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0797 - Tränenjäger

0797 - Tränenjäger

Titel: 0797 - Tränenjäger
Autoren: Volker Krämer
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in Sarkanas Rachegelüste ein. Er wird sicher etwas Besonderes mit dir Vorhaben.«
    Laertes Stimme hatte nun nichts Melodiöses mehr an sich. Sie klang wie berstendes Eis.
    »Vampire sollten nie gegen Vampire kämpfen. Ihr alle kennt das uralte Gesetz. Doch seid gewarnt: Ich stelle mich außerhalb des Codex. Jeder von euch, der sich der Frau nähert, stirbt.«
    Ein kurzer Seitenblick auf van Zant reichte aus. Der Südstaatler wusste, was Laertes von ihm erwartete. Kaum wahrnehmbar nickte er dem Vampir zu. In seinem Kopf rotierten die Gedanken. Wie sollte er es schaffen, mit Khira die Abschirmung zu durchbrechen? Denn das war Laertes’ Plan - Khira musste in Sicherheit gebracht werden.
    »Lauft!«
    Ein Wort nur, doch für van Zant war es die Initialzündung. Es gab nur einen Weg, und der führte über die rückwärtige Wand des Gebäudes. Die Fenster begannen erst in einer Höhe, die Artimus vielleicht alleine erreichen konnte. Doch mit Khira auf den Schultern erschien es ihm unmöglich.
    Mehr als verblüfft musste er im nächsten Moment zugeben, dass Laertes für seine Schützlinge bereits viel weiter gedacht hatte.
    In seiner linken Hand lag wie hingezaubert eine Kugel von der Größe eines Golfballs, die er mit einer lässigen Bewegung gegen das Mauerwerk schleuderte. Die Veränderung an der Aufprallstelle war verblüffend. Es gab keine Explosion, kein spektakuläres Feuerwerk wie bei einer Sprengladung. Die Mauer verschwand einfach auf einer Breite von knapp zwei Metern.
    Der Durchgang war frei. Artimus van Zant spurtete los. Die versammelte Vampirmeute stierte konsterniert auf das Mauerloch, doch keiner von ihnen reagierte schnell genug, um die beiden Menschen rechtzeitig aufzuhalten. Van Zant und Khira Stolt stürzten ins Freie.
    Laertes vernahm das wütende Zischen Orsina Tybalts, die sich wie eine Furie auf ihn stürzte.
    Das war gleichzeitig das Startzeichen für die Vampire um deZamorra, die nun endlich aus ihrer Lethargie erwachten. Mit wütendem Geschrei stürmten sie den beiden Menschen nach.
    ***
    Merlins Stern entwickelte eine ungewöhnliche Dynamik.
    Was auch immer in diesem Gebäude vor sich ging, aktivierte das Amulett im höchsten Maße.
    »Ich fürchte, die Party hat schon ohne uns begonnen. Wir sind zu spät gekommen.« Nicole hätte sich sicher gewünscht, vor dem Zeitpunkt einzutreffen, in dem das Kind in den tiefen Brunnen fiel. Doch Merlins Stern sprach eine ganz andere Sprache.
    Zamorra spähte zu der Fensteröffnung über ihm. Die Zeit drängte offensichtlich, also mussten sie sofort handeln. Das Fenster bot den Weg in das Gebäude. Es würde einige Anstrengung notwendig sein, durch es ins Innere zu kommen. Doch dann löste sich sein Problem auf eine Art und Weise, mit der er nicht gerechnet hatte.
    Nur wenige Schritte neben Nicole und Zamorra verschwand ein Mauerfragment. Einfach so. Ehe die beiden überhaupt reagieren konnten, sprengte ein mehr als ungewöhnliches Duo durch den entstandenen Durchgang.
    Ross und Reiter, die ihnen jedoch sehr gut bekannt waren.
    Der Südstaatler geriet ins Stolpern, konnte seine menschliche Last gerade noch auf den Schultern und sich auf den Beinen halten. Kurz vor Nicole stoppte er seinen Lauf und machte ein mehr als verdutztes Gesicht. »Nicole, Zamorra - dem Himmel sei Dank. Schnell… keine Zeit für Erklärungen. Hinter uns sind gut drei Dutzend Blutsäufer her! Ihr müsst sie aufhalten.«
    Seine Warnung wurde von den Tatsachen eingeholt, ehe der Parapsychologe und seine Partnerin Zeit zu einer Frage finden konnten. In der Öffnung wurden die ersten Gestalten sichtbar, die wütend nach draußen drängten.
    »Du die Fenster.« Mit drei Worten steckte Zamorra die Aufteilung für das Kampffeld ab. Nicole wusste sofort, was er damit meinte. Merlins Stern empfing die Vampire mit einer vollen Breitseite magisch aufgeladener Blitze und trieb sie zurück in das Gebäudeinnere.
    Dann erschien der erste Vampir in einer der Fensteröffnungen und wollte sich von oben auf Khira Stolt herunter stürzen. Kläglicher konnte ein Angriff kaum scheitern, denn er musste verblüfft feststellen, dass die Fensteröffnung alles andere als offen war. Ein Schild aus Dhyarra-Energie warf ihn zurück, ohne ihm die Chance auf Gegenwehr zu bieten.
    Zamorras Amulett leistete ganze Arbeit und unterstützte sogar noch Nicole, die mit dem Sternenkristall kaum nachkam, die Fenster vampirfrei zu halten.
    »Dalius… wir müssen ihm doch helfen.« Van Zant musste die Kleinwüchsige mit
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