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0797 - Tränenjäger

0797 - Tränenjäger

Titel: 0797 - Tränenjäger
Autoren: Volker Krämer
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ein wenig zu nahe gekommen war.
    Unten hörte Laertes deZamorras schrille Stimme. »Hinter ihm her. Er hat etwas vor. Haltet ihn doch endlich auf!« Der Don selbst folgte ihm nicht nach, doch ein Pulk seiner Untergebenen gehorchte ihm sofort. Dalius schnellte ins Freie und stieg weiter in die Höhe.
    Fünf, sechs Meter - dann hatte er den Zenit der magischen Kuppel erreicht. Sein Körper begann zu knistern, lud sich voll mit dunkler Energie, als seine Hände den Scheitelpunkt berührten. Alles in ihm vibrierte. Doch das hinderte den Vampir nicht daran, seine eigenen magischen Fähigkeiten zu entfalten.
    Ein Pulsieren schien die Luft zu erfüllen. Dann endlich startete der Prozess.
    Unter sich bemerkte Laertes, wie die Vampire ihre Verfolgung aufgaben und zurück in das Haus stürzten. Sie ahnten nicht, was geschehen würde, doch instinktiv wurde ihnen klar, dass sie gegen den Dunklen nichts mehr ausrichten konnten.
    Dalius Laertes schloss die Augen. Wenn er es schaffte, das Wissen um Khiras Einzigartigkeit nicht bis zu Sarkana dringen zu lassen, war er bereit, den eigenen Tod in Kauf zu nehmen. Ein hoher Preis, den er akzeptierte.
    Sein Weg mochte zwar zu Ende sein, doch vielleicht würde Liberi entscheidend dazu beitragen, dass es für das-Volk der Vampire eine alternative Zukunft gab.
    Ohne Hass, ohne sinnloses Morden. Vielleicht…
    ***
    Zamorra warf sich mit einem eher halbherzigen Hechtsprung durch die Öffnung des magischen Domes, die durch die Dhyarra-Energie nach wie vor aufrechterhalten wurde.
    Ihm war absolut unklar, was sich dort auf dem Hof abspielte. Urplötzlich hatten die Angriffe der Vampire geendet. Keiner der Blutsauger hatte sich mehr in der Öffnung blicken lassen. Der Parapsychologe war anscheinend von einem Moment zum anderen völlig bedeutungslos für seine Gegner geworden.
    Ihm war das nur recht und billig, denn wenn die Nachtwesen nicht mehr auf ihn fixiert waren, konnte er einen schnellen Rückzug antreten.
    Ein Blick nach hinten gab ihm eine schwache Vorstellung dessen, was geschehen war.
    Hoch über dem langen Gebäude schwebte eine hagere Gestalt, die vollständig schwarz gekleidet war. Eine irisierende Aura umgab das Wesen, das seine Arme hoch über den Kopf gestreckt hielt. Es schien, als berühre der Hagere den Himmel.
    Zamorra erkannte schlagartig, was vor sich ging.
    Wie zur Bestätigung lag die schwarzmagische Kuppel urplötzlich sichtbar vor ihm. Es war nicht der Himmel, nach dem das Wesen dort oben die Arme ausstreckte. Es war der höchste Punkt der Energiekuppel.
    Zamorra wusste, dass er nun keine Zeit mehr hatte - er musste die anderen warnen, zur höchsten Eile antreiben. Vielleicht tobte hier schon in wenigen Sekunden das ultimative energetische Chaos!
    Der Professor verließ sich auf seinen Orientierungssinn, der ihm unmissverständlich die Richtung wies. Er war überzeugt, dass auch Nicole hier entlang gelaufen war. Gelaufen schien jedoch maßlos übertrieben, denn bereits nach wenigen Minuten hatte Zamorra die anderen eingeholt.
    Es lag ganz eindeutig an van Zant, dass sie noch nicht weiter von Hof entfernt waren. Der Physiker war am Ende seiner Kräfte. Zamorra wusste nicht, welche Höchstleistungen Artimus vollbracht hatte, doch hier und jetzt ging bei dem Mann mit der Bärenfigur nichts mehr.
    Nicole deutete auf die Kuppel.
    »Wenn Laertes das Ding in die Luft jagt, haben wir keine Chance zu entkommen.«
    »Wer ist Laertes?« Zamorra winkte auf seine Frage hin sofort ab. »Spielt jetzt keine Rolle. Mir scheint aber, mit einer Explosion müssen wir nicht rechnen. Seht genau hin.«
    Khira Stolt war die erste, die verstand, was Zamorra meinte. »Die Kuppel schrumpft! Sie… sie zieht sich zusammen.«
    In ihren Augen war die Angst um ihren Freund aus der Kindheit zu sehen.
    Van Zant saß gegen einen Baum gelehnt. Seine Beine wollten ihn einfach nicht mehr tragen. »Spürst du Vampire? Ich meine - außerhalb der Kuppel.«
    Khira Stolt sah ihn an. »Du meinst… ja, du hast Recht. Dalius will keinen von ihnen entkommen lassen. Er will mich vor Sarkana schützen. Und ich kann ihm nicht helfen…«
    »Das kann keiner. Und ich denke, er würde es auch nicht wollen.« Artimus wusste, was in Khira vor sich ging.
    Ansatzweise hatte van Zant Nicole bereits berichtet, was geschehen war. Doch auch sie fühlte sich wie Zamorra als Statist dieser Szenerie.
    Keiner von ihnen konnte den Blick von der Kuppel wenden. Nur noch wenige Zentimeter, dann würde die Barriere das Dach des höchsten
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