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0807 - Universität der Dämonen

0807 - Universität der Dämonen

Titel: 0807 - Universität der Dämonen
Autoren: Dirk van den Boom
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etwas hervor. Furcht stand in ihren Augen, als sie sich umsah und ihr Blick auf den Mitarbeiter von Schoenmeister fiel.
    Dieser sprach immer noch mit seinem Chef, aber seine trüben Augen fixierten die Studentin. Er sprach und sprach, ohne sich Schoenmeister dabei zuzuwenden, und sein Vorgesetzter schien es nicht zu merken.
    Zamorra gefiel dieser Blick gar nicht. Er hatte ihn zu oft gesehen. Auch ohne das Amulett einzusetzen, spürte er, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte.
    »Beruhigen Sie sich«, sprach er auf die junge Frau ein. »Kommen Sie, ich lade Sie auf einen Tee ein…«
    »Aber nicht in die Cafeteria«, erwiderte die Studentin namens Cora hastig. »Dort… sind sie überall.«
    Zamorra wollte das Thema hier nicht vertiefen. Der trübe Blick des dünnen Individuums hatte sich nun auf ihn geheftet, wirkte sezierend. Den Professor befiel ein ungutes Gefühl. Das Amulett auf seiner nackten Haut schien sich zu erwärmen.
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte er äußerlich völlig unberührt.
    Coras Antwort kam sofort. »Mein… wenn es Ihnen nichts ausmacht… mein Zimmer im Wohnheim«, antwortete die Frau erneut mit großer Hast.
    Halb zog sie ihn bereits aus dem Seminarraum. Zamorra folgte ihr ohne Widerstand.
    Sie eilten durch die Gänge des Gebäudes, wobei sie sich einige fragende Blicke der Umstehenden sowie das Grinsen einiger männlicher Studierender gefallen lassen mussten, die mal wieder von sich auf andere schlossen. Zamorras Begleiterin war jung, aber eben ausgesprochen hübsch, und das leichte Sommerkleid war nicht dazu dienlich, den positiven Eindruck, den die Gesamtkomposition ihres Körper hinterließ, in irgendeiner Art zu schmälern.
    Außerdem, das konnte Zamorra kaum ignorieren, roch sie ausgesprochen angenehm, wenngleich sich auf ihrer Haut ein leichter Film gebildet hatte.
    Angstschweiß.
    Sie verließen das Gebäude, eilten über den Campus, auf das Studentenwohnheim zu. Kurz darauf hatten sie es betreten und eilten die Treppen hoch, wieder an leicht irritiert wirkenden Kommilitonen vorbei.
    Nervös nestelte die Frau an ihrem Schlüsselbund, als sie sich einer Tür im zweiten Stock näherten. Zamorra legte beruhigend seine Hand auf ihre rechte Schulter. Cora zitterte nun am ganzen Körper.
    »Kann ich behilflich sein?«
    Die Stimme klang alles andere als freundlich. Zamorra drehte sich um und musterte drei kräftige Studenten, die wie aus dem Nichts auf dem Gang aufgetaucht waren.
    Sie wirkten nicht grobschlächtig, aber trainiert, und sie hatten einen lauernden Blick. Sie musterten Cora, schienen den Professor bewusst zu ignorieren.
    Zamorra hatte ihre Ankunft nicht bemerkt.
    Ihre Körperhaltung wirkte drohend, ihr Lächeln falsch. Gefahr strahlte von ihnen aus.
    »Nein… nein danke…«, wisperte die Frau. Sie hatte endlich den richtigen Schlüssel gefunden.
    Die drei Männer kamen näher. Zamorra ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten.
    Dann zog ihn die Frau in ihr Zimmer. Die Tür schlug zu. Die Studentin atmete hörbar auf.
    Für einen Moment herrschte Ruhe, darüber hinaus musste sich Zamorra an die schwummrige Dunkelheit in dem Raum gewöhnen.
    Etwas stimmte nicht.
    Ganz und gar nicht!
    Als er merkte, dass die einzige Lichtquelle ein gelbrot glühendes schwarzmagisches Symbol auf dem Boden war, wich er mit dem Rücken zur Wand!
    ***
    Zamorras Blick fiel auf die Studentin.
    In Sekundenbruchteilen vollzog diese eine schnelle Verwandlung. Der eben noch in sich zusammengesunkene, zitternde Leib richtete sich auf. Jede Angst war aus ihren Zügen verschwunden. Ihre Mundwinkel umspielte ein selbstsicheres Lächeln. Ihr Körper drückte Gelassenheit und… Macht aus.
    Spürbare Macht.
    Zamorra griff unwillkürlich zum Amulett, doch die sonst so beruhigende Präsenz von dessen Kraft erschien ihm wie gedämpft. Das unangenehme Gefühl, die Unpässlichkeit, schien sich zu verstärken.
    Er spürte die schwarzmagische Präsenz, die von dem Pentagramm vor ihm ausging. Die Bedrohung wirkte stark, ja, überwältigend.
    Zamorra war das Gefühl der Hilflosigkeit, das ihn plötzlich befiel, fremd. Ihm schwindelte leicht.
    »Professor Zamorra!«, erklang nun eine Stimme aus dem Hintergrund. Ein Mann trat hervor, vielleicht Ende fünfzig, in einen faltigen grauen Anzug gekleidet. Er trug eine breite Brille und schob einen nicht unbeträchtlichen Bauch vor sich her. Sein Gang hatte etwas Watschelndes.
    »Ich darf mich Ihnen vorstellen. Mein Name ist Professor Dr. Bernd Nixhusen. Wir hatten
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