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0800 - Luzifers Höllenfestung

0800 - Luzifers Höllenfestung

Titel: 0800 - Luzifers Höllenfestung
Autoren: W.K. Giesa
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nicht reden will oder kann.« Sie zog ihn an sich und versetzte sich mit ihm in Mostaches Lokal.
    Dort starrte man sie beide verblüfft an, den in dieser Hinsicht recht konservativen Geistlichen und das nackte Koboldmädchen, das durch den permanenten Farbwechsel auf bizarre Weise doch irgendwie »bekleidet« wirkte. Einige von ihnen, vor allem Mostache und seine Frau, kannten Ixi und hatten bereits ihre Erfahrungen mit ihr gemacht.
    B.J. war es, der zu applaudieren begann. »He, so was wie dich können wir noch auf der Bühne gebrauchen. Hast du nicht Lust, bei uns einzusteigen?«
    »Soll ich da auch singen?«, fragte sie.
    »Nee - nur schön sein«, grinste B.J..
    »Das ist mir zu wenig«, beschied ihm das Koboldmädchen. »Vorschlag abgelehnt. Außerdem muss ich jetzt erst mal Zamorra ins Bett bringen. He, Kirchenmann - ich mag dich irgendwie. Pass gut auf dich auf, ja?« Und ehe Ralph begriff, wie ihm geschah, hatte ihm Ixi einen Kuss auf die Wange gedrückt - und war verschwunden.
    Da musste er sich erst mal setzen.
    »Mostache, einen Cognac«, bat er.
    Und er kippte ihn in einem Zug, als handele es sich um klares Wasser.
    ***
    Château Montagne erhielt unerwünschten Besuch. Aus dem Nichts materialisierte er, und ihm haftete der Geruch der Hölle an. Zuerst war er nur ein Schatten, der sich immer mehr verdichtete, um dann schließlich Gestalt anzunehmen.
    Er hatte sich dafür eine Stelle ausgesucht, wo niemand ihn suchte. Das Château war ein großer Bau mit unzähligen Räumen, von denen nur die wenigsten genutzt wurden. Der gesamte Südflügel stand leer. Und genau hier erschien der unheimliche Besucher.
    Nichts hatte ihn daran hindern können.
    Und niemand bemerkte ihn.
    Der-Tod schlich durchs Château. Unaufhaltsam näherte er sich seinem Ziel.
    Unaufhaltsam und unerkannt…
    ***
    Gryf hörte sich an, was Zamorra ihm zu erzählen hatte. »Du glaubst also wirklich, dass ich dir weiterhelfen kann?«, fragte er schließlich mit leichtem Unbehagen.
    »Du oder Merlin. Und weil sich der garantiert weiterhin in Schweigen hüllt, bleibst nur du übrig.«
    »Er hat sicher einen guten Grund dafür, dass er nicht über jede Kleinigkeit redet«, meinte Gryf.
    »Die Amulette und diese bisher unübersetzbaren Hieroglyphen sind keine Kleinigkeit«, protestierte Zamorra. »Wie sollen wir ihm eine Hilfe sein, wenn umgekehrt er uns seine Hilfe verweigert? Einige Ritter der Tafelrunde, die bei der ›Operation Höllensturm‹ umkamen, könnten noch leben, wenn wir besser informiert gewesen wären.«
    »Merlin litt unter seiner fortschreitenden Demenz«, gab Gryf zu bedenken.
    »Er war schon vorher wenig auskunftsfreudig und ist es auch jetzt wieder«, sagte Nicole.
    »Da ist etwas, das ihr wissen müsst«, fuhr Gryf fort. »Merlin ist ein Diener des Wächters der Schicksalswaage. Nicht mehr und nicht weniger. Der Wächter will das Gleichgewicht der Kräfte erhalten, er will nicht, dass das Gute stärker wird als das Böse und umgekehrt. Denn ohne das Böse kann es das Gute nicht geben. Wenn es Merlin tatsächlich gelungen wäre, die dritte Tafelrunde zu erschaffen, hätte er gegen die Interessen des Wächters verstoßen. Deshalb mußte der Wächter dafür sorgen, dass die Tafelrunde scheiterte! Er war der eigentlich Verräter, wenn man ihn überhaupt so bezeichnen darf. Er ließ Merlin den Rechenfehler begehen, der alle glauben machte, die dreizehn neuen Ritter um Merlin seien komplett. Er sorgte dafür, dass Merlin den Spiegelwelt-Zamorra für den richtigen hielt, dass ihr alle es glaubtet… Er sorgte auch lange vorher schon für den Fluch von Avalon, der Merlins Demenz auslöste, die sich via Eva auf Merlin legte, sodass dieser eine unvollständige Tafelrunde zuließ, die zwangsläufig scheitern mußte. So war das, Freunde, so und nicht anders. Es musste so geschehen.«
    Zamorra schluckte heftig. »Woher weißt du das?«, fragte er heiser. »Du hättest uns wenigstens vorher informieren können. Wir hätten schon dafür gesorgt, dass alles im Sinn des Wächters geschah, und wir hätte alle überlebt.«
    »Ich habe erst hinterher die ganze Wahrheit erfahren. Da war schon alles vorbei. Und woher? Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Du willst es mir nicht sagen«, warf Zamorra ihm vor.
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Die Araber haben ein Sprichwort: Die beste Möglichkeit, eine Quelle zu verschütten, ist, ihren Standort zu verraten. Aber kommen wir wieder zu unserem eigentlichen Thema zurück.« Er ließ ihnen keine Zeit,
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