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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache
Autoren: Hugh Walker
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und begab mich nach unten. Einen Augenblick erwog ich, einfach durch das Haustor hinauszuspazieren. Sie würden nicht wagen, in der Menge Hand an mich zu legen. Oder? Ich war nicht sicher. Sie besaßen Bärenkräfte. Ich erinnerte mich schaudernd an die erste Begegnung, die Morton und mir die Bisse eingetragen hatte, und beschloß, es mit der Tür zum Innenhof zu versuchen.
    Durch das verschmutzte Glasfenster im oberen Teil der Tür war nicht viel zu erkennen. Beherzt stieß ich die Tür auf – und schloß sie hastig wieder, als ich die drei Männer davor bemerkte. Der Übelkeit erregende Fäulnisgestank verschlug mir den Atem. Das süßlich riechende Deodorant vermochte den Verwesungsgeruch nicht zu vertreiben. Da draußen warteten keine Lebenden auf mich.
    Es gab keinen Schlüssel, nur einen kleinen Riegel. Ich schob ihn vor, obwohl ich wußte, daß er sie nicht aufhalten würde. Dann hastete ich in den Korridor zurück, während hinter mir die Tür splitterte. Das Geräusch beflügelte meinen Schritt. Aber wo sollte ich hin? Am Tor zur Straße lauerten auch zwei.
    Ich läutete bei Bindermann. Seine Wohnung war die letzte im Korridor. Vielleicht konnte ich durch eines seiner Fenster entkommen.
    Erneutes Splittern, dann schien der Riegel nachgegeben zu haben.
    Ich ballte die Fäuste. Verdammt, was war mit Bindermann?
    Ich läutete erneut. Hörte mich der Alte nicht?
    Gehetzt sah ich mich um. Drei Gestalten schoben sich in den düsteren Korridor.
    Endlich vernahm ich schlurfende Schritte aus der Wohnung.
    Als die Tür sich öffnete, beschleunigten die drei ihr Tempo.
    » Ah, Herr Fuchs! «sagte die Stimme des alten Bindermann hinter mir.» Was … «
    Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern stürmte an ihm vorbei, wobei ich ihn fast über den Haufen rannte.
    » Tut mir leid, Herr Bindermann «, keuchte ich, während ich die Tür zuknallte und die beiden Schlüssel herumdrehte.
    Die Schlösser waren recht stabil, aber meinen drei Verfolgern würden sie nicht lange standhalten.
    » Was ist in Sie gefahren, junger Mann? «fragte der Alte heftig, als er langsam seine Fassung wiedergewann.
    » Keine Zeit für Erklärungen «, sagte ich hastig.» Wo … «
    In diesem Augenblick erbebte die Tür unter einem heftigen Anprall. Herr Bindermann starrte entsetzt auf das splitternde Holz.
    » Sie wird kaputtgehen «, sagte er und steuerte auf die Tür zu.
    » Nein! Um Gottes willen, nein! «brüllte ich, als mir aufging, was er vorhatte.
    Ich sprang auf ihn zu, aber da hatte er die Schlösser bereits geöffnet, um seine verdammte Tür zu retten.
    Die drei fegten herein. Einer schleuderte den Alten zur Seite, die anderen bemühten sich, schneller als ich zur hinteren Zimmertür zu gelangen. Ich machte abrupt kehrt, was sie einen Augenblick verblüffte, und lief direkt dem dritten in die Arme. Mitten im Sprung riß ich eine Flasche aus einem Regal. Vier oder fünf weitere fielen klirrend zu Boden, aber die eine hatte ich fest am Hals gepackt, und damit zog ich meinem Widersacher so kräftig eins über den Schädel, daß die Flasche zerbrach. Es roch nach billigem Fusel, aber das war auch das einzige Resultat. Mein Verfolger schwankte nicht einmal. Mit aller Wucht rammte ich ihm das ausgezackte Ende ins Gesicht. Die Heftigkeit meines Stoßes brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er fiel hintenüber und schlug die Flasche wie eine lästige Fliege zur Seite.
    Bindermann starrte mit entsetztem Gesicht auf den Verletzten, aus dessen tiefen Schnittwunden nicht ein Tropfen Blut floß. Auch kein Schmerzenslaut kam über seine Lippen. In seinen faulenden Zellen und Nervensträngen tobte kein Gefühl mehr.
    Einen Augenblick stand ich erstarrt da, dann rannte ich zur Tür. Mein Gegner rappelte sich wieder auf, und die anderen beiden krallten mit ihren behandschuhten Fingern nach mir.
    Zum Schließen der Tür blieb mir keine Zeit mehr. Es gab jetzt nur noch einen Ausgang für mich: die Vordertür.
    Ein Blick zurück sagte mir, daß sie alle drei hinter mir herliefen. Der alte Bindermann hatte sie gar nicht interessiert, und ich war froh darüber.
    Ich riß das Haustor auf und sprintete los. Die Überraschung gelang nur halb. Einer der beiden dort Wartenden schnappte mich am Arm. Ich riß ihn mit, und wir kullerten auf die Straße.
    Dann hörte ich ein Dröhnen. Ein dunkler Schatten schwebte irgendwo über mir. Ich duckte mich unwillkürlich.
    Mein Gegner wurde von mir weggerissen, und das mit ziemlicher Gewalt. Menschen schrien, und Reifen und
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