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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee
Autoren: Volker Krämer
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gemächlich vor den Mond, verhüllte den Trabant für wenige Augenblicke.
    Dann sank sie langsam dem Boden entgegen.
    ***
    Die herrlichen Farben der Aurora Borealis erloschen übergangslos.
    Zamorras Nerven waren zum Zerreißen gespannt, denn was nun geschehen würde, hatten sie alle nur als bloße Theorie erörtern können. Niemand konnte wirklich wissen, wie der Schattenraum reagierte, wenn ihm die ungeheuren Mengen an Zufuhrenergie geraubt wurden. Van Zants Theorie besagte, dass die Gravitation, die durch das Meegh-Gerät manipuliert wurde, ganz einfach in ihren ursprünglichen Zustand zurück fallen musste. Es blieb ihr nichts anderes übrig.
    Zamorra hoffte, dass der Physiker richtig lag. Wenn nicht, dann konnte es hier in der nächsten Sekunde zu einer Katastrophe kommen, die niemand überleben würde.
    Ein Opfer gab es ganz sicher - die grünhäutige Kreatur war nicht in der Lage, die so unvermittelt in sie eindringenden Energiemengen zu verarbeiten. Das Wesen wurde regelrecht zerrissen. Und Zamorra hoffte inständig, dass Sarkana keine weiteren dieser Monstren erschaffen hatte, denn es war das reine Horrorszenario, sich eine Armee dieser Kreaturen in einer Großstadt wie New York oder Tokio vorzustellen.
    Das Gefüge des Schattenraums existierte nicht mehr. Von ihm war nichts weiter übrig, als das Skelett aus Metallstreben, die als Rahmenpunkte gedient hatten.
    Und inmitten dieses Gitterwerkes stand das Zwitterwesen und starrte mit hasserfülltem Blick auf Sarkana!
    Van Zants Theorie hatte sich als Volltreffer erwiesen. Der Schattenraum hatte das Wesen nicht mit sich fortgerissen.
    Sarkanas Triumphschrei füllte jeden Winkel der Halle aus. Doch dann brach er abrupt ab, denn der Vampirdämon spürte den Widerstand, den sein Splitter ihm entgegensetzte.
    Die Stimme Khira Stolts drang aus dem schmalen Mund der dunklen Gestalt. »Lass uns in Ruhe, Dämon! Wir gehören nun nicht mehr zu dir. Geh fort - vergiss uns! Wir werden uns nicht mehr mit dir vereinen. Niemals, hörst du?«
    Die Worte trafen Sarkana härter, als Zamorra es für möglich gehalten hätte. Sekundenlang schwankte die Greisengestalt des Dämons, als könne sie nicht ertragen, was sie gehört hatte.
    Doch dann schien Sarkana alle ihm verbliebene Kraft in sich zu bündeln - und fokussierte sie mit einem einzigen Schlag auf die Gestalt, die immer weiter vor ihm zurückwich.
    »Du bist mein - warst es, wirst es wieder werden! Jetzt! «
    Ein schwarzes Band schoss aus Sarkanas Augen, wickelte die Zwitterkreatur ein, ehe sie ausweichen konnte. Und wie von einer Winde gezogen schlidderte das Wesen auf den Vampirdämon zu. Es stemmte die Säulenbeine fest in den Boden, legte sein ganzes Gewicht dagegen, doch es konnte den unwiderstehlichen Zug nicht bremsen.
    Der Zwitter war nur noch einen Meter von seinem Peiniger entfernt, als Sarkana mit einer herrischen Bewegung seine Hände zusammenlegte und gleich darauf wieder auseinander riss. »Ich will dich , nicht das niedere Etwas, das sich in dir versteckt!«
    Nicole schrie auf, denn sie hatte von ihrer Position aus die beste Sicht auf die Geschehnisse. »Um Himmels willen - Khira !«
    Zamorra und die anderen sahen es nun auch. Es gab kein Zwitterwesen mehr! Sarkanas Handbewegung hatte die Verbindung der beiden Wesenheiten schlagartig beendet. Wie von einem Katapult geschossen flog der kleine Körper von Khira Stolt in die Halle. Völlig verdreht und regungslos lag er auf dem Boden. Niemand musste Zamorra und den anderen sagen, dass im Körper der Kleinwüchsigen kein einziger Knochen heil war… es war nicht zu übersehen.
    Zamorra fasste Nicoles Hand. »Ruhig bleiben. Wir können ihr nicht mehr helfen - sondern nur noch uns schaden. Nimm dich zusammen.«
    Er konnte den Blick nun nicht mehr von dem lassen, was dort nur wenige Meter von ihm entfernt geschah. Sarkana und sein Splitter vereinigten sich - wurden wieder zu einem einzigen Wesen. Für kurze Momente umhüllte das schwarze Band Sarkanas Körper, doch dann wurde es fortgesprengt.
    Denn der Vampirdämon wuchs! Die Greisengestalt wich der makaberen Karikatur einer Fledermaus, die nun beinahe bis zur Hallendecke reichte.
    Sarkana hatte gesiegt. Nichts konnte ihn noch aufhalten. Die alte Kraft und Energie durchdrang seinen Körper, durchflutete ihn durch und durch.
    Ein tierischer Schrei brach sich seinen Weg aus dem monströsen Maul.
    Zamorra wusste, dass es nun nur noch Momente dauern konnte, bis er seiner Armee den Befehl gab, den Parapsychologen und
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