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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger
Autoren: Unbekannt
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Male. Ich hatte Goshmos Castle nie zuvor gesehen - außer auf Bildern. Der Anblick der endlosen Wüstenstrecken, über denen hier und dort Staubstürme tobten, war entmutigend. Es gab kein einziges Meer, nicht einmal eine Wasserlache, Die Höhe der riesigen Felsen, die sich hier und dort abrupt aus der Ebene der Wüste erhoben, konnten wir nur anhand ihrer Schatten bestimmen. Wenn wir wirklich auf dieser Welt Zuflucht suchen mußten, dann mochte Gott uns gnädig sein!
    Douc Langur war emsig mit seinen Instrumenten beschäftigt.
    Nach der zweiten Umrundung versicherte er uns, daß sich auf diesem Planeten kein fremdes Raumschiff befinde. Ich war nicht ganz sicher, was er unter „fremd" verstand. Nach Jentho Kanthalls Aussage mußte es hier irgendwo eine Korvette geben.
    Fiel sie auch unter die Klassifikation „fremd"?
    Unser Kurs hatte sich auf den achtundzwanzigsten nördlichen Breitengrad eingependelt. Nach der vierten Umkreisung waren wir unserer Sache einigermaßen sicher. Es gab nur ein einziges Geländestück, das so aussah, wie Kanthall uns die Gegend um die Burg der ehemaligen Ploohn-Königin beschrieben hatte.
    Douc Langur setzte zur Landung an. Er flog von Norden her in das Hochtal ein. Rings um den Tafelfelsen dehnte sich ein Trümmerfeld. Von den Aggregatstationen war nicht viel übriggeblieben. Die Gebäude waren zertrümmert, die Maschinen auseinandergerissen und die Bruchstücke quer durch das ganze Tal verstreut. Im Süden ragten die drei Felsen in die Höhe, die den Stämmen der Ungwai, Iti-Iti und Terawi gehörten.
    Eingeborene waren nirgendwo zu sehen. Auch von der Station, die Kanthall beschrieben hatte, fanden wir zunächst keine Spur.
    Unsere Radiokom-Rufe verhallten ungehört. Die Station, mußten wir annehmen, bestand nicht mehr.
    Daß wir keine Feuerflieger zu sehen bekamen, mußte nicht unbedingt bedeuten, daß sie dasselbe Schicksal erlitten hatten wie die Menschen der Erde. Die Verwüstungen rings um den großen Tafelfelsen sahen ganz eindeutig so aus, als seien sie mutwillig angerichtet worden. Es konnte sich nur um die Mucierer handeln, die an den technischen Anlagen ihre Wut ausgelassen hatten. Und wahrscheinlich war die Zerstörung nach der Großen Katastrophe geschehen.
    Wir landeten, als Medaillons riesiger, rotglühender Ball, von Staubwolken halb verhüllt, hinter die Kuppen der westlichen Berge tauchte. Douc Langur setzte die HÜPFER mitten in das Trümmerfeld, nur ein paar Schritte von der fast senkrecht ansteigenden Wand des Tafelfelsens entfernt. Es war angenehm, der bedrückenden Enge an Bord des Kleinraumschiffs zu entkommen. Irgendwie würden wir uns in dieser Trümmerwüste einrichten müssen. Noch lastete die Hitze des Tages über dem Hochtal. In ein paar Stunden, das wußten wir, würde es empfindlich kalt werden. Die Nacht war lang.
    Mit der eigentlichen Suche würden wir erst bei Anbruch des Morgens beginnen.
     
    3.
     
    ZUVIEL DER GÖTTER Vleeny Oltruun gab sich den Anschein der Unbefangenheit. Sie lag auf ihrer Koje, hatte die Arme unter dem Nacken verschränkt und starrte zur Decke hinauf. In Wirklichkeit aber entging ihr keine Bewegung, die die vier Männer im vorderen, größeren Raum der Station machten. Die Tür stand offen. Vleeny beobachtete aus den Augenwinkeln.
    Es war also doch soweit gekommen. Als sie, die vier Mann und eine Frau der Besatzung von Castle-Alpha vor zwei Monaten zu sich gekommen waren, da hatte der Schock, den die Erkenntnis der Einsamkeit auslöste, sie zunächst geeint. Das gemeinsame Leid ließ sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenwachsen. Die Korvette war demoliert worden, wahrscheinlich von Mucierern. Ebenso demoliert war sämtliches technisches Gerät in den Nebengebäuden der Station.
    Übrig war einzig und allein der Generator, mit dem sie wenige Augenblicke vor der Katastrophe ein energetisches Schutzfeld rings um die Unterkunft errichtet hatte. Soncho Martiner, der Theoretiker, hatte geglaubt, das würde die Wucht des Vorgangs, von dem er im übrigen nur eine verschwommene Vorstellung hatte, mildern.
    Dem Energieschirm verdankten sie wahrscheinlich ihr Leben.
    Er war noch intakt, als sie erwachten. Dafür war der Wasserstofftank, aus dem der Meiler gespeist wurde, zu drei Vierteln leer.
    Die Mucierer, meinte Doggle Wiehre, der offiziell der Kommandant der Station war, hätten die fünf Bewußtlosen gnadenlos umgebracht. Die Wut, mit der sie über die Korvette und die Nebengebäude hergefallen waren, mußte ungeheuer
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