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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache
Autoren: Hugh Walker
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verfiel, um ewig unfrei zu sein. Aber die alten Kräfte sind nicht tot, nur vergessen. Ich kann sie wiedererwecken – einige wenigstens. Und ihr, die ihr bereits den ersten Schritt getan habt in der Anerkennung der alten Kräfte, indem ihr diese Vampire als das akzeptiert, was sie sind, ihr seid meine Ministranten in der Messe, die wir diesem Blutsaugerpack lesen werden. «
    » Sie wollen damit sagen, daß wir abergläubisch sind? «fragte Krauss.
    » Ja und nein «, erwiderte Brina.» Sie haben gezeigt, daß Ihr Geist flexibel genug ist, die alte Kraft zu akzeptieren. Nur so kann sie uns durchströmen und in uns wachsen. Wir werden sehr viel brauchen. «
    » Was haben Sie vor? «fragte ich gespannt.
    Ich zweifelte nicht an seinen Worten. Er schien mir nicht der Typ, der log. Außerdem wollte er kämpfen und seine Macht unter Beweis stellen. Er hätte es nicht getan, wenn er seiner Sache nicht sicher gewesen wäre. Es blieb nur die Eventualität, daß er ein Irrer war, aber auch so sah er nicht aus. Er war vielleicht ein wenig verrückt – verrückt genug, um in der Vergangenheit herumzugraben und auf etwas zu stoßen, das nur jemand wie er finden konnte.
    » Was haben wir vor? «berichtigte er mich.» Wir werden Drakula einen Feind entgegenstellen, an dem er sich die Zähne ausbeißt – im wahrsten Sinne des Wortes. «Ein Lächeln umspielte seine Lippen, aber seine Augen lächelten nicht. Sie funkelten in Erwartung.» Ein wenig von meiner Macht habe ich Ihnen ja schon demonstriert. Herr Fuchs, hatten Sie heute so wie in den vergangenen Wochen das Gefühl, daß Ihnen die Sonne Unbehagen verursacht? «
    » Nein. Es fiel mir schon auf. Die helle Morgensonne im Krankenzimmer bedrückte mich überhaupt nicht. Ich fühlte mich so wohl, wie schon lange nicht mehr – abgesehen von der Schwäche natürlich. «
    » Ich ebenfalls «, fiel mir Freddie ins Wort.» Ich hatte schon beinahe die Befürchtung, daß aus unerklärlichen Gründen unsere Verwandlung bereits begonnen hatte. «
    » Das kann ich mir denken. Vermutlich haben Sie auch bereits manchmal Verlangen nach Blut gehabt? «
    Wir nickten beide.
    » Der Keim war sehr stark in Ihnen, aber das ist nun vorbei.
    Ich habe Sie davon befreit. Sie werden auch nach dem Tod nicht mehr auferstehen. Es sei denn «– er sah uns genau an –» es sei denn, sie sind heute im Auto erneut gebissen worden. «
    » Ich «, erklärte Krauss.» Mich hat einer erwischt. «
    » Dann werde ich die Prozedur wiederholen, sobald unsere Aufgabe erfüllt ist. Es ist kein schwieriger Zauber. «
    Ich dachte an Sonja. Wenn alles vorbei war, mußte sie nach Wien kommen, um sich ebenfalls von Dr. Brina heilen zu lassen. Vielleicht konnte ich diese Methode auch lernen. Ich riß meine Gedanken von Sonja los und merkte plötzlich, daß sie mir fehlte. Nicht so, wie Barbara mir fehlte, aber dennoch in einem mehr als nur freundschaftlichen Sinn. Es war, als ob ich das eine nun festhalten wollte, weil das andere verloren war.
    » Und der zweite Beweis sind meine beiden Diener. Haben Sie sie beobachtet, wie sie mit den Bestien umgingen? Sie haben übermenschliche Kräfte. «
    Wir nickten, noch immer ein wenig von Grauen erfüllt bei dieser Erinnerung.
    » Kein Wunder «, fuhr er fort.» Ihre Kräfte sind so übermenschlich wie die der Vampire. Und noch etwas haben sie mit den Vampiren gemeinsam. Sie sind Tote wie sie – nur mit einem Unterschied: Sie gehorchen mir. Ich bin ihr Meister. Durch mich fließt die alte Kraft in ihre toten Leiber. «
    » Sie sind Zombies «, flüsterte ich bleich.
    Er nickte.» So kann man sie nennen. Und hier ist mein Plan: Wir werden die Friedhöfe der Stadt öffnen und alle Toten aus den Gräbern holen. Das wird unsere Armee sein. «
     

     
    Einen Augenblick lang starrten wir ihn entsetzt an. Seine entschlossene Miene ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er es ernst meinte.
    » Es ist Frevel, die Ruhe der Toten zu stören «, flüsterte Hans.
    Er schien die Kräfte des Magiers gar nicht anzuzweifeln.
    » Nein, es ist kein Frevel, Herr Angerer «, erwiderte Dr. Brina.
    » Die Lebenden brauchen ihre Hilfe. Jetzt ist der Augenblick, uns der Toten zu erinnern. Sie können ein wenig bezahlen für den Platz, den sie noch immer unter den Lebenden einnehmen. «
    Diese respektlose Bemerkung steigerte das Grauen Angerers, das sich in seinem Gesicht spiegelte.
    Unbeirrt fuhr Dr. Brina fort:» Außerdem sind es nicht wirklich die Toten, die wir herbeibeschwören können.
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