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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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krümmte sich zusammen.
    Tekener drehte sich hastig um. Er sah Vigeland am Boden knien, während Jennifer sich schräg hinter dem Ertruser vor Schmerzen am Boden wand. Der Terraner ballte die rechte Hand zur Faust, aber er wußte zu gut, daß er gegen den Ertruser keine Chance hatte - jedenfalls nicht unter diesen Bedingungen.
    „Weiter!" brüllte Vigeland wütend. Für den Augenblick vergaß er das Mädchen. Er sah nur Tekener, der seinen Befehl noch immer nicht ausgeführt hatte. Er ließ das Mädchen los und hob die Fäuste, um sie dem Terraner drohend entgegenzuhalten.
    „Achtung!"
    Jennifers Stimme klang gellend hinter dem Ertruser auf.
    Vigeland drehte sich hastig um und kam dem Mädchen damit unbewußt entgegen. Sie wand sich wie eine Schlange unter seinem vorschießenden Arm hindurch und packte die dünne Kette, an der der Aktivator hing. Vigeland brüllte wütend auf, als Jennifer ihm mit der anderen Hand ein Büschel Haare ausriß. Er senkte den Kopf wie ein Stier vor dem Angriff, und die Kette kam frei.
    Mit einem kurzen Ruck schleuderte Jennifer den Aktivator in Tekeners Richtung. Es war kein Zufall, daß das Gerät dicht neben dem Paralysator aufprallte.
    Tekener reagierte blitzschnell. Er warf sich nach vorne, packte den Aktivator und die Waffe und wich blitzschnell zurück.
    „Damit dürfte die Verhandlungsbasis sich entscheidend geändert haben", sagte er trocken.
    Vigeland starrte ihn an. Tekener stand zu weit entfernt, um ihn mit einem Sprung zu erreichen. Und er hatte die Waffe. Noch wichtiger allerdings war der Aktivator.
    „Wenigstens kann er jetzt nicht mehr explodieren", sagte Jennifer hinter ihm.
    Vigeland fuhr herum.
    „Noch ein Wort...", knurrte er drohend.
    „Mit Vergnügen", antwortete das Mädchen spöttisch. „Du wirst sterben, Vigeland, und wenn du mich umbringst, änderst du an deinem Schicksal nichts. Es soll ein ziemlich qualvoller Tod sein, jedenfalls habe ich das gehört. Aber vielleicht geraten wir in die Strahlung, ehe deine Frist abgelaufen ist, und dann kommt das Ende sehr schnell!"
    „Laß ihn in Ruhe!" spottete Tekener aus der entgegengesetzten Richtung. „Er hat genug Angst. Du siehst doch, wie vernebelt sein Verstand bereits ist. Was für ein unrühmliches Ende für einen Mann, der die ganze Milchstraße beherrschen wollte!"
    „Er hat ja noch eine Chance", konterte Jennifer. „Leben gegen Leben - ein fairer Tausch. Was hältst du von diesem Handel, Ertruser?"
    Vigeland war zu verwirrt und zu gereizt, um zu bemerken, daß das Mädchen fast am Ende war. Nur der Mut zur Verzweiflung gab ihr die Kraft, das Spiel um das eigene Leben weiterzuführen.
    Als sie dem Ertruser den Aktivator abgenommen hatte, war sie an Vigelands metallenem Gürtel hängengeblieben.
    Eine lange, schmerzhafte Wunde an der Hüfte war die Folge dieses Versehens. Den linken Arm konnte sie kaum noch benutzen, und vor ihren Augen tanzten schwarze Punkte auf und ab.
    „Ihm wird nichts anderes übrigbleiben, als meinen Vorschlag zu befolgen", hörte sie Tekeners Stimme wie durch eine dicke Watteschicht hindurch. „Die Space-Jet ist bestens ausgerüstet.
    Du wirst hinuntergehen, Vigeland, und in dieses Beiboot steigen. Das Mädchen bleibt hier, und du bekommst den Aktivator zurück. Du kannst fliegen, wohin du willst, aber ich rate dir, dich schleunigst von der REDHORSE zu entfernen. Ich werde höchstpersönlich die Geschütze übernehmen."
    Vigeland knurrte etwas Unverständliches vor sich hin.
    Es fiel ihm schwer, sich in dieser Situation zurechtzufinden. Die Angst um sein Leben beherrschte ihn völlig. Sein einziger Wunsch war, den Aktivator zurückzuerhalten und sich in Sicherheit zu bringen. Sein Verstand war nicht mehr in der Lage, eben diese bedeutsame Frage nach der Sicherheit zufriedenstellend zu überdenken. Er war unberechenbar geworden, wie ein Raubtier, das in die Enge getrieben wurde.
    „Gehen wir!" mahnte Tekener und hob den Paralysator leicht an.
    Vigeland erhob sich schwerfällig und betrachtete das Mädchen düster. Jennifer riß sich zusammen und erwiderte den Blick, soweit ihr das noch möglich war. In dem Ertruser stieg der Haß auf.
    Diese verdammte Terranerin, dachte er. Sie und Tekener - das ist zuviel. Sie passen gut zusammen. Ich hätte sie töten sollen, als ich noch Zeit dazu hatte - alle beide!
    Die letzten Schranken in Vigelands Bewußtsein brachen.
    Er vergaß in diesem Augenblick sogar die Falle der Laren. Nur der Haß blieb zurück, und der Wunsch nach Rache
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