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0805 - Der Echsenvampir

0805 - Der Echsenvampir

Titel: 0805 - Der Echsenvampir
Autoren: Christian Montillon
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Dhyarras stoppten sie einige der Angreifer. Doch es waren zu viele, die auf sie zustürmten. Aufgrund ihrer schieren Menge würden sie die kleine Gruppe der Kämpfer bald überrennen.
    »Er wirft sie als Bauernopfer gegen uns«, keuchte Zamorra. Eines der Wesen war bis auf wenige Zentimeter an ihn herangekommen und versuchte, ihn mit den Klauen seiner Echsenkralle zu verletzen. Es war teuflisch - die kleinste Verletzung konnte den mörderischen Echsenkeim übertragen, wie Zamorra aus den Erzählungen Andrews wusste.
    Das bedeutete, dass ein Nahkampf von vorneherein mit allen nur möglichen Mitteln zu verhindern war.
    Erleichtert bemerkte Zamorra, wie die Kreatur vor ihm zusammenbrach. Andrew hatte sie mit einem gezielten Schuss erledigt.
    Doch die Energie der Waffe war nicht unerschöpflich…
    »Weg hier!«, schrie Nicole in diesem Moment. »Rechts zur Seite!«
    Dort gab es ein kleines Loch in der mörderischen Reihe der Angreifer.
    Nicole hatte Recht. Sie befanden sich in einem Teufelskreis - denn so effektiv die Dhyarras auch waren, man benötigte zu ihrem Einsatz einige Konzentration! Es war nötig, eine klare bildliche Vorstellung von dem zu haben, was man bewirken wollte - und das war auf Dauer ein aussichtsloses Unterfangen, wenn man von allen Ecken und Enden bedrängt wurde und die Todesangst zusätzlich ihren Tribut forderte.
    Eine der Dienerkreaturen sprang auf ihn zu. Zamorra wich aus und trat ihr seitlich gegen die Hüfte, als sie neben ihm zum Stehen kam. Sie wurde zur Seite geschleudert.
    »Komm schon!«, hörte er Nicoles Stimme.
    Es gelang allen dreien zu entkommen. Doch sie wussten die mörderische Meute hinter sich. Andrew drehte sich im Laufen um und feuerte ziellos einen Strahl ab. Er erwischte einen der Diener des Echsenvampirs, der zwar taumelte, aber nicht gestoppt wurde.
    Im Laufen versuchte Zamorra, Konzentration zu sammeln. Es musste ihm gelingen, sie von der geifernden Menge der Verfolger abzuschirmen. Der Dhyarra-Kristall bot alle Möglichkeiten dazu, das wusste er.
    »Schneller!«, stieß er hervor. »Dort hinter die Rampe!«
    Vor ihnen war die Silhouette eines breiten Silos aufgetaucht, von dessen Dach aus eine mächtige Rampe schräg nach unten verlief und in ein weiteres Silo mündete. Ohne zu fragen, folgten Nicole und Andrew ihm. Dort angekommen, rannten sie unter der Rampe hindurch - und sie hatten sie kaum passiert, da brach sie dröhnend in sich zusammen.
    Gewaltige Massen aus Stein und zerfetztem Metall stürzten nach unten.
    Einige der Kreaturen wurden darunter begraben, den anderen war erst einmal der Weg abgeschnitten. Sie mussten um die breiten Silos herum, um wieder zu den Verfolgten aufschließen zu können. Das verschaffte ihnen eine kurze Atempause.
    »Setz es auf die Spesenrechnung«, kommentierte Zamorra, als er das Chaos hinter sich betrachtete. »Ist ja nur ein Millionenschaden.« Doch ihr Leben war in diesen Momenten zweifellos vorgegangen.
    Der Lärm ließ nach, als die letzten Schuttteile zur Ruhe kamen. »Wir müssen uns etwas überlegen, und das schnell. Das sieht gar nicht gut aus«, meinte Nicole.
    »Seid ihr alle unverletzt?«, fragte Andrew bang. Beide bestätigten. »Niemand von uns hat also den Keim.«
    In diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse.
    Auf der Schutthalde, die von der eingestürzten Rampe übrig geblieben war, standen unvermittelt zwei der Dienerkreaturen. Ehe Nicole und Zamorra zu irgendeiner Reaktion fähig waren, schleuderten die dämonischen Wesen mit übermenschlicher Kraft große Bruchstücke auf sie zu.
    Zamorra sah, wie Nicole getroffen wurde und zusammenbrach, dann füllte ein an den Enden zerfetztes Stück Eisen sein Gesichtsfeld aus. Er spürte, wie er getroffen wurde, und Schmerzen durchzuckten ihn für einen Moment. Dann sackte er ohnmächtig zu Boden.
    ***
    Vergangenheit, Mainz 1465
    Als Arthur sich dem Eingang zur Druckerwerkstätte näherte, wurde die Tür von innen geöffnet. Sein Herz schlug heftig, und es bereitete ihm Mühe, kontrolliert zu atmen.
    Sie erwarteten ihn bereits.
    Natürlich. Wie hatte er nur daran zweifeln können. Es stand außer Frage, dass er wie eine Marionette genau das tat, was Asmodis für ihn geplant hatte. Er trat ein, und er wusste, dass er diese Tür nie wieder passieren würde.
    Denn entweder starb er - oder sein Plan erfüllte sich. In diesem Fall würde er die Werkstätte auf andere Weise verlassen.
    Der Raum war fast völlig leer, wenn man von den Einrichtungsgegenständen und den
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