und den Dämon hart angegriffen hatte.
    »Darf ich mitspielen?« Dalius Laertes verzog keine Miene, doch in den Augen des Vampirs erkannte Zamorra Genugtuung, noch rechtzeitig eingetroffen zu sein.
    Zamorra sah den Armstumpf, den Laertes schlaff am Körper herabhängen ließ. Der Vampir hatte sicher eine ungewöhnliche Geschichte zu erzählen. Zamorra war sich da ganz sicher.
    Doch zunächst gab es etwas anderes, das nun endlich getan werden musste.
    »Ich bitte darum! Los, jetzt ist er angeschlagen. Wir versuchen es gemeinsam.«
    Ein zustimmendes Nicken Laertes’ reichte. Und zum zweiten Mal vereinten sich zwei so verschiedene Magieformen zu einem gemeinsamen Ziel.
    Sarkana kam nicht dazu, den Schock zu verdauen. Mit Laertes hatte er nicht gerechnet. Niemals!
    In seinen Augen stand die Frage, die er dem Verräter stellen wollte. Wer bist du? Was bist du wirklich, Laertes?
    Dann ließen sie ihm keine Chance mehr. Zamorras Amulett pumpte seine Blitze in den Fledermauskörper hinein - und Laertes’ dunkle Magie tat, was sie niemals hätte tun dürfen: Sie verschmolz mit der des Menschen!
    Sarkana fühlte, dass er plötzlich keinen Boden mehr unter seinen Füßen hatte. Eine riesige Welle erfasste ihn, hob ihn in die Höhe und schleuderte ihn mit Gewalt gegen die Rückwand des Raumes.
    Benommen blieb der Vampirdämon liegen. Verloren… weg von hier… Rückzug, um neue Kräfte zu sammeln.
    Wie durch Watte hörte er Zamorra den Befehl schreien, der von einem winzigen Mikrophon weitergeleitet wurde.
    »Jetzt, Artimus! Hochfahren!«
    ***
    Van Zant hörte Zamorras Befehl laut und deutlich direkt in seinem Ohr. Der Mini-Empfänger übertrug die Stimme verzerrungsfrei und absolut sauber.
    Mit zwei Fingern legte der Physiker den kleinen Hebel nach oben, der die Verbindung perfekt machte. Energie strömte aus den schwarzen Kristallen des Meegh-Schiffes direkt in die Konstruktion des Schattenraums und ließ ihn übergangslos neu entstehen. Und das funktionierte perfekt und ohne Zeitverzögerung!
    Erledigt… Artimus gab die Vollzugsmeldung nicht durch, denn Zamorra sah das Ergebnis ja direkt vor sich. Sie hatten ihn! Endlich.
    »Artimus… du solltest dir das ansehen.« Aartjes Blick hing am Bildschirm, der jetzt Details der Halle einfing.
    Der Physiker sah die Vampirarmee, die ihre Angriffe verblüfft eingestellt hatte. Sie wussten ohne ihren Anführer nicht, wie sie weiter vorgehen sollten. Ein Phänomen, dass man auch auf der Erde immer wieder erlebt hatte. Führerlos - kopflos! Selbst die kampferprobtesten Männer wurden zu Statisten, wenn ihnen die Führungsperson genommen wurde.
    Aber das hatte die Niederländerin ihm nicht zeigen wollen. Sie deutete auf einen Punkt am Bildrand.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher