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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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nicht ganz hinweggekommen. Er wäre dem Arkoniden zweifellos gefolgt, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Aber damals war alles so schnell gekommen, und Atlan selbst hatte Tifflor zu strengstem Stillschweigen verpflichtet.
    Erst als die SOL in den Tiefen des Raumes verschwunden war, durfte er über den Entschluß des Arkoniden reden. Und da war es schon zu spät. Aktivatorträger schließen keine leichtfertigen Freundschaften. Nun mußte Tekener annehmen, daß mit Tifflor auch der letzte im NEI verbliebene Freund gestorben war.
    „Immerhin ist das Mädchen bei ihm", sagte Salk, als hätte er Tifflors Gedanken gelesen.
    „Ja", sagte der Aktivatorträger nur und dachte daran, daß gerade die Anwesenheit Jennifer Thyrons keine sehr beruhigende Wirkung auf Tekener ausüben würde.
    „Wir werden so bald wie möglich jemanden losschicken, der Tekener über alles informiert", sagte er schließlich. „Mehr können wir nicht tun. Außerdem müssen wir uns etwas einfallen lassen, um die SOL zu warnen."
    „Es hat sehr lange gedauert, bis Rhodan damals den Weg in die Milchstraße fand. Ich glaube nicht, daß wir in den nächsten fünfzig Jahren etwas von ihm hören. Die letzte Ansprache vor seinem Abflug werde ich wohl nie vergessen."
    „Er wird kommen!" sagte Tifflor.
    Als Oberst Salk sich verabschiedet hatte, saß Tifflor noch lange Zeit in Gedanken versunken da.
    Auf Rolfth arbeiteten einige Kelosker in Rhodans Auftrag falsche strategische Pläne für die Laren aus. Nach achtzig Jahren, so hatte Rhodan gesagt, würde die Herrschaft der Laren zusammenbrechen. Dann mochten vielleicht auch die Projektoren verschwinden, die die tödliche GKD-Feld-Strahlung verbreiteten. Bis dahin war Tifflor ein Gefangener, denn er konnte die Dunkelwolke nicht verlassen.
    Bis dahin durfte auch Tekener nicht in die Milchstraße zurückkehren.
    Und falls, in diesem kritischen Zeitraum die SOL zurückkehrte, konnte zwar das Riesenschiff in die Milchstraße einfliegen, aber Rhodan und alle anderen Aktivatorträger mußten in sicherer Entfernung zurückbleiben.
    Julian Tifflor fühlte sich plötzlich sehr einsam.
     
    *
     
    Nachdem die Space-Jet ausgeschleust war, befahl Tekener einen Medo-Robot zu sich in die Zentrale. Die Maschine fuhr eine Unzahl von Sonden aus und untersuchte Jennifer von Kopf bis Fuß.
    „Den Befund!" verlangte Tekener, als der Robot mit dieser Arbeit fertig war.
    Die Maschine ratterte ihren Bericht so leidenschaftlos herunter, wie es eben ihre Art war, und gerade dadurch wirkten die Aussagen des Robots mehr als beunruhigend. Das Mädchen hatte etliche Knochenbrüche davongetragen und litt an einer Gehirnerschütterung, aber das war nicht das Schlimmste. Weit gefährlicher waren die inneren Verletzungen.
    „Ich empfehle dringend, einen Arzt hinzuzuziehen", beendete der Robot seine Aufzählung.
    Tekener biß die Zähne zusammen und unterdrückte den Impuls, die Maschine anzubrüllen.
    „Es ist kein Arzt an Bord", erklärte er.
    Der Robot blieb neben dem Mädchen stehen und rührte sich nicht In seinem Innern klickte es verdächtig. Die Maschine war nur in sehr beschränktem Rahmen fähig, eigene Entschlüsse zu fassen. Sie war in diesem Fall überfordert.
    „Wir bringen sie in die Krankenstation", entschied Tekener. „Sie muß durchkommen. Schließlich hat sie den Aktivator. Das Ding beschleunigt den Heilungsprozeß und sorgt dafür, daß keine Entzündungen auftreten. Das ist immerhin etwas."
    Der Medo-Roboter gab dazu keinen Kommentar.
    Kurz darauf beobachtete Tekener, wie Jennifer in einem Regenerationstank verschwand.
    Der Roboter hatte die gebrochenen Knochen gerichtet und den Körper des Mädchens mit zahlreichen dünnen Sonden durchbohrt, um innere Blutungen zu stillen und was es sonst noch so gab.
    Der Aktivatorträger hatte in seinem langen Leben allerhand gesehen und war nicht so leicht zu erschüttern, aber der Anblick der Maschine, die scheinbar wahllos in dem Mädchen herumstocherte, war ihm doch an die Nieren gegangen.
    Die REDHORSE folgte unbeirrbar ihrer Programmierung.
    Tekener setzte sich so, daß er die wichtigsten Kontrollen im Auge behalten konnte. Er wartete auf ein ganz bestimmtes Ereignis.
    Gleichzeitig fragte er sich, ob die Laren sich bei der Verbreitung der tödlichen Strahlung wirklich nur auf die Milchstraße beschränken würden. Vigeland hatte nicht ohne Grund die Nerven verloren, denn Tekeners Überlegungen waren nicht ohne Logik. Allerdings gab es eine schwache Stelle - und
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