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0800 - Luzifers Höllenfestung

0800 - Luzifers Höllenfestung

Titel: 0800 - Luzifers Höllenfestung
Autoren: W.K. Giesa
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sicher nicht allein hier gewesen. Er wolle Nicoles Auto abholen, hatte der Butler gesagt. Also war auch Nicole hier, denn ein Mensch konnte nicht zwei Autos gleichzeitig bewegen. Gryf ließ sie in seiner gedanklichen Vorstellung entstehen und erreichte mit per zeitlosem Sprung.
    Er tauchte inmitten der Gaststätte auf.
    Auf den ersten Blick war zu sehen, dass es hier zu einem Kampf gekommen war. Aber immerhin war Nicole wohl mit heiler Haut daraus hervorgegangen.
    »War Stygia hier?«, fragte Gryf ohne Begrüßung.
    »Ja«, erwiderte Nicole. »Was machst du denn hier?«
    »Zamorra retten, wie immer«, grinste der Druide, der wie ein Zwanzigjähriger aussah, obgleich er bereits mehr als achttausend Jahre zählte. »Und die Welt gleich mit. Habt ihr Stygia erledigt, oder hat sie mal wieder die Parfüm-Nummer gebracht und ist verduftet?«
    »Hat sich was mit Parfüm«, knurrte Mostache böse. »Hier stinkt’s wie in der Hölle. Hast du ‘nen Filter in deinen Riechkolben geschraubt, dass du das nicht merkst, Mann?«
    »Reg dich ab. Einmal Lüften pro Tag soll ganz gesund sein«, konterte der Druide. »Ihr solltet euch vielleicht mal mit Schaufeln bewaffnen und zum Friedhof pilgern. Da gibt es eine Menge Tote zu begraben. Ich schicke euch so bald wie möglich den Pater rüber, dass er einen Segen spricht. Jetzt muss ich aber erst mal mit Nicole und Zamorra was unter sechs Augen besprechen.«
    Er griff sich Nicole und verschwand mit ihr per zeitlosem Sprung zu seiner Hütte.
    Gerade noch rechtzeitig. Es war der Moment, in dem Stygia wieder auftauchte…
    ***
    Lucifuge Rofocale fand, dass seine Schöpfung ein Meisterwerk war. Er betrachtete sie immer wieder mit Wohlgefallen.
    Zwar kein Adam, den er in einen Garten Eden setzen konnte; so weit reichte seine Macht bei weitem nicht. Und das war auch nicht seine Absicht.
    Aber das Ding, das aus Calderones Substanz und der Energie verlorener Seelen bestand, war ein fantastisches Werkzeug.
    Der Herr der Hölle rieb sich die Hände. Mit dieser Kreatur konnte er Zamorra angreifen, vielleicht sogar töten. In der Spiegelwelt hatte er ihm und den anderen Überlebenden der »Operation Höllensturm« zur Flucht aus der Arena verholfen. Nicht ganz uneigennützig; in Zweifelsfällen konnte er Zamorra an diese Lebensrettung erinnern. Für den Fall, dass es ihm nicht gelang, den Dämonenjäger unschädlich zu machen, war dies seine eigene Rückversicherung. Wichtig war nur, dass Zamorra nicht herausfand, wer die große Intrige gegen ihn spann.
    Jetzt galt es erst einmal, die Schöpfung ins Château Montagne zu bringen.
    Die weißmagische Schutzkuppel existierte nach wie vor, aber sie war durchlässig geworden. Zamorra selbst hatte dafür gesorgt. Der Ahnungslose!
    Vorerst würde Lucifuge Rofocale die neue Chance den anderen Dämonen der Schwarzen Familie verschweigen. Es war immer gut, im Vorteil zu sein.
    Er schloss seinen Thronsaal hermetisch gegen jeden Besucher und heimlichen Beobachter ab. Gegen seinen Willen kam jetzt niemand mehr herein. Und eventuelle Spione, niedere Hilfsgeister und Irrwische konnten nichts nach draußen tragen. Die Spione, die jeder Dämon jedem anderen Dämon auf den Hals jagte, vermochten mit ihrer schwachen Magie die Sperre nicht zu durchdringen.
    Lucifuge Rofocale begann mit dem Zauber, der sein Geschöpf ins Château Montagne tragen würde.
    ***
    Eine Überraschung erwartete Gryf. Als er mit Nicole auftauchte, waren Zamorra und Pater Ralph nicht mehr allein.
    Ausgerechnet Ixi war bei ihnen.
    Das spitzohrige Koboldmädchen zeigte blanke Haut, was Ralph nicht gerade gefiel, und diese Haut wechselte ihre Farbe im Sekundentakt. Menschlich, koboldblau, grün gefleckt, rot gepunktet, gelbe und braune Zebrastreifen… Ixis Fantasie schien keine Grenzen zu finden.
    »Mir war langweilig ohne dich«, maulte sie, als Gryf sie verdrossen fragte, was sie hier wollte. Ihm gefiel nicht, dass sie in sein »Allerheiligstes« eingedrungen war, ohne dass er sie eingeladen hatte. »Und wen finde ich hier? Meinen alten Freund Zamorra! Du hättest ruhig länger weg bleiben können. Wir wollten uns gerade miteinander amüsieren.«
    Pater Ralph hüstelte vernehmlich.
    »Weißt du, wie amüsant es ist, wenn ich dir die Augen auskratze?«, fragte Nicole.
    »Wenn du das tust, würdige ich dich keines Blickes mehr«, konterte Ixi. »Ich sehe schon, wir sind hier nicht erwünscht. Komm, Gryf.« Ixi fasste nach seiner Hand. »Wir gehen zu mir, da haben wir unsere Ruhe vor dieser
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