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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
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glitzernden Augen uns anstarrten.
    „Ich bin noch in der ruhigen Phase, Fahlenz", erklärte Waagnomh und zeigte dem anderen Feyerdaler seine leeren Hände. Er deutete auf Sagullia und mich. „Das sind Rhodan und Et, zwei Gäste des Berührungskreises."
    Fahlenz schluckte den letzten Bissen hinunter und legte den Stab auf die Servierplatte zurück. Das Glitzern seiner Augen milderte sich etwas, während er Sagullia und mich musterte.
    „Ich bin Fahlenz", stellte er sich vor. „Sie sind keine Feyerdaler und stammen von keinem Volk, das mir bekannt ist."
    „Wir sind Terraner", erklärte ich unüberlegt.
    „Ich bin ein Solaner", korrigierte Sagullia mich prompt.
    Ich lächelte.
    „Jedenfalls sind wir beide Menschen", sagte ich. „Wir sind nur auf verschiedenen Himmelskörpern geboren. Aber das ist für unser Problem unwesentlich. Waagnomh, bitte erklären Sie Fahlenz, was geschehen ist und was wir unternehmen müssen!"
    Als Waagnomh seinen kurzen Bericht beendet hatte, ließ Fahlenz sich schwer auf seinen Hocker fallen. Er zitterte am ganzen Körper und schien nicht in der Lage zu sein, irgend etwas zu sagen oder zu unternehmen.
    Waagnomh schien zu begreifen, daß sein Gefährte vor Schreck und Entsetzen gelähmt war und daß er einer zusätzlichen Aufmunterung bedurfte, um zweckentsprechend zu reagieren. Er packte ihn an den Schultern, riß ihn hoch und schüttelte ihn.
    „Wir brauchen den Gleiter!" schrie er ihm ins Gesicht. „Du mußt zu Vulposer gehen und ihn dazu bringen, daß er dir den Schlüssel zum Gleithangar gibt!"
    Fahlenz hörte auf zu zittern. Er hatte sich offenbar gefangen.
    „Vulposer wird mir den Schlüssel niemals geben", erwiderte er.
    „Ich fürchte sogar, daß er mich umbringt, wenn ich den Schlüssel von ihm fordere."
    „Dann greifen wir zu einer List", schaltete ich mich ein. „Halten Sie es für möglich, daß Sie Vulposer durch ein Gespräch so ablenken können, daß es Ihnen gelingt, sich den Schlüssel heimlich anzueignen, Fahlenz?"
    „Das könnte gelingen", antwortete Fahlenz nach einigem Nachdenken.
    „Dann gehen Sie, bitte!" sagte ich. „Die Zeit arbeitet gegen uns.
    Wir müssen uns beeilen. Et und ich werden mitkommen und sicherheitshalber vor Vulposers Tür wachen. Wenn Vulposer etwas merkt, rufen Sie um Hilfe."
    „Wenn er etwas merkt, werde ich tot sein, bevor ich etwas sagen kann", erwiderte Fahlenz. „Aber der Tod wäre nur eine Erlösung für mich. Deshalb fürchte ich mich nicht."
    Zu viert verließen wir die Wohneinheit. Draußen führten die beiden ehemaligen Regelerschaffer uns quer über den Platz zu einem Gebäude, dessen Außentür ein aufgemaltes Symbol schmückte.
    „Vulposer hält es für das Symbol der Kaiserin von Therm", meinte Fahlenz. „Er ist wahnsinniger als wir alle zusammen."
    Die Tür öffnete sich vor uns - und wir traten in den dunklen Hausflur.
     
    *
     
    Vulposer bewohnte das Gebäude, in dem sich insgesamt acht Wohneinheiten befanden, ganz allein, wie uns Waagnomh erklärte. Niemand sollte in unmittelbarer Nähe des gemeingefährlichen Feyerdalers leben, obwohl sie durch ihren Wahnsinn alle gemeingefährlich waren, wenn sie nicht gerade eine ruhige Phase durchmachten.
    Fahlenz sagte, er wüßte genau, wo Vulposer sich ständig aufhielte. Während Waagnomh unten wartete, um Störungen von uns fernzuhalten, schlichen wir anderen in den vierten Stock.
    Dort postierten Saguilla und ich uns links und rechts der Tür die uns Fahlenz bezeichnete. Fahlenz zögerte noch einen Moment, dann gab er sich einen Ruck, öffnete die Tür und trat ein.
    Wir konnten das Gespräch zwischen Fahlenz und Vulposer teilweise mithören und - da mein Translator immer noch eingeschaltet war -auch verstehen.
    Sagullia Et lächelte ironisch darüber, daß Fahlenz Vulposer als Statthalter der Kaiserin von Therm anredete. Ich konnte nicht darüber lächeln, denn obwohl Fahlenz recht geschickt vorging, spielte er mit seinem Leben. Am liebsten wäre ich hineingestürzt und hätte Vulposer überwältigt und mich in den Besitz seiner Strahlenwaffe gesetzt.
    Aber erstens hätte ich dadurch Fahlenz in akute Lebensgefahr gebracht, und zweitens konnte ich bei der körperlichen Überlegenheit der Feyerdaler nicht sicher sein, ob mein Plan gelingen würde.
    Das Gespräch in Vulposers Unterkunft zog sich beinahe endlos in die Länge. Ich hatte Mühe, meine Ungeduld zu bezähmen.
    Endlich näherten sich von innen Schritte der Tür. Ich spannte unwillkürlich meine Muskeln an. Wenn
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