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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter
Autoren: Jason Dark
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den Boden.
    Suko war nicht erwischt worden, doch er wusste, dass der Hüter nicht aufgeben würde, denn er wollte die Sammlung der Gebeine noch um ein Opfer vergrößern.
    Er griff an.
    Suko zog sich zurück.
    Nicht aus Feigheit, sondern deshalb, weil er freien Raum und auch Zeit brauchte, um die Dämonenpeitsche zu ziehen. Für ihn die einzige Waffe, die gegen den Wächter Wirkung zeigen würde. Suko hatte zu schnell und hastig reagiert, dabei auch nicht mehr an die Gebeine gedacht, in die er beim rückwärts laufen hineintaumelte.
    Erst als er die knirschenden Geräusche unter seinen Füßen hörte, wusste er Bescheid.
    Da war es zu spät. Die Knochen waren nicht nur alt, sondern auch glatt. Suko spürte es, als er mit dem rechten Fuß wegrutschte.
    Das Bein wurde ihm förmlich in die Höhe geschlagen, er konnte sich nicht mehr halten und fiel auf den Rücken.
    Unter ihm brachen die Gebeine mit knirschenden Lauten. Einige Knochenstücke sprangen in die Höhe, prallten gegen seinen Kopf und auch vor den Körper.
    Sogar ein Schädel rollte über seinen Bauch hinweg, blieb an der Hüfte liegen und fiel zu Boden, als sich Suko mit einem Ruck aus dem makabren Chaos erhob. Da prallte der Schädel zu Boden und zerbrach in zahlreiche Einzelteile.
    Suko verließ das Knochenchaos. Er hörte den Ritter kommen, hörte das Klappern und Ächzen der alten Rüstung. Suko wunderte sich noch immer. Hatte es zu Zeiten der Königin von Saba oder König Salomons bereits diese Rüstungen gegeben?
    Suko fand es selbst blöd, dass er darüber nachdachte, der Ritter selbst war wichtiger. Er ließ sich von seinem Ziel nicht abbringen und stampfte auf ihn zu.
    Auch diesmal umging er die Knochen nicht. Mit seinen eisernen Füßen schob er sich hindurch, dabei bewegte er den Kopf vor und zurück, als wollte er Suko zunicken und gleichzeitig klar machen, dass es keinen Sinn hatte, sich ihm zu stellen.
    Mit dem Schwert räumte er Gebeine zur Seite. Die Spitze verfing sich in einer offenen Mundhöhle, als der Wächter das Schwert anhob und der Schädel für einen Moment auf der Schwertspitze tanzte, dann aber nach vorn geschleudert wurde, direkt auf den Inspektor zu. Wie ein Geschoss raste der Schädel näher.
    Suko drückte sich zur Seite. Der Knochenkopf verfehlte ihn. Mit einem hohl klingenden Laut knallte er gegen die Wand, wo er in zahlreiche Stücke zersprang.
    Trotz seines unfreiwilligen Aufenthalts war es Suko gelungen, die Dämonenpeitsche zu ziehen. Er hielt sie locker in der Hand, bewegte sie beinahe wie einen Schlagstock, ließ sie dann mit der Öffnung nach vorn sinken und schlug den Kreis.
    Augenblicklich rutschten die drei Riemen hervor, in denen sich eine unheimlich starke magische Kraft vereinigte. Suko rechnete fest damit, dass der Ritter dieser magischen Macht nichts entgegenzusetzen hatte. Er ließ ihn deshalb kommen.
    Ihn störte nur das wenige Licht. Zwar brannte das Öl in den Schalen, leider nicht dort, wo er stand, und so änderte Suko seine Taktik. Er bewegte sich schleichend – die Wand im Rücken – nach links auf eine dieser Schalen zu, wo die blauen Flammen über dem Öl tanzten.
    Der Ritter ging ihm nach.
    Er schwenkte sein Schwert und schlug damit sogar Bögen, als wollte er irgendwelche Hindernisse aus dem Weg räumen. Aber da war nichts, Suko war der einzige Gegner, vor dem er sich hätte fürchten müssen.
    Der Inspektor wartete ab.
    In seinem Magen spürte er das Kribbeln. Dort schienen sich Ameisen auszutoben, und es gefiel ihm gar nicht, dass er dieses uralte Wesen töten musste. Es hätte ihm möglicherweise den Weg zeigen können, aber es wollte nicht.
    Mit mächtigen Schritten näherte er sich der Wand, an der Suko stand. Das blasse Licht blendete den Inspektor nicht, es traf ihn nur von einer Seite, ließ ihn aber gut erkennen, denn es hob ihn aus der sonstigen Dunkelheit hervor.
    Wieder eine zackige Bewegung roboterhaft anmutend und gleichzeitig sehr schnell, weil der Wächter auch einen sehr großen Schritt vorging. Zu groß für Suko.
    Das Schwert raste nach unten. Trotzdem war Suko schneller.
    Das Schwert traf die Wand. Es kantete dagegen und schien sich in dem Gestein regelrecht festgefressen zu haben.
    Die Spitze hatte zufällig einen schmalen Spalt zwischen zwei Gesteinbrocken getroffen, und diese Chance ließ sich Suko nicht entgehen. Er beherrschte den Umgang mit der Dämonenpeitsche perfekt.
    Auch von der Seite her konnte er zielsicher zuschlagen. Im nächsten Augenblick peitschten drei Riemen
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