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0799 - Gefangen in Choquai

0799 - Gefangen in Choquai

Titel: 0799 - Gefangen in Choquai
Autoren: Andreas Balzer
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höhnte er. »Ist es das, was du mit deinem sinnlosen Krieg gegen mich erreichen wolltest, Fu Long?« Jetzt, da der Götterdämon aus Choquai mit seiner älteren Version aus Zamorras Realität verschmolzen war, wusste er natürlich, wer der geheimnisvolle Vampir in der Mönchskutte war.
    »Nicht ganz«, zischte Fu Long. »Aber noch ist es nicht zu spät!«
    Der Vampir stieß sich vom Boden ab und packte den Hong Shi, der immer noch unter der Decke schwebte. Doch Kuang-shi tat es ihm gleich. Erbittert kämpften die beiden Kontrahenten hoch über den anderen Anwesenden um die Kontrolle des Hong Shi. Der magische Stein war seit der Verschmelzung deutlich größer geworden und sein rot pulsierendes Licht nahm an Intensität immer noch zu.
    Zamorra wollte Fu Long zu Hilfe eilen, als ihm jemand in den Weg trat.
    »Wu!«
    »Es hat lange gedauert, bis aus erbitterten Feinden Freunde geworden sind«, sagte der pavianköpfige Zauberer. »Ich habe dir sogar mein Leben zu verdanken. Es tut mir Leid, dass es so enden muss.«
    »Mir geht es genauso, Huan-Tiao«, erwiderte Zamorra ernst. »Aber ich muss meine Welt schützen.«
    »Das respektiere ich«, erklärte der Zauberer und neigte leicht den Kopf. »Dann wollen wir ein letztes Mal unsere Kräfte messen, alter Freund.«
    Die beiden Zauberer traten je einen Schritt zurück und hoben die Arme.
    »Ich nenne diesen Spruch den Zauber des Geflügelten Drachen«, sagte Wu. Er vollführte mit seinen beiden leeren Händen Wurfbewegungen, während er seine Zauberformeln murmelte. In dem Moment, in dem er die Fäuste öffnete, schossen aus ihnen zwei Schlangen hervor, die direkt auf Zamorra zuflogen.
    Ausweichen war unmöglich. Also griff Zamorra mit dem Mut der Verzweifelten nach den wild züngelnden Schlangen, während er einen Gegenzauber heraus schrie. Er wirkte keine Sekunde zu früh. Im Moment der Berührung verwandelten sich die Reptilien in spitze Speere. Der Parapsychologe wirbelte einmal um die eigene Achse und schleuderte die tödlichen Waffen aus der Bewegung auf seinen Gegner.
    Wu Huan-Tiao hob die Arme, wurde aber von den Speeren durchbohrt, bevor er einen weiteren Spruch anbringen konnte. Röchelnd brach er vor Zamorra zusammen. Das war viel zu einfach, dachte der Dämonenjäger. Wu war ein zu erfahrener Zauberer, um sich so leicht besiegen zu lassen. Oder war das seine Art, eine Schuld zu begleichen?
    »Seit wann kannst du so was, Cheri?«, fragte Nicole irritiert.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Zamorra. Ungefähr zehn Jahre lang. Irgendwann würde er Nicole davon erzählen müssen. Und von ShaoYu. Aber erst einmal mussten sie die nächsten Minuten überleben. Und da sahen ihre Chancen nicht allzu gut aus.
    Während sich Gryf und Chin-Li der übrigen Tulis-Yon annahmen, rangen Fu Long und Kuang-shi über ihnen immer noch mit aller Macht um die Kontrolle des Hong Shi. Während der Götterdämon den Kampf regelrecht zu genießen schien, sah Fu Long selbst für einen Vampir ungewöhnlich blass aus. Es war klar, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte.
    Also traf Zamorra einen Entschluss.
    »Chin-Li!«
    Die Chinesin hatte gerade mit dem Blaster einen weiteren Wolfskrieger ausgeschaltet. Fragend sah sie den Dämonenjäger an, der erst auf sich deutete und dann auf Kuang-shi und Fu Long, die direkt über ihr an der Decke schwebten. Die junge Chinesin nickte, und Zamorra rannte los. Als er die Ex-Killerin fast erreicht hatte, stieß er sich ab. Sein linker Fuß fand Halt in der von ihren Händen gebildeten Schlaufe, und dann schleuderte ihn Chin-Li mit aller Kraft in Richtung Decke.
    Instinktiv bekam Zamorra den Hong Shi zu fassen. Die Berührung traf ihn wie ein elektrischer Schlag. Er spürte, wie etwas unfassbar Mächtiges und zugleich seltsam Vertrautes nach ihm griff. Der Hong Shi!
    Am Rande seines Bewusstseins nahm Zamorra die Existenz zweier anderer Wesen wahr - Fu Long und Kuang-shi. Dann fühlte er, wie Fu Longs Geist und sein eigener sich berührten und die Kontrolle über den magischen Stein übernahmen. Und er spürte Kuang-shis plötzliches Entsetzen, als der Götterdämon realisierte, dass er gegen seine vereinten Feinde nicht ankam.
    Plötzlich hörte Zamorra Kuang-shis Stimme in seinem Kopf, so laut, dass sein Schädel zu platzen schien. Tsa Mo Ra, mein Freund…
    Dann spürte Zamorra nur noch, wie er fiel.
    ***
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sich wieder bewegen konnte. War er ohnmächtig geworden? Zamorra wusste es nicht. Wie ein
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