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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung
Autoren: Martin Kay
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auch.«
    ***
    Der Junge hob abwehrend die Hände, als Zamorra und Nicole ihn scharf anblickten.
    »Seit ich vor mehreren hundert Jahren verwandelt wurde, stecke ich in dem Körper eines Jugendlichen und werde nicht älter. Die anderen hatten wenig Bedarf für mich und stellten mich als Wache für die Sümpfe ab. Ich durfte mich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Sie behandelten mich wie einen Aussätzigen.«
    Timmy senkte den Blick und ließ die Schultern hängen. Er wirkte erschöpft.
    Trotz Zamorras Worten, dass er niemandem traute, steckte Nicole den E-Blaster weg.
    »Eines Tages begann Puskaitis mit mir zu sprechen. Er klagte mir sein Leid über seine Gefangenschaft, und dass er eigentlich längst fort sein wollte, dort, wohin auch die anderen Götter gegangen sind. Er sagte mir, dass Payne und seine Leute nur Böses im Schilde führen und andere schädigen. Ich glaubte ihm. Es dauerte nicht mehr lange, da rang er mir das Versprechen ab, ihn zu befreien. Seit einigen Jahrzehnten suche ich nun schon nach Mittel und Wegen und erst jetzt habe ich durch Adams und Phils Hilfe eine Möglichkeit gefunden, Puskaitis zu rufen.«
    Seth schnappte nach Luft.
    Timmy schüttelte traurig den Kopf. »Es tut mir Leid, Adam. Das Ganze hier dient nicht dazu, deine Frau von den Toten zurückzuholen. Das hat es nie. Niemand kann dies tun, auch Puskaitis nicht.«
    »Aber…«, begann McDermott und fuhr sich verstört mit einer Hand über die Stirn. »Dann… dann dient das alles hier nur, um ihn laufen zu lassen. Er wird nichts für uns tun? Seine Macht wird sich einfach auflösen, wenn er geht?«
    »Ja«, sagte Timmy. »Und alle, die so lange von seiner Kraft gezehrt haben, werden eingehen. Payne, seine Kumpane. Ich ebenfalls. Aber das ist es mir Wert. Ich habe lange genug gelebt, und was wir getan haben, war falsch. Entsetzlich falsch. Es stand uns nicht zu, eine Gottheit zu knechten.«
    »Payne weiß, was du vorhast«, räumte Zamorra ein. »Seine Agentin hat Cyrana verfolgt, er kann jeden Moment mit den ganzen grünen Dämonen hier sein.«
    »Wir sollten schleunigst etwas unternehmen«, pflichtete Nicole ihm bei.
    Aus schleunigst wurde gut eine halbe Stunde, in der McDermott überredet werden musste, ihnen zu helfen. Der Wissenschaftler fühlte sich von Timmy betrogen und ausgenutzt und weigerte sich zuerst, zu kooperieren. Erst als Zamorra an seine Vernunft und Menschlichkeit appellierte, lenkte er ein. Schwieriger wurde es bei Adam Seth. Der Mann hatte seine ganze Hoffnung in dieses Unterfangen gelegt, um seine Frau zu retten, nur um am Ende festzustellen, dass sie niemand mehr ins Leben zurückholen konnte.
    Seth saß in der Ecke des Labors und ließ sich von Cyrana trösten. Zamorra warf ihr einen aufmunternden Blick zu, der ihr signalisieren sollte, dass ihr Vater es packen würde.
    McDermott wandte sich seinen Aufzeichnungsgeräten zu und gab Daten in einen der Rechner ein.
    »Wir haben für Puskaitis eine Leitfrequenz der hiesigen Flora programmiert, damit er den Weg zu uns findet«, erklärte der Wissenschaftler. »Moderne Technik kombiniert mit Timmys Fähigkeiten hat uns die Möglichkeit geebnet, Puskaitis aus seinem Bannkreis zu befreien.«
    Timmy stand stocksteif da und starrte auf die Monitore. Er schien sich ein Wellenmuster einzuprägen, das auf einem der Bildschirme permanent wiederholt wurde.
    »Ich bin bereit«, sagte er irgendwann. Er nahm in einem bequemen Drehsessel Platz, legte die Beine auf eine Tischkante und schloss die Augen. Nach nur wenigen Augenblicken entspannte sich sein Körper merklich. Was immer jetzt geschehen mochte, es schien ganz allein von Timmy abzuhängen. Zamorra und Nicole hatten bereits am eigenen Leib zu verspüren bekommen, über welche Macht der Junge gebot, aber konnte er es wirklich mit Payne und seinen Leuten aufnehmen?
    Zamorra musste unwillkürlich an Richards denken, den sie nur mit Bancrofts Hilfe geschlagen hatten.
    Gebannt hingen der Professor und Nicole mit ihren Blicken an den Messgeräten McDermotts. Auch Adam Seths Neugier schien größer zu sein als sein Kummer. Er stand auf und kam mit seiner Tochter zu ihnen.
    Eine fühlbare Spannung lag über dem Labor. Niemand traute sich zu sprechen. Auf Timmys Stirn bildeten sich Schweißperlen, und sein Körper bebte sichtlich vor Anstrengung. Was immer er gerade tat, er schien die Grenzen seiner Fähigkeiten sprengen zu wollen.
    Plötzlich schrie Timmy auf. Alle fuhren zu dem Jungen herum, der aus dem Sessel glitt und sich auf
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