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0792 - Hilfe aus Zeit und Raum

Titel: 0792 - Hilfe aus Zeit und Raum
Autoren: Unbekannt
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ungefährlich, wie einige Vorfälle bewiesen hatten.
    Auf seinem Weg erinnerte sich Falk an die Geschichte einer Expedition, die vor zwanzig Jahren in den Urwald unterhalb der Stadt eingedrungen war, um seine Gegebenheiten zu erforschen.
    Die Expedition bestand aus zehn Männern, doch nur einer von ihnen kehrte nach Wochen zurück - zerlumpt, abgerissen und halb verhungert. Die kaum vernarbten Wunden an seinem Körper zeugten von heftigen Kämpfen und unmenschlichen Strapazen.
    Seine Schilderung glich einem Epos unvorstellbarer Tapferkeit der Expeditionsteilnehmer, die alle - bis auf ihn - der Wildnis zum Opfer gefallen waren. Zuerst waren es nur die Flugschlangen gewesen, dann kamen die Insekten. Ihre Stiche töteten gleich in der ersten Woche zwei der Männer. Drei weitere wurden von Sauriern zertrampelt, ehe die Explosivgeschosse wirksam werden konnten. Der Rest wurde von fleischfressenden Riesenpflanzen in die Falle gelockt.
    An diese Vorkommnisse mußte Falk denken, als er durch die bestellten Felder schritt und sich dem Wald näherte. Wie eine undurchdringliche Wand richtete sich die grüne Maue.r drohend vor ihm auf.
    Falk hielt das Gewehr schußbereit unter dem Arm und war froh, daß er das Werkzeug schon gestern bis zum Sumpf gebracht hatte.
    Bevor er in das Unterholz eindrang, durch das er schon vor Tagen einen schmalen Pfad geschlagen hatte, sah er empor zum verhangenen Himmel. Es sah ganz nach einem aufziehenden Unwetter aus. Die neue Saat konnte den Regen brauchen, aber bei der Arbeit im Sumpf würde er ihn stören.
    Trotzig schüttelte Falk den Kopf. Nein, der Regen sollte ihn nicht von der dringenden Arbeit abhalten können. Das bisher bebaute Land reichte zwar zum Leben und zum Eintausch der wichtigsten Güter, aber er wollte mehr. Auch in einer Gesellschaft wie dieser auf No zählte die Leistung, selbst wenn es kein reguläres Zahlungsmittel gab.
    Der Arbeitstag war kurz, denn die Rotation des Planeten betrug nur knapp zwanzig Stunden. Jede Minute mußte genutzt werden.
    Falk dachte daran, was Kara ihm beim Abschied gesagt hatte: „Bleib doch heute hier, Falk. Es wird ein Unwetter geben, dein Vater hat es auch prophezeit, und er kennt diese Welt besser als wir beide. Es gibt genug im Haus zu tun."
    „Wenn es regnet und das Wasser nicht ablaufen kann, wird nicht nur der Sumpf für Wochen unpassierbar, sondern die Felder werden überschwemmt. Unsere ganze Arbeit der vergangenen Wochen war dann umsonst. Nein, Kara, der Damm muß noch vor dem Regen durchstochen werden!"
    Es wurde schnell dunkel, als er die Felder hinter sich ließ. Über ihm war das dichte Dach der Baumwipfel. In dem sumpfigen Pfad sanken seine Füße bis zu den Knöcheln ein, aber er ging deshalb nicht langsamer. Flugschlangen ließen sich nicht sehen.
    Das eigentliche Sumpfgebiet kündigte sich durch weniger Bäume und immer mehr trübe schillernde Teiche an. Der Boden war dunkel und fruchtbar. Aber er war zu naß.
    Der nur ein Meter hohe Damm bildete zugleich die zweite Grenze zwischen Sumpf und Wald. Das Gelände fiel leicht ab.
    Die natürliche Entwässerung würde kein Problem darstellen.
    Falk fand den Spaten dort, wo er ihn gestern hingelegt hatte.
    Ohne sich aufzuhalten, begann er mit der Arbeit.
     
    *
     
    Oberrat Pranton Tarrol übergab den Vorsitz der heutigen Besprechungsrunde an den Ingenieur Varl Tembo, der sein besonderer Vertrauter war und als sein Freund galt.
    Tembo war hundertzehn Jahre alt und verfügte über genügend technisches Wissen, um als Verwalter der verbotenen Maschinen eingesetzt werden zu können. Seine Aufgabe war es, die unterirdischen Anlagen und Bunker zu bewachen, in denen das Erbe einer halbvergessenen Vergangenheit aufbewahrt wurde.
    Immer wieder waren Anträge gestellt worden, den einen oder anderen Arbeitsroboter zu aktivieren und einzusetzen, aber der Rat hatte dazu niemals seine Zustimmung gegeben. Lediglich ein Hyperfunkgerät mit geringer Reichweite und nur für Empfang geeignet war in Betrieb genommen worden.
    „Die Familie Trentak hat die Lieferung eines Schnellfeuergewehrs mit Schrotmunition beantragt", erklärte ein Ratsmitglied, das für die Belange der Bevölkerung verantwortlich zeichnete. „Die Schlangenplage hat in seinem Gebiet Überhand genommen."
    Varl Tembo sah sich in der Runde um und fand keine Ablehnung.
    „Antrag wird zugestimmt. Der Preis beträgt zwei Zentner Kartoffeln."
    „Die Trentaks bauen keine Kartoffeln an. Sie bieten für das Gewehr und fünfhundert Schuß
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