Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
Was gibt es? Kann man denn hier nicht einmal mehr in Ruhe schlafen?«
    Eine einschmeichelnde, fette Stimme, die Lennet nicht kannte, sagte: »Wir wissen, daß Sie Mumm haben, junger Mann, Sie brauchen also nicht auch noch damit anzugeben. Und Sie sind auch recht schlagfertig! Mein Freund Klump hat das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. Das macht Ihnen sicher Spaß.«
    »Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Austin, Reklame, zu Ihren Diensten.«
    Mit einem Schwall wohlgesetzter Worte versuchte Austin Lennet davon zu überzeugen, daß es keinen Wert mehr habe, Widerstand zu leisten. Er versuchte es weniger mit Drohungen als vielmehr mit einem Appell an Lennets gesunden Menschenverstand. Lennet hörte gelangweilt zu. Aber dann horchte er plötzlich auf.
    »Lassen Sie mich Ihnen noch einen Rat geben«, sagte die fette Stimme. »Es ist völlig unnötig, daß Sie sich damit amüsieren, Mitteilungen an die Polizei aus dem Fenster zu werfen. Sie haben sicher vergessen, daß es über Ihnen ein Dach gibt. Und auf diesem Dach steht ein Wachtposten von uns, der alle Ihre Bewegungen überwacht. Nun ja, wir brauchten Ihre ,Flaschenpost’ nur aufzuheben. Und jetzt ist bereits unser Fachmann dabei, Ihre Nachricht zu entschlüsseln. Ich rate Ihnen also dringend, sich innerhalb der nächsten zehn Minuten zu ergeben. Ich kann Ihnen nichts versprechen, aber ich werde alles tun, damit Sie noch einmal gut davonkommen. Auf bald also. Wenn Sie mich zu sprechen wünschen, wählen Sie 0 00 00 03.«
    Lennet benachrichtigte Phil von seinem Gespräch. »Du siehst, wir haben noch zehn Minuten, vielleicht eine Viertelstunde…«
    »Eine Viertelstunde ist zuwenig.«
    »Wir können diese Zeit vielleicht verdoppeln.«
    »Wie?«
    »Sie wissen ja nicht, daß Grigri noch am Leben ist. Sie hat eine ziemlich tiefe Stimme. Sie kann sich für einen von uns ausgeben, und noch um einen kleinen Aufschub bitten, während wir uns an die Gegner heranschleichen.«
    »Aber wenn wir uns irren, oder wenn wir keinen Erfolg haben, dann stürmen sie hier die Räume und dann…«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Im Büro gibt es aber einen großen Wandschrank. Grigri kann sich dort einschließen. Und sie werden sie sicher nicht suchen. Sie meinen ja, daß sie tot ist. Morgen früh kann sie dann in aller Gemütsruhe herauskommen, wenn das übrige Personal von Smuts hier ist.«
    »Und ihre Leiche? Sie werden doch sicher ihre Leiche suchen.«
    »Darauf müssen wir es ankommen lassen«, sagte Grigri.
    »Vielleicht suchen sie mich, vielleicht auch nicht. Natürlich würde ich viel lieber mit euch gehen. Aber wenn ich euch hier helfen kann, bin ich auch einverstanden.« Sie gab Lennet seine Pistole zurück.
    »Nun, Phil, wie steht’s? Wenn wir hierbleiben, sind wir auf jeden Fall dran. Gehen wir, haben wir vielleicht eine geringe Chance…«
    »Gehen wir«, sagte Phil.
    In seinem Gesicht zeigte sich Entschlossenheit und Energie. Lennet hätte sich für den Fall eines Kampfes keinen besseren Kameraden wünschen können.

Die Codenummer zum Hauptquartier
    Sie gaben Grigri genaue Anweisungen. Fünf Minuten, nachdem die beiden Männer sich auf den Weg gemacht hatten, sollte sie Austin anrufen und flüstern: »Geben Sie mir noch zehn Minuten. Ich kann ihn überzeugen.«
    Fünf Minuten später der nächste Anruf: »Ich glaube, es funktioniert. Geben Sie mir noch ein bißchen Zeit.«
    Auf keinen Fall durfte sie auf Fragen antworten und auch keinen dritten Anruf mehr wagen. Vielmehr sollte sie sich sofort nach dem zweiten im Schrank einschließen und dort warten, bis entweder die Polizei da war oder aber bis zum Arbeitsbeginn im Fotolabor um neun Uhr. Dann sollte sie herauskommen und so schnell wie möglich zur Berittenen Polizei fahren, aber nicht mit dem Taxi, sondern mit dem Omnibus.
    »Mach’s gut, Grigri«, sagte Lennet. »Die Sache klappt.«
    Sie bauten wieder ihre improvisierte Leiter auf.
    »Ich gehe zuerst«, sagte Phil.
    Er kletterte hinauf und schob vorsichtig, Zentimeter für Zentimeter, seinen Kopfüber den Rand des Daches.
    Der Detektiv war tatsächlich da, die Hände in den Taschen, die Nase tief in den Mantelkragen vergraben. Er war offenbar nicht sehr aufmerksam und dachte bestimmt nicht an einen Überfall. Phil sah sein Profil, aber er hatte Phil noch nicht entdeckt.
    Mit einem kräftigen Schwung war Phil oben. Der Detektiv drehte den Kopf, stieß einen Schrei aus und zog die Hände aus den Taschen.
    Aber es war bereits zu spät. Phil legte ihm den Arm um den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher