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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger
Autoren: Unbekannt
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suchen.
    Eines Tages hatte er Erfolg. Er fand den Kessel - ein kreisrundes Gebilde, das wenigstens achthundert Schritte im Durchmesser betrug. Es war ebenso tief. Auf dem Grunde befand sich das Bauwerk, von dem die Iti-Iti gesprochen hatten.
    Außerdem gab es eine Reihe kleinerer Gebäude, die jedoch zerstört worden waren. Und schließlich gewahrte Warcy eine riesige, silbrig schimmernde Kugel, deren Wandung an mehreren Stellen aufgerissen war. Um'die aufgerissenen Stellen herum war die Kugel schwarz verfärbt, als hätte es im Innern gebrannt. Das mußte das Fahrzeug der Götter sein, von dem die Iti-Iti gesprochen hatten.
    Das große Gebäude war nicht von einer schimmernden Wand umgeben, wie die Iti-Iti behaupteten. Entweder hatten sie geträumt, oder sie wollten ihm etwas vormachen. Warcy beobachtete von einer Felsnische aus. Die Götter hielten sich zumeist im Innern des Gebäudes auf. Nur einer von ihnen war ständig im Freien. Dieser eine wechselte in regelmäßigen Abständen. Konnte es sein, daß die Götter Wache standen - ebenso wie sterbliche Menschen?
    Im Laufe mehrerer Nachmittage stellte Warcy fest, daß es insgesamt fünf Götter in diesem Talkessel gab. Sie alle gehörten jenem Volk von Gottheiten an, das die Iti-Iti als böse bezeichneten, weil sie es für den Tod des eigentlichen Gottes dieser Welt verantwortlich machten. Über diesen Punkt hatte Warcy eine Zeitlang nachzudenken. Für ihn selbst stellte die ganze Sache kein Problem dar.
    Die Frage war nur, ob Varuun und die Ältesten der Malisi einen solchen Gott akzeptieren würden. Varuun hatte oft von den „fremden Wesen" gesprochen, die mit der alten Gottheit Handel getrieben hatten. Es war seiner Stimme anzuhören, daß er auch diese Wesen für äußerst mächtig und wenigstens für Halbgötter hielt. Ob er ihnen aber den Status von Gottheiten zuzubilligen gewillt war, darüber gab es für Warcy keine Gewißheit.
    Als Pragmatiker, der er war, beschloß er, über diese Frage nicht weiter nachzugrübeln. Er würde Varuun eine dieser Gottheiten bringen und sich darauf verlassen, daß Varuuns hohe Meinung von diesen Wesen plus seine eigene Überredungskunst es schon zuwege bringen würden, den neuen Gott auf den Thron zu heben.
    Dann gab es noch ein weiteres Problem. Fünf Götter waren nicht nur aus religionstheoretischen Gründen untragbar, sie waren es auch in einem praktischen, unmittelbaren Sinn.
    Warcy war nicht besonders kräftig. Er konnte eine der Gottheiten im Flug jeweils ein paar tausend Schritte weit transportieren. Aber fünfen war er nicht gewachsen. Und selbst mit einem einzigen Gott würde er es schwer genug haben. Denn sobald er den Felsen der Iti-Iti verließ, würden diese hinter ihm her sein, um ihn einzufangen.
    Auch dieses Problem löste Warcy auf pragmatische Weise. Der Plan, den er sich zurechtlegte, bewies, daß er im Grunde ein Ungläubiger war, obwohl er es auf sich genommen hatte, einen neuen Gott für diese Welt zu suchen.
    Er hatte Varuun in den höchsten Tönen von der unbezwingbaren Macht der Götter reden hören. Er selbst aber hatte vor den Himmlischen so gut wie keinen Respekt.
     
    *
     
    Es ging auf Mitternacht. Doggle Wiehre kauerte sich fröstelnd in den Winkel, den zwei große Felsblöcke miteinander bildeten. Nur ein winziger Rest Sonnenwärme war noch im Gestein vorhanden.
    Die Kälte der Nacht stieg auf. Doggle wartete auf seine Ablösung. Um Mitternacht war Pari Storsen an der Reihe.
    Doggles Gedanken analysierten den vergangenen Tag. Sie hatten den Beschluß gefaßt, daß „die einzige Frau dieses gottverlassenen Stützpunkts der Reihe nach jedem Mann zwei Tage lang gehören sollte. Doggle hielt das für einen vernünftigen Beschluß - um so mehr, als er selbst die entsprechende Idee gehabt hatte. Das Dumme war, daß die in erster Linie Betroffene, Vleeny Oltruun, nicht mitmachen wollte. Zwar hatte sie von dem Beschluß noch keine Kenntnis erhalten, da sie sich weigerte, mit den Männern zu sprechen. Aber Doggle war sicher, daß sie wußte, worum es ging. Ihre Weigerung machte ihn ärgerlich.
    Aber im Augenblick wußte er noch nicht, was dagegen zu unternehmen war. Man konnte Vleeny doch nicht einfach mit Gewalt...!
    Von der Hütte her kamen Schritte. Pari Storsens schmächtige Gestalt wurde in der Dunkelheit sichtbar.
    „Du kommst ein paar Minuten zu früh", sagte Doggle.
    „Ich kann nicht schlafen", antwortete Pari ärgerlich. „Die Sache mit Vleeny geht mir nicht aus dem Kopf.
    Meinst du
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