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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer
Autoren: Jason Dark
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Templer hätten am Fels entlang transportiert werden können, doch zunächst blieb es ruhig. Nicht einmal ein Flüstern erreichte meine Ohren, das aber änderte sich, denn andere Geräusche wehten mir entgegen.
    Zunächst konnte ich damit nichts anfangen. Sie waren nie gleich, sie schlürften, dann klapperten sie, als hohle Echos erreichten sie das Ende der Schlucht und natürlich meine Ohren.
    Da wusste ich Bescheid.
    Die Skelette kamen…
    Auf dem Felsboden hinterließen sie Echos. Hohl und klappernd klingende, und es wurde kein Wort gesprochen. Auch die Templer verfolgten den Abgang der Skelette stumm.
    Mir blieb Zeit genug, um über die neue Gefahr nachzudenken. Zunächst einmal zog ich mich zurück, fand zwar keine Deckung auf dem steinigen Untergrund, aber ich stand so weit entfernt, dass auch ich kaum gesehen werden konnte.
    Warum Skelette? Meine Gedanken drehten sich. Ich gehörte eben zu den Menschen, die immer nach Erklärungen suchten, auch wenn es schwer fiel.
    Auch hier musste es eine geben, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der gefährlichen schwarzen Flut stand. Den normalen Gesetzen folgend hätte sie eigentlich vernichtet werden müssen. Das war nicht geschehen, statt dessen war es zu einer gewissen Rückführung gekommen. Kein Templer hatte es geschafft, die nächst höhere Stufe zu erreichen. Die Skelette hatten sich aus der schwarzen Flut hervorkristallisiert, und da ging mir allmählich ein Licht auf.
    Sie waren wieder zu dem geworden, was sie eigentlich in den Gräbern hätten sein müssen.
    Skelette, Reste der Templer, die vor langer Zeit einmal den falschen Weg gegangen waren.
    Vielleicht waren sie sublimiert und hatten einen Zustand übersprungen, der aber hatte sie nun zurückgeholt. Dunkle Skelette, keine schwarze Flut mehr.
    Das alles wäre nicht sehr tragisch gewesen, leider lebten die Templer noch und waren nicht zusammengefallen. Da lag kein Staub auf dem Boden, sie nahmen den Weg, der sie aus der Schlucht herausführte.
    Dies sah ich als Vorteil an, denn so wurden meine Templer-Freunde in Ruhe gelassen.
    Die Zeit tropfte dahin. Klar, dass ich ziemlich nervös geworden war. Ich hielt meinen Blick auf den Eingang gerichtet und verhielt mich dabei zu starr, denn meine Augen fingen an zu schmerzen.
    Das waren schon Anfängerfehler.
    Bewegung am Eingang. Leise Laute… ein geheimnisvoll klingendes Klappern, dann schoben sich die ersten Körper hervor. Selbst in der Dunkelheit, in der sie zu schwimmen schienen, waren sie ziemlich deutlich zu erkennen, und das wiederum lag an einem dünnen Licht oder einer hauchdünnen Farbe, die ihre Körper bedeckten. Sie schimmerten in einem düsteren, unheilvollen dunkelroten oder violett angehauchten Farbton. Zudem bewegten sie sich sehr diszipliniert, als würden alle einem Befehl gehorchen. Der Reihe nach und wie knöcherne Soldaten verließen sie die enge Kathedrale, um in die freie Nacht hinein zutreten, wo sie auch nicht warteten, sondern sich weiter bewegten, und wo jedes Skelett genau wusste, was es zu tun hatte.
    Sie fingen damit an, einen Halbkreis zu bilden. Jedes Knochengestell schuf Platz für das hinter ihm kommende, und so brauchten sie sich nicht einmal zu berühren.
    Sehr bald schon kamen sie zur Ruhe. In einem Halbkreis standen sie vor mir, ich konnte nur staunen und war auch froh, dass sie mich nicht entdeckt hatten.
    Ich überlegte, was ich machen sollte.
    Sie angreifen? Hineinschießen und Silberkugeln verschwenden?
    Nein, das wollte ich nicht. Solange sie sich ruhig und »normal« verhielten, konnte ich einfach nicht der erste sein, der diese Gestalten provozierte.
    Deshalb wartete ich ab, denn ich dachte auch an meine Freunde, die Templer. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie in der Kathedrale blieben. Auch sie würden kommen und nachschauen, was mit den Skeletten geschehen war.
    Es war ein weiter Weg gewesen von Trevine bis hierher in die Nähe von Alet-les-Bains, und ich hatte wieder einmal erleben müssen, wie international die Dämonenpest ist.
    Die Knöchernen gingen weiter.
    Ihre Bewegungen waren steif, marionettenhaft, und ihre blanken Füße kratzten über den Boden und beförderten dabei kleine Steine aus dem Weg.
    Manchmal wurden sie von ungewöhnlich klingenden Lauten begleitet. Das Knacken und Knirschen hörte sich an, als würden nicht nur kleine Steine zerdrückt, sondern ihre Knochen gleich mit.
    Um mich kümmerten sie sich nicht. Sie lösten auch den Halbkreis nicht auf, gingen weiter und bewegten sich
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