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0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Christian Montillon
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Kriminalroman vor. Einer der bösen Buben verpfeift die anderen, und dafür murksen ihn die anderen ab…«
    »Doch es ist nun einmal nicht unbedingt die Art unserer bösen Buben, sich gegenseitig - wie sagtest du so schön -zu verpfeifen! Und kommt es dir nicht auch seltsam vor, dass die Teufelsgestalt gerade im richtigen Moment erschien, um in letzter Sekunde Richter und Henker zu spielen?«
    »Ich wusste gar nicht, dass du so schwarz sehen kannst.« Zamorra beugte sich zu ihr herüber, was ihm während des Sinkflugs einen unangenehmen Schwindel verursachte, und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Und das mit solch reizenden Augen!«
    Ärgerlich winkte sie ab. »Ach, komm schon! Findest du nicht auch, dass das verdächtig nach einer Falle riecht?«
    »Das meinte Fooly auch, als er darauf bestand, uns zu begleiten. Und ich habe ihm genau das gesagt, was ich nun auch dir sage: Es war Zufall! Der Dämon bibberte vor Angst, Nici! Er wollte sich mit dieser Information freikaufen, und sonst nichts.«
    »Unfug! Jeder unserer Feinde weiß, dass du solche Kompromisse nicht eingehst. Es ist einfach nicht deine Art.«
    »Wir befinden uns nun im Landeanflug auf Korfu!«, tönte die Stimme der Stewardess aus den Lautsprechern. »Meine Damen und Herren, wir bitten darum, die Rückenlehnen…«
    Zamorra beachtete die Durchsage nicht. »Und wer sollte uns bitteschön auf diese äußerst eigenartige Art und Weise in eine Falle locken wollen?«
    »Na, die entsprechende Liste ist ja wohl lang genug.«
    Da musste Zamorra ihr allerdings Recht geben.
    Da waren Stygia, die Fürstin der Finsternis, oder Sarkana, das Oberhaupt der Vampirclans, da war der rätselhafte Vampir Don Jaime, da waren noch eine Unzahl weiterer Dämonen und böser Geister. Wenigstens einen hatte Zamorra vor einigen Wochen unschädlich machen können - Kuang-shi, der nun in seiner eigenen, verborgenen Welt im Tiefschlaf lag, aus dem er nicht erwachen konnte. Dennoch - es nahm kein Ende. Wenn er einen Dämon zur Strecke brachte, tauchte ein anderer auf und füllte die Lücke aus.
    Aber einen Lichtblick gab es: Bei seinen jüngsten Forschungen hatte er ein Zauberbuch gefunden, mit dem er die »Siegel der Macht« öffnen konnte. Wenn das stimmte, was er sich darunter vorstellte, würde er künftig wirkungsvoller gegen die Höllenmächte agieren können. Doch noch waren Buch und Siegel ein Rätsel. Nachdem Zamorra mit Hilfe des Druiden Gryf das erste der Siegel geöffnet hatte, erlebte er so etwas wie eine Traumvision.
    Die Ash-Tore schließen sich…
    Das war der Inhalt dieses Traumbildes, aber es verriet Zamorra nicht, worum es dabei wirklich ging und was er zu tun hatte. Er konnte es nur vermuten; er ging davon aus, dass es nun an ihm lag, das Schließen dieser Tore zu verhindern.
    Aber wann, wo und wie?
    Wenn es soweit ist, werde ich es wissen, sagte er sich und versuchte die Unruhe zu verdrängen, die sich seit jenem Tag in ihm ausbreitete. Jetzt gab es erst einmal Wichtigeres zu tun…
    Das Flugzeug setzte auf und bremste scharf ab. »Wir danken Ihnen, dass Sie mit uns geflogen sind, und hoffen, Sie bald wieder an Bord eines unserer Flugzeuge begrüßen zu dürfen!«, gab die Chefstewardess ihren obligatorischen Abschied.
    Der Trubel, der um sie herum entstand, unterbrach die Diskussion, was Zamorra sehr gelegen kam.
    Bald darauf saßen sie in einem Taxi, das sie an den Hafen fuhr, wo die Fähre ablegte, die sie nach Paxos bringen sollte. Die Insel war zu klein, um über einen eigenen Flughafen zu verfügen.
    Sie schafften es gerade noch, zwei Tickets für die Überfahrt zu lösen, bevor die Fähre ablegte. Es handelte sich um ein recht modernes Hovercraft, das die Strecke laut Fahrplan schneller zurücklegte als das zur Wahl stehende herkömmliche Fährschiff. Im Inneren war es angenehm kühl, doch gerade als Zamorra sich in seinem Sitz zurücklehnen und die Augen schließen wollte, erwärmte sich das Amulett.
    Ein Dämon war an Bord!
    ***
    »Was hat das zu bedeuten?«, hauchte Diana atemlos. Sie betrat Andrews Schlafzimmer und starrte auf den geöffneten Koffer und die Kleidungsstücke, die sich darin befanden.
    »Hör zu«, begann er und näherte sich ihr.
    Ängstlich wich sie zurück. »Du - du hast…«
    »Diana! Ich habe nichts mit dem Tod deines Bruders zu tun!« Zumindest nicht so, wie du jetzt denkst…
    »Dann erklär mir bitteschön das hier!« Sie taumelte rückwärts, bis sie die Wand hinter sich spürte. Ihr Blick huschte hektisch im Raum
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