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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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er sich an das, was am Vortag geschehen war. Die Ereignisse drängten rückwärts auf ihn ein. Nicoles Duft, ihr nackter, schwitzender Körper auf seinem, ihre heißen Küsse… Sparks!
    Schlagartig fiel ihm ein, wo und weshalb er überhaupt hier war. Die ungeklärten Morde in Dortmund. Und Sparks war mit von der Partie - fast schon ein Grund, eiligst wieder nach Frankreich zurückzukehren.
    Zamorra blickte zu der Stereoanlage. Er ahnte, woher der Krach gekommen war. Es gab sicherlich sanftere Methoden, ihn zu wecken, doch wenn Nicole behauptete, schon alles Mögliche versucht zu haben, dann konnte er davon ausgehen, dass dem auch so war. Und bei dem Wust an Einkaufstaschen hatte sie auch allen Grund dazu, es zuerst zärtlich zu versuchen.
    »Wo ist Sparks?«, fragte der Professor.
    »Weil du noch den Schlaf der Gerechten geschlafen hast, ist er allein los, um weiter zu recherchieren.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das kann doch nur in die Hose gehen. Wir sollten ihn besser suchen, ehe er im Namen Ihrer Majestät noch mehr Unfug anstellt, als das, was bisher war.«
    »Ja… sollten wir.«
    »Und?« Zamorra deutete auf die Einkaufstüten. »Willst du mir noch irgendetwas erklären?«
    »Wir sind noch weit entfernt vom Limit deiner Kreditkarte«, sagte Nicole mit Unschuldsblick. »Ehrlich, ich schwöre es dir!«
    Der Professor schüttelte fassungslos den Kopf und tapste in Richtung Bad davon. »Versuch, Sparks zu erreichen.« Bevor er das Bad betreten konnte, klingelte das Telefon. Nicole schien sich plötzlich in einen Wirbelwind zu verwandeln und hatte den Hörer schneller abgenommen, als Zamorra gucken konnte. Offensichtlich versuchte sie von der Situation ihrer Einkäufe abzulenken. Der Parapsychologe wollte lieber nicht die nächste Kreditkartenabrechnung sehen. Wahrscheinlich war sie Auslöser eines Infarktes.
    »Es ist Sparks!«, sagte Nicole und wurde aschfahl im Gesicht. »Er… er wird angegriffen!«
    Zamorra drehte sich um, klaubte seine Sachen auf und schlüpfte ohne zu duschen hinein. »Nie kann man den Kerl allein lassen. Er soll uns sagen, wo er ist, wir kommen!«
    ***
    Colonel Christopher Sparks, Geisterjäger Ihrer britannischen Majestät, hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was ihn tatsächlich erwartete. Das Biest, das sich vor ihnen aus dem Tunnel schob, war weder Ghoul noch Werwolf - es hatte nicht einmal ansatzweise Ähnlichkeit mit einem dieser Monstren. Und dennoch versprühte es einen bestialischen Gestank, der den Leichenfressern und auch den Wergeschöpfen ähnlich war.
    Aus dem Dunkel des Ganges kroch ein monströses Etwas, das entfernt an eine überdimensionierte Nacktschnecke erinnerte. Ein massiger Schädel, Stummelarme und ein kolossaler Leib, der sich in eigenartigen, schlängelnden Bewegungen vorwärts manövrierte. Das Monstrum war etwa zwei Meter groß und mehr als doppelt so lang. Die Augen sahen aus wie faustgroße Kohlenstücke. Aus dem mit spitzen Zahnreihen bewehrten Mund zuckte hin und wieder eine klebrige Zunge hervor.
    »Grundgütiger!«, stammelte DAB Meise neben Sparks. »Das Ding kenn ich… das ist Jabba the Hutt!«
    Sparks runzelte die Stirn. »Mit Verlaub, aber hierbei handelt es sich um eine Schnecke. Der Größe und Angriffslust nach zu urteilen sogar um eine Werschnecke!«
    »Eine was?«
    Sparks hatte keine Zeit, dem Kommissar alles zu erklären. Er musste handeln, ehe das Biest in Reichweite war. Mit ausgestrecktem Arm lief der Colonel der Schnecke zwei, drei Schritte entgegen, blieb dann unvermittelt stehen, knickte in den Knien ein und bemühte sich um einen sicheren Stand. Er legte auf die Riesenschnecke an…
    ... und stellte fest, dass er sie mit seinem Brillenetui bedrohte.
    »Was tun Sie da?«, rief DAB Meise ihm zu.
    »Nach was sieht es denn Ihrer Meinung nach aus?«, blaffte Sparks zurück. Er ließ das Etui in der Jackentasche verschwinden und förderte sein Mobiltelefon zutage. Langsam wich er vor dem Ungeheuer zurück. Im Stillen gab er Hauptkommissar Meise Recht. Die Schnecke wirkte entfernt tatsächlich wie das schleimige, Kröten fressende Monstrum aus einem allseits bekannten Science Fiction-Streifen. Verzweifelt versuchte sich Sparks daran zu erinnern, wie das Ungetüm im selbigen Film vernichtet wurde, kam jedoch nicht darauf.
    »Ihre Waffe!«, verlangte Sparks.
    DAB Meise hatte bereits die Sig Sauer gezogen und schoss. Der Knall hallte genauso laut und schmerzhaft in Sparks Ohren wider wie der abgefeuerte Schuss im Renault. Mit einem
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