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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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schraken wir zusammen, aber Teresa ergriff das Wort. »Das sind sie, das sind die Köpfe.«
    Ich schaute über den Bootsrand hinweg auf das Wasser – und sah den Schädel auf der Oberfläche schwimmen…
    ***
    Ich erschrak nicht einmal, weil ich damit gerechnet und es mir auch gewünscht hatte. Der Kopf lag mit dem Gesicht nach oben, sodass ich trotz der Dunkelheit Einzelheiten erkennen konnte.
    Es war zum Fürchten. Keine Haut mehr, wenigstens keine normale, sondern ein rissiges Etwas, das mich an feuchte Baumrinde erinnerte. Ich sah einen fast lippenlosen Mund, die Haare waren dünn und nass, sie klebten auf dem Kopf, und ich sah auch, dass die Augen verdreht waren, sodass mich das Weiße anstarrte und die Pupillen nicht mehr zu sehen waren. Ich schüttelte mich und musste mich beherrschen, nicht mit dem Ruder in diese Physiognomie zu schlagen.
    Ich lenkte meinen Blick ab und sah Teresa an. Sie hatte ihre Haltung nicht verändert, nur den Kopf gedreht, um auf das Wasser zu starren. Allerdings nicht auf meine Seite, sondern zur anderen, und sie hielt dabei ihren Arm ausgestreckt, um mit dem Zeigefinger auf einen bestimmten Punkt zu weisen. Dort schaukelte ein weiterer Kopf!
    Auch er schwamm auf dem Rücken, seine dunkle und dennoch bleiche Haut wirkte unheimlich. Er hätte der Zwilling des ersten sein können.
    »Es fehlen noch zwei«, sagte ich.
    Teresa bewegte sich. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, John, sie sind bereits da.«
    Kaum hatte sie das letzte Wort gesagt, als ich das Klatschen hörte.
    Aus dem Wasser schoss der Kopf hervor. Er sah aus wie ein Korken, der mit Gewalt an die Oberfläche gedrückt worden war, dem er hüpfte für einige Sekunden auf den Wellen, und auch den vierten Kopf bekam ich zu Gesicht, der nahe des Bugs schaukelte.
    Ich merkte die Spannung auf meinem Rücken. Es gefiel mir nicht, dass wir eingekreist waren, aber Teresa nahm dies nicht so tragisch.
    »Sie werden uns nichts tun«, flüsterte sie. »Denn sie sind aus der Tiefe gestiegen, um zu ihren Körpern zu finden. Der Fluch steht dicht vor der Erfüllung. Was ich damals in die Wege geleitet habe, wird in der heutigen Zeit zu einer Rache werden, die nicht mehr sein soll«
    »Das habe ich verstanden«, sagte ich. »Die Köpfe allein werden kaum etwas unternehmen können, aber was ist mit den Körpern? Sie müssen zu den Köpfen finden.«
    »Das werden sie auch«, bestätigte Teresa mit vollem Ernst.
    »Wunderbar und wann?«
    »Du wirst es erleben.«
    Es war die falsche Antwort gewesen, denn ich erlebte es nicht, ich hörte es, weil ein leiser Schrei über den Teich wehte, an dessen Ufer wir die beiden jungen Leute zurückgelassen hatten. Ich drehte mich so heftig um, dass unser Kahn anfing zu schaukeln, Wellen anrollten und einen der Köpfe beinahe über die Bordwand in unser Boot geschwemmt hätten. Er stieß gegen den Rand und prallte wieder zurück.
    Ich schaute mir das Ufer an.
    Eigentlich hätte es im Nebel verschwimmen müssen, aber da waren kaum noch blasse Fahnen, und trotz der Finsternis konnte ich die Bewegungen dort erkennen.
    Das Pärchen hatte sich glücklicherweise etwas zurückgezogen, sodass die vier kopflosen Gestalten genügend Platz bekamen, um auf ihr Ziel zuzugehen.
    Sie waren nicht mehr weit vom Ufer entfernt, und nach wenigen Schritten schon würden sie mit den Füßen in den weichen Schlick dort eintauchen. Ich schaute ihnen voller Interesse und auch gebannt zu, wobei es Teresa nicht anders erging.
    Was mochte in ihr vorgehen, denn diese kopflosen Gestalten waren schließlich ihre Söhne. Litt sie? Machte sie innerlich eine Hölle durch? Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts.
    Ich hatte es schon oft mit lebenden Leichen zu tun bekommen. Ich hasste diese widerlichen Wesen, die sich immer wieder gleich bewegten. Wenn sie gingen, dann sah es stets so aus, als hätten sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Sie schwankten bei jedem Schritt, sie gingen schwerfällig, hatten die Arme ausgebreitet, als suchten die zuckenden Finger nach irgendeinem Halt.
    Glücklicherweise kümmerten sie sich nicht um die beiden jungen Leute, die ihnen schreckensstarr zusahen. Die Kopflosen hatten Dinah und Herbie längst passiert. Sie gingen hintereinander, aber etwas versetzt, und die erste untote Gestalt klatschte bereits mit dem rechten Fuß in das flache Uferwasser.
    »Jetzt werden sie kommen!«, flüsterte Teresa.
    Ich nickte nur.
    »Willst du wegrudern, John Sinclair? Du kannst es dir noch überlegen. Ich werde nicht zürnen,
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