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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd
Autoren: Unbekannt
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ohne Planeten beziehungsweise Planetensysteme mit extrem lebensfeindlichen Bedingungen."
    Frascati sagte eine ganze Weile nichts, dann befahl er barsch: „Nun flieg doch schon los! Oder fürchtest du dich?"
    „Meine Seele liegt in einem Panzer aus Stahl", erwiderte Cedar Tautz ausdruckslos.
    Die Space-Jet beschleunigte, ohne daß Schwierigkeiten auftraten. Auch das Eindringen in den Zwischenraum verlief ohne Komplikationen.
    Eine Minute nach der anderen verstrich, während das Schiff innerhalb des Linearraums weiter beschleunigte und bald fünfhundertfache Lichtgeschwindigkeit erreichte (bezogen auf den Normalraum, denn im Zwischenraum war die Lichtgeschwindigkeit gleich unendlich).
    „Ich habe gewußt, daß alles glatt geht!" triumphierte Terser Frascati, als das Schiff die sechshundertfache Lichtgeschwindigkeit erreichte und überschritt.
    Im nächsten Augenblick hatten die beiden Personen das Gefühl, sich in einem Lift zu befinden, der haltlos durch einen unendlichen Liftschacht stürzte. Warnlampen leuchteten auf, und die Schiffszelle vibrierte so stark, daß die beiden Personen sich festhalten mußten.
    Als das Gefühl des rasenden Falls verging, leuchteten durch die Steuerkanzel die Sterne des Normalraums.
    Frascati unterdrückte nur mühsam eine Verwünschung. Er riß sich zusammen, weil er wußte, daß sie sich in einer bedrohlichen Lage befanden, in der ihr Schicksal davon abhing, ob sie die Nerven und damit die Übersicht behielten.
    „Wo sind wir herausgekommen?" erkundigte er sich gepreßt.
    „Den Kontrollen nach haben wir hundertsiebenundachtzig Lichtjahre zurückgelegt und müßten uns genau zwischen den Systemen Vuglish und Arkada befinden", antwortete Cedar Tautz. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Kontrollen einwandfrei gearbeitet haben. Deshalb werde ich eine Instrumentenorientierung vornehmen."
    Er schaltete die Ortungsgeräte ein und wollte die von ihnen gelieferten Daten in die Bordpositronik schicken. Da erst bemerkte er, daß die Kontrollen der Positronik tot waren.
    „Bordpositronik ausgefallen, Sir", meldete er. „Würden Sie mir bei den Berechnungen helfen?"
    Frascati wußte, wie schwierig die Positionsbestimmung war, wenn man auf die Unterstützung der Bordpositronik verzichten mußte und keine markanten Konstellationen in der Nähe waren.
    Deshalb stand er schweigend auf und half Tautz, die Sternkonstellationen und die Spektralanalysen der Einzelsterne zu bestimmen und im Tabellenteil des gedruckten Ersatz-Sternkatalogs nach den entsprechenden Beschreibungen zu suchen, sowie die erkannten Objekte auf einer Behelfskarte einzutragen.
    Sullia tauchte erst wieder auf, als sie ihre Position nach vierdreiviertel Stunden endlich bestimmt hatten.
    „Warum fliegen wir nicht weiter?" fragte sie verschlafen.
    „Weil wir nicht können", antwortete Frascati. Er erklärte ihr, was passiert war.
    Sullia wirkte gefaßt.
    „Auf jeden Fall bleiben wir zusammen, Terser", meinte sie.
    „Was auch geschieht."
    „Wir sind nur anderthalb Lichtjahre vom Vuglish-System entfernt", warf Cedar Tautz ein. „Mit dem Normalantrieb brauchten wir dafür etwas mehr als anderthalb Jahre Externzeit.
    Für uns würden aber nur wenige Wochen vergehen."
    „Anderthalb Jahre im Normalraum!" brauste Frascati auf. „In dieser Zeit würden wir dreimal entdeckt werden."
    „Es gibt noch eine andere Möglichkeit", meinte Tautz. „Ich könnte eine behelfsmäßige SERT-Haube bauen und für kurze Zeit die Funktionen der Positronik ersetzen. Das müßte reichen, um uns an die Grenze des Vuglish-System zu bringen."
    „Du traust dir zu, eine SERT-Haube zu bauen und nicht nur als Emotionaut zu arbeiten, sondern die Funktion einer ganzen Bordpositronik zu ersetzen?" fragte Frascati verblüfft. „Wer bist du, daß du so etwas kannst?"
    Tautz lächelte.
    „Ich habe mir unter harten Bedingungen einige Fähigkeiten angeeignet, Sir. Außerdem kann ich keine SERT-Haube bauen, sondern nur einen Notbehelf. Versagt er plötzlich, brennt mir das Gehirn durch. Aber ich scheue das Risiko nicht."
    „Ein Sternenreich für einen Freund wie dich, Cedar!" sagte Frascati impulsiv. „Fang schon an damit! Das Vuglish-System ist gar nicht so übel. Fragile, der vierte Planet, trägt eine Zivilisation, der die Laren eine Industrie für Raumfahrtzubehör zugestanden haben. Die Leute dort dürften auch in der Lage sein, unsere Positronik zu reparieren."
    „Das denke ich auch, Sir", erwiderte Tautz. „Ich schlage zusätzlich vor, daß Sie
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