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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis
Autoren: Achim Mehnert
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Drache Recht. Wenn er den Respekt der Höllenbewohner und seinen Machtanspruch nicht verlieren wollte, musste schnellstens etwas geschehen.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Es gab sogar eine Möglichkeit, dass alles noch viel besser lief, als er ursprünglich geplant hatte. Zamorra musste nur eins tun.
    Den Priester mit eigenen Händen töten.
    ***
    Lange konnte es so nicht weitergehen. Das Publikum entglitt Zamorra, wie Aurelian mit einem Blick durchs weite Kund feststellte. Also musste der Professor einen Schlussstrich ziehen. Die Frage war nur, was er tun würde.
    Ein Dämonendiener trat durch das Tor. Es handelte sich um eine aufrecht gehende, dürre Kreatur mit einem fleckigen Fell, die etwas vor sich her trug.
    Ihre Hände brannten.
    War das sein neuer Gegner? Aurelian konnte es sich nicht vorstellen. Mit diesem Diener würde er kurzen Prozess machen. Also steckte etwas anderes dahinter.
    Als die Kreatur näher kam, erkannte Aurelian, was sie trug.
    Seinen Brustschild von Saro-esh-dhyn.
    Deshalb das Feuer. Die Magie des Schilds wehrte sich gegen die Höllenkreatur, deren Arme inzwischen ebenfalls in Flammen standen. Sie wimmerte vor sich hin.
    Was bedeutete das? Zweifellos steckte eine neue Teufelei dahinter, wenn Zamorra ihm seine mächtige Waffe zurückgab. Was bezweckte er damit?
    Das Feuer griff immer weiter auf den Dämonendiener über. Als er Aurelian endlich erreichte, stand sein Körper in lodernden Flammen. Mit letzter Kraft überreichte er dem Geistlichen das Artefakt, dann brach er tot zusammen und wurde vom Feuer verzehrt.
    »Was soll das?«, rief Aurelian verständnislos, aber Zamorra saß nicht mehr in seiner Loge. Die Lage wurde immer undurchsichtiger.
    Misstrauisch untersuchte er den Brustschild, aber er war echt, keine Fälschung. Es war sein eigener. Er hängte sich die magische Waffe um und fühlte sich sofort sicherer. Trotzdem gelang es ihm nicht, den Gedanken zu verdrängen, dass ein Trick dahinter steckte.
    Unter den überraschten Rufen des Publikums betrat Professor Zamorra die Arena. Er lächelte und winkte siegessicher in die Menge. Vor seiner Brust baumelte sein Amulett.
    »Die Zeit des Wartens ist vorbei«, verkündete er mit lauter Stimme, sodass sie überall zu vernehmen war. »Ich erfülle deinen Wunsch und trete persönlich gegen dich an, alter Freund. Das bin ich dir schuldig.«
    »Wir waren niemals Freunde«, wehrte Aurelian ab.
    »Wenn dir danach ist, kannst du mich um Gnade bitten«, fuhr Zamorra fort. »Vielleicht bin ich ja milde gestimmt.«
    Im selben Augenblick griff der falsche Geisterjäger ohne Vorwarnung an. Ein silberner Blitz löste sich aus seinem Amulett.
    Aurelian wurde von dem Schlag getroffen und nach hinten geworfen. Taumelnd griff er nach dem Brustschild von Saro-esh-dhyn, der keine Gegenwehr leistete. Er wurde nicht aus eigener Initiative tätig, wie er es sonst tat, um seinen Träger zu schützen.
    Keine innere Wärme ging von dem Schild aus. Er blieb inaktiv. Tot. Aurelian konzentrierte sich mit aller Kraft darauf, aber er schaffte es nicht, eine Verbindung herzustellen.
    Was war los damit? Warum beschützte der Schild ihn nicht? Eigentlich hätte er einen Abwehrwall gegen die Attacke von Merlins Stern aufbauen müssen. Also hatte sein Feind doch etwas damit angestellt.
    Silberne Blitze sprühten aus dem Amulett und trieben den Priester zurück. Wieder reagierte der Brustschild nicht. Aurelian wurde schwer getroffen und stürzte zu Boden.
    Zamorra war jetzt in seinem Element. Er lachte auf und stachelte mit erhobenen Armen die Zuschauer an. Und er hatte richtig kalkuliert. Staunen machte sich in der Arena breit.
    Die meisten Zuschauer konnten nicht glauben, was sie sahen. Was den Gladiatoren und den Bestien nicht gelungen war, schaffte der neue Fürst der Finsternis höchstpersönlich. Also besaß er tatsächlich die Macht, es mit dem mächtigsten Feinden der Hölle aufzunehmen.
    Sie waren einfältig, aber genau darauf baute er.
    Die kurzzeitige Ablehnung verwandelte sich in Begeisterung und entlud sich in einsetzendem Jubel. Für Sekunden ließ Zamorra sich ablenken und sonnte sich in dem Applaus, der ihm zuteil wurde.
    Aurelian nutzte die Chance und stemmte sich in die Höhe. Die Attacken hatten ihn geschwächt. Lange konnte er nicht mehr bestehen. Deshalb ging er zum Angriff über.
    Er hielt den Brustschild in die Höhe und schloss die Augen. In Gedanken verband er sich mit ihm und drängte ihn zur Gegenwehr.
    Nichts geschah.
    Hämisches Gelächter drang
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