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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon
Autoren: Roger Clement
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rasierte dem Untier die rechte Beißzange ab.
    Die Druidin hatte schlecht gezielt. Außerdem musste sie sich erst auf diese ungewohnte magische Waffe einstellen. Aber der zweite Windstoß war dafür umso erfolgreicher!
    Die Kreatur vibrierte. Vergeblich versuchte sie, sich dem Tosen entgegenzustellen. Eine Flucht war inzwischen ohnehin unmöglich. Das Zittern wurde immer stärker.
    Schließlich wurde das Monstrum zerfetzt!
    Es flog auseinander wie ein Wackelpudding im Windkanal.
    Teri traute dem Frieden nicht. Sie hielt die Kalkschale weiterhin auf die qualmenden Reste gerichtet. Es stank bestialisch.
    »Das wäre erledigt!«
    Asha Devi federte vom Boden hoch. Sie setzte sich ihre Mütze gerade auf den Kopf. Da Teri und Gryf die Inderin inzwischen etwas besser kennen gelernt hatten, wunderten sie sich nicht darüber, dass Asha kein Wort des Dankes für die Lebensrettung fand.
    Die Inspektorin eilte ein paar Schritte weiter, wo ihre Gebetsmühle gelandet war. Sie hob den magischen Gegenstand auf.
    »Keine Beschädigung zu sehen. Brahma und Vishnu sei Dank!«
    »Und warum dankst du Teri nicht?«, fragte Gryf. »Sie hat dir immerhin das Leben gerettet!«
    Es entstand eine kurze Pause. Asha atmete tief durch.
    »Danke, Teri.«
    »Gern geschehen.« Die Druidin lächelte der Inderin zu. Sie kannte Asha Devi erst kurze Zeit. Aber sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass es diese eine ungeheure Überwindung gekostet haben musste, sich zu bedanken.
    »Wie hast du es geschafft, die magischen Kräfte der Waffe anzuwenden?«, fragte Asha neugierig.
    »Das kann ich selbst nicht so genau sagen«, gab Teri zu. »Es ist so, als würde diese Riesenmuschel einen geistigen Kontakt mit mir suchen.«
    Die Inderin nickte. Ähnlich ging es ihr auch mit ihrer Gebetsmühle.
    Sie schaute sich mit einem Rundblick in der Umgebung um.
    Die Gefährten waren an einem Bergrücken aus dem Tunnel gekommen. Vor ihnen erstreckte sich eine bewaldete Hügellandschaft, aus der einzelne nackte Felsen herausragten.
    »Wir sind jedenfalls entdeckt worden«, stellte Teri fest. »Ich denke, dass uns Onda diese Bestie auf den Hals gehetzt hat. Unsere Verfolger kommen näher.«
    »Woher weißt du das?«
    Die Druidin hob wortlos den magischen Gegenstand in ihren Händen. Dann deutete sie mit dem Arm nach links.
    »Wir sollten in diese Richtung fliehen. Noch kann ich nicht alles verstehen, was dieser einheimische Zauber mir mitteilen will. Aber von dort droht uns jedenfalls einstweilen keine Gefahr.«
    »Also vorwärts!« Asha Devi wandte sich in die angegebene Richtung. »Es geht mir gewaltig gegen den Strich, vor diesen Priestertanten zu flüchten. Aber die sind nun mal in der Überzahl.«
    Zamorras Freunde machten sich auf den Weg. Nach einer Weile tranken sie Wasser aus einer Quelle. Außerdem aßen sie Früchte, die wie eine Kreuzung aus Orangen und Birnen aussahen.
    Gryf warf eine Fruchtschale fort. Plötzlich stutzte er.
    »Was ist los?«, fragte Teri, der die Reaktion ihres Gefährten nicht entgangen war. Gryf ging in die Hocke. Er zeigte auf den Boden. Teri und Asha schauten ihm über die Schulter.
    »Fußspuren, na und?«, fragte die Inderin achselzuckend. »Wir mussten ja erleben, dass diese Insel leider bewohnt ist. Wahrscheinlich wird eine dieser Zauberpriesterinnen hier entlang gelatscht sein.«
    »Glaube ich nicht.« Gryf beugte sich tiefer über die Spur. »Dann müsste die Lady mindestens Schuhgröße 45 haben. Außerdem sind das eigentlich Schuhabdrücke und keine Fußabdrücke. Und zwar von Männerschuhen. Einmal abgesehen davon, dass weder Onda noch ihre Mitpriesterinnen bisher Schuhwerk angehabt haben.«
    Asha, die sich als Kriminalistin hervortun wollte, stieg nun auf die Beobachtungen des Silbermond-Druiden ein.
    »Ja, und außerdem sind die Schuhabdrücke in diesem Lehmboden sehr tief. Wenn der-Verdächtige also nicht gerade ein Dickmops ist, hat er wahrscheinlich eine schwere Last zu schleppen gehabt.«
    »Zamorras Entführer«, flüsterte Teri.
    »Exakt!« In Asha Devi erwachte das Jagdfieber. »Jetzt kriegen wir den Mistkerl!«
    Tatendurstig folgte sie der Fußspur. Gryf und Teri folgten ihr. Genau genommen sprach ohnehin nichts gegen eine Richtungsänderung. Sie wussten sowieso nicht, wo sie sich befanden. Und laut Teris Muschelmagie bewegten sie sich immer noch weg von ihren Verfolgerinnen…
    ***
    Die Sonne stand hoch am Avalon-Himmel.
    Teri, Asha und Gryf hatten die Spur eine Zeit lang verfolgt, als sich die indische Polizistin
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