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08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel
Autoren: Vladimir Volkoff
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Doppelte verlangen sollen.
    »Gut«, sagte er. »Seien Sie um sechs Uhr heute nachmittag im Boulevard Rosemont 3300.«
    »Zählen Sie nicht nach?« fragte Lennet.
    »Ich vertraue Ihnen«, sagte Fernandez mit großer Geste.
    »Fliege ich noch heute abend?«
    »Heute abend oder morgen früh. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Lennet sagte höflich »Danke, Monsieur«, erhob sich und ging. Sobald er das Büro verlassen hatte, ging er zu den Toiletten. Seit ungefähr zehn Minuten rieben sich dort zwei kräftige Männer eifrig die Hände unter dem elektrischen Händetrockner. Beide kauten Kaugummi. »Sie sind die Freunde von Phil?« fragte Lennet.
    »Genau«, sagte der eine der beiden Männer.
    Lennet zog ein Tonbandgerät aus der Tasche, das nicht größer war als eine Streichholzschachtel. Ein Draht verband es mit einem kleinen Mikrofon, das unter seinem Pullover verborgen war. Lennet nestelte das Mikrofon heraus und übergab alles dem Mann, mit dem er gesprochen hatte. Er gab ihm auch den Rest des Geldes.
    »Hier ist das Material. Phil wird mit der Tonbandaufnahme sicher zufrieden sein, allerdings fehlen zweitausend Dollar«, erklärte er.
    Der Mann gab seinem Kollegen einen Wink mit den Augen und schob mit der Zungenspitze den Kaugummi von der rechten auf die linke Seite. »Gehen wir, Bob.«
    Lennet kümmerte sich nicht mehr um sie. Er ging zum Ausgang.
    Die beiden Männer drangen ohne anzuklopfen in das Reisebüro Fernandez ein. Der eine blieb bei der Sekretärin stehen und machte ihr ein Zeichen, daß sie den Mund halten solle. Der andere ging mit großen Schritten ins Büro des Chefs.
    »Monsieur… wer sind Sie… ich erlaube nicht…«, begann Fernandez.
    Der Polizist ließ den Kaugummi von der linken Seite auf die rechte wandern und legte seine schwere Hand auf die Schulter des kleinen Ehrenmannes.
    »Fang einmal damit an,- daß du mir die zweitausend Dollar gibst. Und dann gehst du ganz friedlich mit mir aufs Revier. Dort erklärt man dir alles. Ich rate dir, unterwegs keinen Ärger zu machen. Verstanden?«

Bekanntschaft im Lift
    Lennet wartete auf den Aufzug.
    Das erste Unternehmen dieses Vormittags hatte also einen glänzenden Erfolg gehabt. Allerdings wies nichts darauf hin, daß dieser Monsieur Fernandez in irgendeiner Form für die erwartete Katastrophe verantwortlich sein könnte. Vielleicht beschränkte er sich darauf, seinen kleinen unerlaubten Geschäften nachzugehen. Aber das würde das Verhör ja klären. Jetzt kam es darauf an, die Untersuchung weiterzuführen. Mittags sollte sich der französische Geheimagent mit Phil im Restaurant Puszta treffen, das sich hier irgendwo im Haus befand.
    Ein sanfter Glockenton machte darauf aufmerksam, daß der Aufzug kam. Eine Lampe leuchtete über der Tür auf, die sich jetzt gleich öffnen würde.
    Die Tür glitt auf. Lennet ging in den Aufzug hinein, in dem sich schon zwei ältere Herren, eine dicke Dame, ein Kaffeekellner mit weißer Weste und weißen Hosen und ein junges Mädchen mit einem ausdrucksvollen zarten Gesicht befanden.
    »Wie funktioniert das eigentlich, diese Knöpfe ohne Knöpfe?« fragte Lennet, ohne sich an einen Bestimmten zu wenden.
    Die alten Herren, die dicke Dame und der Kellner taten, als hätten sie nichts gehört oder die Frage nicht verstanden: Man redete nicht einfach einen Unbekannten an, in einem Land, in dem der angelsächsische Einfluß überwog. Aber das junge Mädchen warf Lennet einen Blick aus seinen schwarzen blitzenden Augen zu und antwortete etwas, das Lennet nicht verstand. »Verzeihen Sie bitte. Ich kann nicht sehr gut englisch. Könnten Sie vielleicht ein bißchen langsamer sprechen?«
    »Aber ich habe französisch gesprochen.«
    »Oh, entschuldigen Sie. Ich hatte Sie nicht richtig verstanden.«
    Es war das erste Mal, daß Lennet hier jemandem begegnete, der französisch mit kanadischer Aussprache redete.
    Ich bin ein Esel, dachte er, beschloß aber, um seinen Fehler wiedergutzumachen, besonders liebenswürdig zu sein.
    »Ich habe wenig Übung in dem Französisch wie es hier gesprochen wird.«
    »Das merkt man. Sie kommen wohl von drüben?« fragte das Mädchen in kritischem Ton.
    »Wären Sie so nett, mir noch einmal zu erklären, wie diese Aufzüge funktionieren. In Frankreich sind wir noch nicht so fortschrittlich.«
    »Es funktioniert durch die Wärme Ihres Zeigefingers.«
    »Äh, das ist ein thermischer Effekt. Ich wäre nie darauf gekommen. Sie sind Kanadierin, Mademoiselle?«
    »Kanadierin, ja.«
    »Aus
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