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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache
Autoren: Hugh Walker
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sehr Ermunterndes.
     

     
    Sie ließen keinen entkommen, aber sie fingen auch keinen.
    Es ging so rasch. Eingeschlossen in der Masse und hart bedrängt, erfaßte die Kreaturen Lukards so etwas wie Panik. Sie begingen alle denselben Fehler: Sie verwandelten sich in ihre wahre Form, in Fledermäuse. Und während sie schrumpften, schossen Hartwigs Männer sie mit Silberkugeln ab.
    Sie starben – und ihre Körper nahmen wieder die Gestalt der Toten an. Sie wirkten friedlich und entspannt und hatten nichts Dämonisches mehr an sich.
    Mit ihrem Tod aber waren sie uns entkommen, und wir waren um die Chance betrogen, Lukards Aufenthaltsort zu erfahren. Wir konnten nun nur abwarten, daß er erneut versuchte, uns auszuschalten. Das war keine erfreuliche Vorstellung. Wir mußten auf der Hut sein. Doch immerhin hatten ein paar Dutzend Passanten das Geschehen deutlich genug gesehen, daß sie sich Gedanken darüber machen mußten.
    Eine kurze Meldung gelangte in die Zeitung, und der Berichterstatter – er war ganz offenbar nicht unter den Zeugen gewesen – wußte nicht viel damit anzufangen.
    Interessant schien mir vor allen Dingen, daß sie es ausschließlich auf mich abgesehen gehabt hatten. Weder Sonja noch der Kommissar hatten etwas Verdächtiges bemerkt. Und Freddie hatte sie ebenfalls nicht interessiert.
    Wir waren in den folgenden Tagen sehr vorsichtig. Hartwig gab mir einige der Silbergeschosse, ungern, da sie erstens nicht billig und zweitens nicht leicht zu beschaffen waren. Er ließ durchblicken, daß seine Vorgesetzten wenig Verständnis dafür haben würden, wenn sie es wüßten. Aber wenn er noch Zweifel an der Wirkung gehabt hatte, so waren sie jetzt endgültig beseitigt. Seine kleine Spezialtruppe, die er eingeweiht hatte, ein halbes Dutzend Männer, waren jedenfalls gut ausgerüstet für diese Art von Kampf; und von ihnen zweifelte ebenfalls keiner mehr.
     

     

Zwei Tage später waren die Toten identifiziert. Sie stammten aus Öring, jenem Ort, den die Vampire vollkommen ausgelöscht hatten. Ich wunderte mich nicht sehr darüber, aber ich hoffte, daß es für die Öffentlichkeit ein aufrüttelnder Schock sein würde.
    Die Polizeimediziner stellten fest, daß bei allen fünf der Tod vor ein bis zwei Tagen eingetreten war. Das war verdammt eigenartig, denn die Ereignisse in Öring lagen mehrere Wochen zurück. Mir war nicht klar, ob Lukard die Öringer Bevölkerung einer Art Massenhypnose unterzogen und verschleppt hatte, um seinen Blutbedarf für eine Weile zu decken, oder ob die Toten, sobald einmal der Vampir den Körper übernommen hatte, nur noch geringfügig faulten.
    Das könnte erklären, warum einige von ihnen recht alt schienen. Es könnte auch bedeuten, daß Drakula tatsächlich diese Jahrhunderte überlebt hatte. Vermutlich hatten sie auch ein paar Konservierungsmittelchen entdeckt. Blut schien aber am wichtigsten zu sein. Es diente offenbar der Konservierung, denn der tote Körper brauchte sonst keine Nahrung mehr. Man konnte annehmen, daß sie recht frisch blieben, solange sie nicht von der Sonne überrascht wurden.
    Vielleicht faulte ich auch bereits. Der Keim war eine Art Krebsgeschwür in mir. Die Sonne machte mich elend. Ich ertappte mich manchmal dabei, wenn ich ein Mädchen ansah, daß ich einen vagen Hunger verspürte, der nichts mit Sex zu tun hatte.
    Ich faulte innerlich. Wie viele wie mich gab es bereits?
     

     
    Fünf Tage vergingen nach diesen Ereignissen, ohne daß sich etwas tat, und unsere Aufmerksamkeit begann schon ein wenig nachzulassen. Dann begleitete Sonja ihren Vater auf eine Geschäftsreise nach Frankreich. Ich war recht froh darüber. Sie würde eine ganze Woche lang außer Gefahr sein. Ich machte Rothenberg klar, daß es für seine Tochter am besten wäre, wenn sie für längere Zeit nicht hierher in die Stadt zurückkehrte. Er stimmte mit halbem Herzen zu.
    Ich verstand auch, warum er zögerte. Barbaras Tod war ihm sehr nahegegangen. Er hing jetzt um so mehr an Sonja.
    Manchmal wünschte ich mir, zu wissen, was er dachte.
    Glaubte er an die Vampire? Eines war klar: Auch wenn er es mich nicht fühlen ließ, so schob er doch mir zu einem Teil die Schuld an ihrem Tod zu.
    Ich sprach mich selbst nicht frei, obwohl Freddie und Sonja mir meine Schuld auszureden versuchten.
    Am ersten Abend der Abwesenheit der Rothenbergs rief mich ihre Haushälterin an. Sie war sehr aufgeregt. Ich spürte gleich, daß sie Angst hatte.
    » Oh … Herr … Fuchs «, stammelte sie halb
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