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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer
Autoren: Jason Dark
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können.
    Mit einem Ruck hob ich den Oberkörper vom Boden an, blieb auf dem Fleck sitzen und wunderte mich über die Reaktion des Kreuzes. Ich hatte es nicht aktiviert, dennoch strahlte es sein Licht ab und konzentrierte sich dabei auf ein Ziel.
    Ich blickte nach vorn. Der Eingang zur Schlucht malte sich überdeutlich ab, als wäre er für mich noch einmal nachkonturiert worden. Ich schaute auch in keinen schwarzen Tunnel, denn das Licht erhellte die Schlucht mit seinem Silberschein so weit, dass ich sogar dessen Ende sehen konnte.
    Ohne es zu bemerken, stand ich auf. Ich war fasziniert von einem Geschehen, mit dem ich im Traum nicht gerechnet hätte.
    Es strahlte nicht nur mein Kreuz seine weißmagischen Energien ab, auch am Ende der Schlucht leuchtete ein Kreuz auf. Beide Strahlen trafen sich genau dort, wo die schwarze Flut versuchte, die Herrschaft über die Kathedrale zu bekommen.
    Dort tobte der Kampf zwischen Licht und Finsternis Plötzlich waren die Templer zu Randfiguren in einem fremden Spiel geworden.
    Selbst Lucien, der von seinem Platz aus die Übersicht hätte behalten können, wusste nicht, was da geschah. Vielleicht ahnte er etwas. Ein Wissen möglicherweise, das tief in ihm steckte, doch er konnte es nicht nachvollziehen. Hier tobten sich Elemente aus, die hoch, sehr hoch über ihm standen.
    Das Licht kämpfte gegen das Dunkel. Doch nicht nur ein Licht, wie Lucien erkennen konnte, denn ein zweites strahlte praktisch aus der Gegenrichtung auf. Es musste seinen Standort am Eingang der Schlucht haben, und diese beiden gewaltigen Energiemengen trafen sich dort, wo sich die Templer und auch die schwarze Flut aufhielten. Zwischen den Wänden war eine schmale Bühne entstanden, die einem Puppenspieler gehörte, denn nichts anderes waren die Templer.
    Puppen, die eine Dekoration bildeten, denn sie selbst griffen nicht in den Kampf mit ein.
    Sie saßen, standen oder lagen inmitten des Lichts. Scharf umzeichnet, konturengenau. Jede Einzelheit in ihren Gesichtern war zu erkennen, und jemand, der sie schon länger unter Kontrolle gehabt hätte, dem wäre jetzt aufgefallen, dass bei ihnen eine Veränderung eingetreten war. Zwar sahen die Gesichter nach wie vor aus wie aus Wachs geformt, aus ihnen jedoch war die große Angst gewichen.
    Die Augen schauten wieder normal, keine Angst mehr, keine Starre, kein Ausdruck des Bösen, damit sich ihr Innerstes widerspiegeln konnte. Diese Menschen hatten der schwarzen Flut dank des Lichts aus dem Siegel und aus der für die Templer fremden Quelle getrotzt.
    Es war kein Sieg, nicht einmal ein halber. Doch das Licht ging keine Kompromisse ein, wenn es darum ging, das Böse zu zerstören. Es wollte alles vernichten und den schrecklichen Geistern der Templer keine Chancen lassen.
    Die schwarze Flut zuckte, sie kämpfte gegen die andere Kraft an.
    Sie musste es tun, es gehörte zu ihr, denn Zurückweichen hatte sie nie gelernt.
    Es gab nur ein Voran, aber der dichte schwarze Nebel verlor allmählich seine Kraft, was die Zeugen auch gut sehen konnten, denn die Farbe änderte sich.
    Innerhalb der Schwärze bildeten sich kleine Punkte. Sie sahen aus wie Tropfen, die sich um die eigene Achse drehten, die auch schillerten und dabei den schwarzen Farbton verloren. Plötzlich sahen sie aus wie dunkles Blut, das noch einen violetten Farbstich bekommen hatte. Gleichzeitig schaffte es das Licht, den schwarzen Nebel zu zerreißen.
    Lucien schaute genau hin.
    Das Siegel der Templer in der Knochenhand des silbernen Skeletts brannte die Lücken in die schwarze Flut. Es zerstörte und zerteilte sie, es zerriss sie zu langen Schwaden oder zu Fetzen, die zwischen Untergrund und Decke schwebten, sich zuckend und drehend bewegten und sich dabei verdichteten.
    Es war ein Bild, mit dem niemand in den kühnsten Träumen hätte rechnen können.
    Unwahrscheinlich, ein Wechsel spielte sich innerhalb des Lichts ab. Der umgekehrte Vorgang, aus dem Geist wurde die Materie, es gab kein Auflösen, sondern ein Zusammenfügen, und jede Fahne der schwarzen Flut war daran beteiligt.
    Die Schatten waren noch immer dabei, sich zu verdichten. Sie pressten sich zusammen, aber sie wurden nicht unförmig, sondern nahmen immer mehr Gestalt an.
    Die Gestalt von Toten, die seit langen Zeiten in der feuchten Erde gelegen und sich entsprechend verändert hatten.
    Es entstanden – Skelette! Die schwarze Flut gab es nicht mehr. Das Licht hatte sie verändert und wieder zurück in ihre Urform geholt.
    Lucien wusste nicht,
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