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08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel
Autoren: Vladimir Volkoff
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das Dach, warf sich über dem Fenster zu Smuts’ Büro in den Schnee und rief: »Phil! Phil!«
    Und dann hörte er die Stimme von Grigri: »Lennet, bist du’s?«
    »Grigri! Was machst du da?«
    »Ich habe auf dich gewartet. Bist du verletzt?«
    »Aber nein. Kannst du die Tür wieder herausreichen?«
    Grigri tat es, sie baute den kleinen Tisch darauf und den Stuhl. Mit zitternden Knien stieg Lennet hinab.
    Kaum hatte er den Fuß auf den Boden gesetzt, als sich Grigri ihm an den Hals warf und ihn küßte.
    »Ich hätte nie geglaubt, daß ich eines Tages so froh sein würde, dieses Büro wiederzusehen.«
    Das Büro, in dem sie nun schon Stunden verbracht hatten, war so etwas wie eine vertraute Zuflucht in einer feindlichen Welt geworden.
    »Bist du nicht hinausgekommen? Haben sie dich erwischt? Haben sie dir etwas getan?« fragte Grigri.
    Lennet antwortete nicht direkt. »Ich weiß jetzt, wo das Hauptquartier des Chefs ist«, sagte er. »Und ich glaube, ich weiß auch, wer der Chef ist und was er vorhat. Jetzt müssen wir nur noch eine Möglichkeit finden, ihn daran zu hindern.«
    Im Studio lag Phil auf dem Bauch hinter einem Sessel und überwachte immer noch die Tür.
    »Du hast also auch nicht mehr Glück gehabt als ich«, sagte er.
    »Das war es gar nicht. Es war mir nur zu kalt da draußen.«
    »Wenn das alles ist, ist es nicht toll.«
    »Aber ich habe herausgefunden, wo sich das Hauptquartier unserer lieben Freunde befindet.«
    »Hör«, sagte Phil düster. »Das Elend mit euch Franzosen aus Frankreich ist, daß ihr nie wißt, wann man mit den Witzen aufhören muß.«
    »Aber ich mache keine Witze, Phil.« Leise erklärte Lennet ihm seine Theorie.
    Phil war skeptisch. »Es kann sein, daß du recht hast, es kann sein, daß du unrecht hast. Aber wir haben nicht das Recht, irgendein Risiko einzugehen.«
    »Gut. Nehmen wir einmal an, ich habe unrecht. Wie willst du dir dann die folgenden Punkte erklären: 
Der Spion hat gesagt: ,Long John – Katastrophe’ und er hat nicht gesagt: ,Osmose – Katastrophe’ oder ,Argusauge – Katastrophe’.
Moser hat herausbekommen, daß die Katastrophe für heute geplant ist, und ich habe bei Klump erfahren, daß der Chef noch nicht da ist.
Der Mann mit dem Hut, mit dem ich heute nachmittag hinuntergefahren bin, ist in einen anderen Aufzug gegangen, als wir unten waren.
Wenn wir versuchen, die Polizei anzurufen, haben wir unsere Gegner in der Leitung.
Wenn die Polizei morgen früh den Bau durchsuchen wird, kann sie nichts finden.
Obgleich die Katastrophe für heute vorgesehen ist, will der Gegner uns auf jeden Fall lebend in seine Hände bekommen.
Smuts hat versucht, Grigri umzubringen, weil sie die Codenummer ESBBB-15-12-CL kannte.
Smuts hat jeweils ein Exemplar aller Fotos persönlich ins Hauptquartier gebracht.
    Kannst du all diese Fakten miteinander in Beziehung bringen und dabei zu einer anderen Erklärung kommen?«
    »Mag sein. Ich gebe allerdings zu, daß ich keine weiß.
    Einerseits kommt mir deine Geschichte toll vor, andererseits frage ich mich, was wir tun sollen, selbst wenn sie wahr wäre.«
    »Wir können eine Zusammenfassung schreiben und zum Fenster hinauswerfen. Und dann können wir versuchen, ins Hauptquartier selbst einzudringen. Das ist so leicht…«
    »Mit dem ersten Vorschlag bin ich einverstanden. Mit dem zweiten, uns direkt in die Höhle des Löwen zu begeben, auf keinen Fall, mein Alter. Lassen wir einmal außer acht, daß wir selbst das Leben lieben. Unsere Organisationen haben so viel für uns ausgegeben, daß wir nicht das Recht haben, Selbstmord zu begehen.«
    Lennet sagte nichts. Sie erledigten die neue »Flaschenpost« und warfen sie aus dem Fenster.
    »Und jetzt?« sagte Lennet. »Sollen wir uns jetzt hinsetzen und auf die Katastrophe warten und nichts dagegen unternehmen?«
    »Wenn ich sicher wäre, daß du recht hast, würde ich sagen, wir nehmen alle Risiken auf uns«, sagte Phil. »Aber es steht 75 zu 100, daß du dich täuschst…«
    »Ich täusche mich nicht«, sagte Lennet.
    »Er täuscht sich überhaupt nicht«, fügte Grigri hinzu.
    »Es wäre Wahnsinn, was du da vorschlägst, und ich wehre mich gegen Wahnsinnstaten.«
    Lennet fühlte, daß auch Phil danach drängte, Lennets Annahme zu überprüfen. Noch irgendein kleines Argument für mich, dachte er.
    Zehn Minuten vergingen. Lennet stand am Fenster und beobachtete das Gesims, um gegen Überraschungen gesichert zu sein.
    Und plötzlich läutete das Telefon.
    Lennet hob ab. »Hallo.
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