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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis
Autoren: Achim Mehnert
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und wohl überlegt sein.
    »Bringt ihn weg!«, donnerte Lucifuge Rofocale. »Schafft ihn aus der Arena und führt ihn zurück in seine Zelle!«
    Ungläubig sah Zamorra, wie die Dämonendiener den Druiden packten und dem Befehl nachkamen. Zu gern hätte er sie aufgehalten, aber er durfte jetzt nicht den Fehler machen, ihnen einen widersprechenden Befehl zu geben. Damit würde er eine offene Konfrontation mit dem Ministerpräsidenten heraufbeschwören. Wem die Diener dabei gehorchen würden, war klar.
    »Die stärksten Gegner sind ausgeschaltet«, sagte er so herablassend, wie er nur konnte. »Wer gegen die restlichen unterliegt, hat es nicht besser verdient.«
    »Du gehst zu weit. Dieses Schauspiel ist hiermit beendet. Es erheitert weder mich, noch sonst irgendwen.«
    Zamorra winkte ab. Missgunst, sonst nichts! Der Ministerpräsident fürchtete um seine Position, die er schon viele zu lange inne hatte! Es war an der Zeit, diesen alten Mann durch frisches Blut zu ersetzen.
    »Ich werde die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen«, bot Zamorra an. »Damit so etwas wie Plutons tragischer Tod nicht mehr vorkommt.«
    »Dann tue das, aber denk daran, dass ich gleich nebenan sitze. Ich überwache dich ganz genau. Sollte auch nur noch einer aus unseren Reihen zu Schaden kommen, wirst du als nächster Gegner in der Arena dein Ende finden. Haben wir uns verstanden?«
    Der Professor nickte. »Besser als du denkst.«
    »Das freut mich, Fürst.«
    Die Betonung des Wortes verdeutlichte Zamorra, dass Lucifuge Rofocale ihn niemals anerkennen würde, was auch immer geschah. Aber dass er das vor den versammelten Dämonen ausdrückte, war ein persönlicher Affront. So konnte er mit jedem anderen umspringen, aber nicht mit einem Professor Zamorra.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte der Ministerpräsident sich um und verließ die Loge.
    MacFool fauchte ihm wütend hinterher.
    Und Zamorra schwor ihm für diese Demütigung tödliche Rache.
    ***
    Ein Zweckbündnis
    »Ich bin froh, dass Sie endlich da sind, Sir.«
    In Butler Williams Stimme schwang Erleichterung mit. Er servierte Kaffee und machte trotz seiner üblichen vornehmsteifen Haltung einen besorgten Eindruck. Zu viele seltsame Dinge waren in den vergangenen Tagen geschehen.
    Robert Tendyke, wie immer von Kopf bis Fuß in Leder im Country-Stil gekleidet, nahm seinen Stetson ab und legte ihn neben sich. Da die wärmende Aprilsonne durch die Fenster schien, war es warm.
    »Ich bin so schnell aus El Paso gekommen, wie ich konnte«, erklärte er. »Dass ich angeblich hier gewesen sein soll, hat mich sehr beunruhigt. Dafür gibt es nur eine Erklärung.«
    »Ty Seneca«, warf Fooly ein. Er lag ausgestreckt auf dem Teppich neben dem Tisch und ließ sich durch das. Fenster die Sonne auf den Bauch scheinen.
    Der Herr von Tendyke Industries nickte nachdenklich. »Zunächst möchte ich erfahren, was genau geschehen ist.«
    Fooly wollte losplappern, aber Lady Patricia kam ihm zuvor. Ausführlich berichtete sie, was im Vorfeld des Unternehmens Höllensturm geschehen war. Sie endete damit, wie die unvollständige Tafelrunde durch das Weltentor aufgebrochen war, um die Mächte der Hölle ein für allemal zu besiegen.
    »Dann kann es tatsächlich nur mein Widerpart aus der Spiegelwelt gewesen sein«, folgerte Tendyke. »Mich wundert, dass Zamorra oder Nicole ihn nicht erkannt haben.«
    »Vielleicht wussten sie genau, wer er wirklich ist«, sagte Fooly träge. »Die ganze Zeit über spürte ich, dass etwas nicht stimmt. Seit ihrer Rückkehr von Avalon waren der Chef und Mademoiselle Nicole verändert. Aber auf mich hört ja nie einer. Ich befürchte, es waren ebenfalls ihre Doppelgänger aus der Spiegelwelt.«
    »Hm«, machte Tendyke. »Keine angenehme Vorstellung, klingt aber logisch. Aber was ist mit den echten Zamorra und Duval geschehen?«
    »Ich fürchte, sie sind ihren Doppelgängern in die Hände gefallen und werden irgendwo gefangen gehalten.«
    »Fragt sich nur, ob hier oder in der Spiegelwelt.«
    Das Gehörte gefiel Robert Tendyke überhaupt nicht. Zwar konnten sie nur Vermutungen anstellen, aber wie er die Sache auch drehte und wendete, sie klang nicht gut. Es war etwas im Gange, das sich nicht durchschauen ließ. Was trieben die Mächte des Bösen diesmal für ein Spiel? Wie es schien, hatten sie Zamorra eine heimtückische Falle gestellt.
    Doch wie sah die aus? Und noch etwas anderes wunderte ihn.
    »Gehen wir einmal davon aus, dass unsere Vermutungen stimmen, wie konnte der falsche
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