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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger
Autoren: Unbekannt
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sonnendurchglühten, brütendheißen Talkessel hinaus. Ihr Blick glitt an den felsigen Rändern des Kessels entlang. Mein Gott, dachte sie, was soll daraus werden?
    Ich habe sie verblüfft, aber in spätestens einer Stunde werden sie ihren nächsten Abgeordneten schicken...
     
    *
     
    Warcy hatte Glück. Am dritten Tag erreichte er die Gegend der alten Götterburg. Unterwegs hatte er sich ausgerechnet, daß er eine Basis brauchte, von der aus er operieren konnte. In der Nähe der Burg hausten die Stämme der Iti-Iti, der Terawi und der Ungwai. Das Gerücht wollte es, daß der Stamm der Ungwai infolge der ununterbrochenen Fehden ausgerottet worden und die Reste der Terawi mit den Iti-Iti verschmolzen seien. Am vierten Tag, den er mit vorsichtigen Beobachtungen verbrachte, fand er dieses Gerücht bestätigt. Einer der drei Burgfelsen war unbewohnt. Auf den beiden anderen hausten Leute, die die Stammesfarben der Iti-Iti trugen.
    Warcy legte sich eine Geschichte zurecht. Der Beruf des Göttersuchers war mit viel Ehre verbunden, aber er hatte auch seine Nachteile. Der Göttersucher, der erfolglos nach Hause zurückkehrte, wurde von seinen Stammesgenossen verachtet.
    Sein Mißerfolg war ein Beweis dafür, daß er der Himmelsmacht, die über den Göttern stand, als unwürdig erschienen war.
    Erfolglose Göttersucher hatten es schwer, in der Heimat wieder Fuß zu fassen. Nicht selten kam es vor, daß solch ein Unglücklicher bei einem anderen Stamm Zuflucht suchte, anstatt zu seinem eigenen zurückzukehren. In den allermeisten Fällen wurde er willig, wenn auch unter Auflage einiger unwürdiger Bedingungen, aufgenommen. Denn die Göttersucher waren zumeist junge Leute, und an jungen Leuten mangelte es infolge der Unfruchtbarkeit der Frauen fast überall.
    Am Morgen des fünften Tages also landete Warcy auf einem der beiden Burgfelsen, die die Iti-Iti bewohnten. Er verlangte den Allerältesten zu sprechen, und seinem Verlangen wurde stattgegeben. Der Allerälteste war ein schwächliches, verrunzeltes Männchen mit schwarz verfärbten, brüchigen Flughäuten. Er hieß Mitsino und war von Warcys Begehren, in den Stamm der Iti-Iti aufgenommen zu werden, recht angetan.
    Warcy mußte sich dazu verpflichten, in der Nacht Wachdienste auf der Kuppe des Burgfelsens zu leisten und in den ersten Stunden .des Tages auf den Feldern mitzuarbeiten. Da die nächsten Nachbarn der Iti-Iti mehrere Wegstunden weit entfernt hausten, gab es im Augenblick keine Notwendigkeit, Kriegsdienst zu leisten. Der Rest der Zeit stand Warcy also zur freien Verfügung. Er war mit diesen Bedingungen sehr zufrieden, zumal er nur die Hälfte seiner Feuerlanzen abzugeben brauchte.
    Einige Tage und Nächte lang versah er getreu die ihm aufgetragenen Aufgaben. In der Nacht wachte er von der Höhe des Felsens. Er lernte bald, daß die Iti-Iti von dem einige Wegstunden weit entfernten Nachbarstamm nichts zu fürchten hatten, da es den Nachbarn an jungen Kriegern mangelte. Daher verbrachte er den größten Teil der Nachtwache schlafend und konnte des Morgens bei der Arbeit auf den Feldern kräftig zugreifen. So verschaffte er sich bald den Ruf eines willigen Arbeiters.
    Später dann benutzte er die Nachmittage, um seine Suche zu betreiben. Er wußte inzwischen, daß es auch unter den Iti-Iti Göttersucher gab. Allerdings war der Glaube der Iti-Iti, wenn es um Götter ging, differenzierter als der der Malisi. Die Iti-Iti glaubten, daß es gute und böse Götter gebe.
    Die alte Gottheit war ein guter Gott gewesen. Die aber, die mit Wolkenschiffen auf dieser Welt gelandet waren, um mit der Gottheit Geschäfte zu treiben, waren böse Götter. Die Iti-Iti glaubten, daß es ihrer noch einige gebe. In einem Talkessel in den Bergen hatte man eines ihrer Fahrzeuge gefunden und demoliert. Außerdem ein Bauwerk, das ringsum von schimmernden, undurchdringlichen Wänden umgeben war. In diesem Bauwerk, meinten die Iti-Iti, hielten sich vermutlich noch ein paar böse Götter auf.
    Warcy dachte über die Sache nach. Sein Denken war durch die Lehren Varuuns beeinflußt. Varuun wußte nichts von einem Unterschied zwischen guten und bösen Gottheiten.
    Ein Gott wurde gebraucht, um über diese Welt zu herrschen und das Unglück abzuwenden, das sich über sie ergossen hatte.
    Nach Warcys Ansicht war das Gerede der Iti-Iti von bösen und guten Göttern reines Kindergeschwätz. Er begann, an seinen freien Nachmittagen nach dem Talkessel und dem Bauwerk mit den schimmernden Wänden zu
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